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Geldberater beantwortet Fragen
Hohe Jahresgebühren schmälern die Rendite bei der Säule 3a

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Unsere beiden Töchter haben Säule-3a-Konti, die sie gern langfristig anlegen möchten. Zurzeit sind die 3a-Konti bei Raiffeisen und Postfinance sowie in Cash gehalten. Können Sie mir sagen, ob bei diesen beiden Instituten nur ihre eigenen Anlageprodukte für 3a-Gelder zur Verfügung stehen? Ferner würde es mich interessieren, welche passiven Anlageprodukte mit hohem Aktienanteil Sie für 3a-Gelder empfehlen. H. H.

Gelder, die im Rahmen der steuerbegünstigten Säule 3a gespart werden, sind oft Jahrzehnte oder oft noch länger blockiert und eignen sich daher ausgezeichnet für eine Anlage in Anlagefonds. Dank des langen Anlagehorizonts kann man aus meiner Sicht problemlos Vorsorgefonds mit einem hohen Aktienanteil von 75 Prozent oder 100 Prozent nutzen.

Aufgrund der starken Aktiengewichtung kommt es bei diesen Fonds zwar zu starken Kursschwankungen. Auf lange Sicht von bis zu 30 Jahren verlieren Kursturbulenzen meist an Bedeutung, gleichzeitig profitiert man aber von deutlich höheren Renditechancen von Aktienanlagen und hat somit eine gute Chance, dass man später deutlich mehr für seine Altersvorsorge auf der Seite hat, als wenn man das Geld nur auf dem Konto liegen lässt, wo es nur wenig Zins gibt, oder wenn man Vorsorgefonds mit vorwiegend Obligationen einsetzt, die langfristig weniger Rendite bringen.

Die schlechteste Lösung ist diejenige Ihrer Töchter: Wenn man das Geld einfach auf dem Konto lässt. Da nagt die Teuerung angesichts bescheidener Zinsen am Wert des Geldes. Bei allen Banken kann man Säule-3a-Gelder in Vorsorgefonds anlegen – in vielen Fällen allerdings nur in hauseigene Produkte.

Bei Raiffeisen kann man aus einer breiten Palette von eigenen Vorsorgevehikeln mit unterschiedlichen Strategien und Aktienanteilen wählen. Ein Beispiel dafür ist der Raiffeisen Futura – Pension Invest Equity V mit einem hohen Aktienanteil von 80 bis 100 Prozent. Allerdings muss man bei diesem aktiv verwalteten Fonds mit einer Total Expense Ratio (TER) von 1,27 Prozent beträchtliche Gebühren in Kauf nehmen, die dem Fonds belastet werden. Da diese Gebühren jährlich anfallen, dürfte die Langfristrendite entsprechend tiefer ausfallen.

Alternativ bietet Raffeisen auch günstigere, indexnah verwaltete Raiffeisen-Futura-II-Vorsorgefonds an. Vergleichbar ist hier der Futura II – Systematic Invest Equity V als reiner Aktienfonds mit einer tieferen TER von 0,77 Prozent pro Jahr. Auch die Postfinance bietet vier nachhaltig ausgerichtete Vorsorgefonds mit unterschiedlichem Aktienanteil an. Der PF Pension – ESG 100 Fund weist als aktiv verwalteter Fonds eine TER von 1,23 Prozent aus.

Zusätzlich muss man prüfen, ob weitere Gebühren – etwa für die Fondsverwahrung – anfallen. Deutlich günstiger können Sie über rein digitale Anbieter wie Frankly, Viac, Finpension oder True Wealth in Vorsorgefonds investieren. Frankly, hinter dem die Zürcher Kantonalbank steht, weist eine All-in-Fee von lediglich 0,44 Prozent pro Jahr aus. Darin eingeschlossen sind neben den Fondskosten auch weitere Gebühren wie die Wertschriftenverwahrung, und zwar unabhängig davon, ob Ihre Töchter aktiv verwaltete oder passiv verwaltete Nachhaltigkeitsfonds der Anbieterin Swisscanto nutzen.

True Wealth verzichtet auf Verwaltungsgebühren, verrechnet aber Produktkosten, die je nach Instrument bei 0,15% bis 0,25% liegen. Bei Finpension gibt es eine pauschale Gebühr von 0,39 Prozent, zusätzlich können aber Produktkosten anfallen, und bei Viac beträgt die Pauschalgebühr 0,44 Prozent pro Jahr.