Geldberater: Eingebrochene Cosmo-AktienSoll ich nachkaufen oder abstossen?
Ein Leser will seinen Einstandspreis bei den Papieren des Pharmaunternehmens mit Zukäufen reduzieren. Das sagt unser Geldberater dazu.
Ich habe 500 Cosmo-Aktien im Depot, die ich zu 85,41 Franken gekauft hatte. Der Kurs liegt fast 50 Prozent im Minus. Ich glaube, dass sich die Aktien erholen. Ist es vernünftig, nochmals 5000 Franken zu investieren, um den Einstandspreis zu reduzieren? Leserfrage von H.G.
Nein. Das an der Schweizer Börse SIX gehandelte, italienische Spezialitätenpharma-Unternehmen Cosmo ist für das laufende Jahr zuversichtlich und will 2023 einen Umsatz von 110 bis 120 Millionen Euro und ein Betriebsergebnis zwischen 25 bis 35 Millionen Euro erreichen. Ob dies gelingt, steht in den Sternen. Jedenfalls halte ich die Aktien von Cosmo für riskant, zumal das Unternehmen nur wenige Produkte hat und bei kleinen Pharmafirmen selbst ein Rückschlag bei einem einzelnen Produkt fatale Folgen haben kann.
Die zusätzlichen 5000 Franken würde ich anderweitig investieren und so Ihre Diversifikation verbessern.
Angesichts der Buchverluste, welche Sie mit den Papieren eingefahren haben, würde ich auf keinen Fall zusätzliche Titel zukaufen – schon gar nicht mit dem Ziel, den Einstandspreis zu senken. Denn damit erhöhen Sie Ihr Risiko bei einer Position, mit der Sie schon schlecht gefahren sind. Statt zu diversifizieren, schaffen Sie ein grösseres Klumpenrisiko.
Wenn Sie von den Aktien überzeugt sind, können Sie diese behalten und auf eine Erholung setzen, wobei ich stark bezweifle, dass Sie Ihren Einstandspreis von 85 Franken wieder erreichen. Die zusätzlichen 5000 Franken würde ich anderweitig investieren und so, statt Ihre Risiken auszubauen, Ihre Diversifikation verbessern.
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