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Geheimdienst nimmt Venezuelas Parlamentschef fest

Parlamentspräsident Juan Guiadó wurde nach Angaben seiner Frau und von Parlamentsmitgliedern am Sonntag von Mitarbeitern des Geheimdienstes abgeführt. Foto: Keystone/Eduardo Cavero (4. Januar 2019)
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In Venezuela ist der Vorsitzende des von der Opposition dominierten Parlaments kurz nach seiner Festnahme wieder freigelassen worden. Parlamentspräsident Juan Guaidó wurde nach Angaben seiner Frau am Sonntag knapp eine Stunde nach seiner Festsetzung durch den Geheimdienst Sebin auf freien Fuss gesetzt.

«Ich bin jetzt bei ihm», erklärte die Frau des Politikers, Fabiana Rosales, auf Twitter. Und: «Danke an alle, die sofort mit Unterstützung auf die Misshandlungen meines Mannes durch die Diktatur reagiert haben.»

Gemeinsam würden sie nun zu der Kundgebung vor der Hauptstadt Caracas fahren. Auf dem Weg dahin war Guaidó vom Geheimdienst festgenommen worden. Zuvor hatte das Parlament für den 23. Januar zu Massenprotesten gegen den umstrittenen Staatschef Nicolás Maduro aufgerufen.

Maduro offen herausgefordert

Nach Maduros umstrittenem Amtsantritt hatte der Parlamentspräsident den Staatschef offen herausgefordert. Am Freitag kündigte er an, die Präsidentschaft vorübergehend zu übernehmen und Neuwahlen anzuberaumen. Er berief sich auf die Verfassung des südamerikanischen Landes und bat die Bevölkerung und die Streitkräfte um Unterstützung.

Trotz Protesten im In- und Ausland hatte sich Maduro am Donnerstag für eine zweite Amtszeit vereidigen lassen. Zahlreiche Staaten, internationale Organisationen und die venezolanische Opposition bezeichneten seine Wiederwahl vom vergangenen Jahr als undemokratisch.

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) erkennt Maduro nicht als legitimen Präsidenten an. Die USA und die EU forderten den Staatschef zur Rückkehr zur Demokratie auf.

Parlament de facto entmachtet

Amtlichen Ergebnissen zufolge war er im vergangenen Mai mit 68 Prozent der Stimmen bis 2025 wiedergewählt worden. Der grösste Teil der Opposition hatte die Wahl boykottiert und erkennt das Ergebnis ebenso wenig an wie die EU, die USA und zahlreiche lateinamerikanische Länder.

Dem 56-jährigen Nachfolger des 2013 verstorbenen Hugo Chávez wird vorgeworfen, seit Jahren die Demokratie in Venezuela auszuhebeln. Maduro hat durch eine verfassunggebende Versammlung das Parlament de facto entmachtet. Vorangegangen waren 2017 monatelange Proteste der Opposition, in deren Verlauf 125 Menschen getötet wurden.

sda/afp/anf