Geldberater zu AktienFür Geberit ist die schwache Baukonjunktur in Europa ein Bremsklotz
Die Baubranche läuft schlechter. Zusätzlich macht es der starke Franken dem Sanitärtechnikkonzern schwieriger, seine Produkte in der Eurozone abzusetzen.
Wir besitzen 190 Geberit-Aktien und sind knapp im Plus. Sollen wir Geberit verkaufen? S. S.
Ja. Geberit ist stark von Europa abhängig und leidet unter der schwachen Baukonjunktur in Europa sowie negativen Währungseffekten. Immerhin hat Geberit mit den Zahlen zum dritten Quartal positiv überrascht. Die Firma konnte einen um 6 Prozent höheren Umsatz von 762 Millionen Franken vermelden. Vor allem konnte auch die Gewinnmarge gesteigert werden, was für die Aktie spricht.
Dennoch erwarte ich bei den Geberit-Papieren eine verhaltene Entwicklung. Die Bauindustrie in Europa bleibt angesichts trüber Konjunkturaussichten in Deutschland, aber auch anderen Ländern der Eurozone, unter Druck. Vor allem der Neubausektor kommt kaum auf Touren. Mehr Umsatz verspricht der Renovationssektor, doch auch da würde mich ein Schub überraschen, weil vielen Leuten das Geld für Renovationen fehlt.
Kaum Entspannung in Sicht ist auch auf der Währungsseite: Der Franken dürfte zum Euro wohl weiter zur Stärke tendieren, was es für Geberit anspruchsvoller macht, seine Sanitärtechnikprodukte im wichtigen europäischen Markt erfolgreich zu verkaufen. Hinzu kommt, dass die Aktien von Geberit nicht günstig bewertet sind und auch die Dividendenrendite von etwas mehr als 2 Prozent keine Begeisterungsstürme auslöst. Trotz ansprechender Margen erwarte ich bei den Geberit-Aktien keine grossen Sprünge.
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