Gedicht zum Black FridayDoppelt Geld gespart!
«Magazin»-Hausdichter Thomas Gsella über Preiskracher. Acht Hemden für 200 Franken oder sechzehn für 100 Franken – wann gewinnt der Käufer?
![Man shopping formal clothes](https://cdn.unitycms.io/images/4cWVMVUcq0I9hJwSVajE72.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=Eo7-dIjPCxE)
Mein guter Freund, ich will dir danken:
Gern stürz ich mich in dein Gefecht!
Im Vorjahr kamst du grade recht:
Acht Hemden für achthundert Franken,
Die sonst zweihundert kosten. Echt!
So las ich, schwarz auf weiss: 200,
Und für den Preis, da kauf ich keins,
Doch auf der 2 stand knallrot: 1!
Ich kam und sah verdutzt, verwundert
Und siegte, yeah: Acht waren meins.
Sie haben dann im Schrank gelegen,
Und ihre Tage waren leer.
Ich mag ja Hemden gar nicht sehr,
Ich kaufte sie des Preises wegen
Und wusch sie einmal und nie mehr,
Denn alle acht sind eingelaufen,
Und offen klafft so manche Naht.
Doch distressed ist nicht meine Art.
So werd ich diesmal sechzehn kaufen –
Und hab dann doppelt Geld gespart!
Thomas Gsella ist Lyriker und reimt regelmässig für «Das Magazin».
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