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Geldberater: Der Marktschrei(b)er
Der Sanitärtechniker Geberit liefert saubere Büez ab

Geberit: Die operative Marge liegt für ein Industrieunternehmen auf einem rekordverdäch­tigen Niveau.
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Geberit: Kaufen

Ungeachtet der Corona-Krise hat Europas führender Sanitärtechniker Geberit 2020 gute Resultate erzielt. Das Unternehmen hat trotz eines kleinen Umsatzrückgangs die operative Marge gesteigert – sie liegt auf einem für ein Industrieunternehmen rekordverdäch­tigen Niveau. Zudem hat es Geberit geschafft, weitere Marktanteile zu gewinnen. Das Unternehmen musste in der Krise keine Restrukturierungen durchziehen und kein Personal abbauen. Das Ergebnis erstaunt in keiner Art und Weise. Ich kenne Geberit als äusserst stabiles Unternehmen mit einem stimmigen Geschäftsmodell und einer sehr kompetenten Führungsequipe. Geberit wird seinen Weg auch im laufenden Jahr unbeirrt fortsetzen, daran ändert die noch nicht ausgestandene Corona-Krise nichts. Das Unternehmen will 2021 das Marketing verstärken und Investitionen in die Digitalisierung tätigen. Darin kommt Optimismus zum Ausdruck – das gefällt. Kaufen

Temenos: Abwarten

Lange ging es mit den Aktien von Temenos aufwärts. Quartal für Quartal lieferte der Anbieter von Bankensoftware Umsatzwachstum zwischen 10 und 20 Prozent ab und schrieb satte Gewinne. Zwischen 2017 und 2019 verdoppelten die Papiere ihren Wert und wurden zu Lieblingstiteln vieler Fondsmanager. Diese Zeiten sind passé. Wegen der Pandemie haben zahlreiche Banken grössere IT-Infrastrukturprojekte aufgeschoben. Temenos verlor 2020 zeitweise bis zu einem Drittel des Umsatzes, weil die Genfer auf ihren Softwarelizenzen sitzen blieben. Stattdessen wächst das Geschäft mit cloudbasierten Anwendungen, doch es kann das fehlende Lizenzgeschäft nicht kompensieren. Zudem zögern grössere Institute mit der Migration in die Cloud. Es ist allerdings nur eine Frage der Zeit, bis auch sie die Cloud als unumgänglich betrachten. Zudem dürfte das klassische Lizenzgeschäft mit der Normalisierung der Pandemie­lage im Lauf des Jahres wieder anziehen. Das spricht mittelfristig für die Aktien, die mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 29 etwas billiger zu haben sind als auch schon. Geduldige Anleger greifen jetzt zu, die anderen bleiben vorerst an der Seitenlinie. Abwarten

Swissquote: Kaufen

Swissquote weiss, wie man Erwartungen erfüllt. Die Onlinebank hat am Mittwoch, vorgängig zur Publikation der Zahlen im März, verkündet, die eigenen Prognosen übertroffen zu haben. 315 Millionen Franken Ertrag und 105 Millionen Vorsteuergewinn – mehr als doppelt so viel wie 2019 – haben emsige Trader ihr 2020 in die Kassen gespült. Die Aktien haben diese Entwicklung bereits vorweggenommen; sie haben sich vergangenes Jahr im Wert fast verdoppelt. Seit dem Jahreswechsel haben sie erneut 16 Prozent zugelegt. Mit einem für 2021 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 bleiben die Titel aber vertretbar bewertet. Ob das neue Kursniveau beibehalten werden kann, hängt primär davon ab, ob die vielen Neukunden, die Swissquote 2020 regelrecht überrannt haben, 2021 erneut fleissig handeln. Und davon, ob die Bank weitere Neukunden anlocken kann. Ich bin optimistisch. Negativzinsen, erhöhte Volatilität und die Etablierung eines günstigen digitalen Aktienhandels spielen für Swissquote. Wie ich von der Bank erfahren habe, bleibt die Zahl der Kontoeröffnungen zudem ungewöhnlich hoch. Die Rally kann also weitergehen. Kaufen

Bossard: Halten

Bossard, dem Händler von Schrauben und anderen Verbindungs­teilen, ist es erneut gelungen, zu überraschen: Der Umsatz 2020, den das Unternehmen am Donnerstag publizierte, liegt klar über den Schätzungen des Marktes und auch über der eigenen Prognose. Fast bei jedem Quartalsabschluss im vergangenen Jahr sorgte das Unternehmen für eine positive Überraschung und erwies sich ­damit als krisenresistent. Im vierten Quartal gelang es zudem erstmals, wieder einen höheren Umsatz zu erwirtschaften als im Jahr zuvor. Bossard ist also zurück auf Wachstumskurs. Das stimmt auch für das laufende Jahr zuversichtlich. Die Aktien nehmen allerdings schon sehr viel vorweg. ­Zuletzt haben sie, im Zuge des allgemeinen Aufwärtstrends, nochmals deutlich an Wert gewonnen. Wer langfristig investiert, kann dabeibleiben. Immerhin sind die Vorzeichen für 2021 gut. Wer einen Teil der Gewinne realisiert, liegt damit aber sicher auch nicht falsch. Halten

Pierer Mobility: Halten

Ähnlich ist die Ausgangslage bei Pierer Mobility. Für den Motorrad- und E-Bicycle-Hersteller, bekannt etwa durch die Marken KTM und Husqvarna, hat das Corona-Jahr 2020 doch noch ein gutes Ende genommen. Obwohl die Produktion von Mitte März bis Mitte Mai stillstand und der Verkauf im saiso­nalen Hoch ebenfalls lange ruhte, hat er es geschafft, den Umsatz leicht auf 1,53 Milliarden Euro zu steigern. Auch wenn noch keine weiteren Finanzzahlen vorliegen: Chapeau für diese gute Leistung. Die österreichische Gruppe mit Hauptbörse SIX scheint weitere Marktanteile dazugewonnen zu haben. Geholfen hat aber vor ­allem der Trend zur Zweirad­mobilität. Besonders im städtischen Raum bewegen sich die Leute vermehrt auf zwei Rädern, eine Tendenz, die sich schon länger zeigt, durch Corona aber signifikant ­verstärkt worden ist. Auf dem Zweirad fühlen sich die Menschen offenbar sicherer als in Bus, Tram oder Zug. Meines Erachtens wird der Wachstumskurs im laufenden Jahr – und darüber hinaus – anhalten. Die Aktien sind inzwischen allerdings kein Schnäppchen mehr. Mit dem Gesamtmarkt sollten sie dennoch mithalten können. Sie bleiben damit noch etwas im Portfolio. Halten

Diese Kolumne wird von den Redaktorinnen und Redaktoren der «Finanz und Wirtschaft» verfasst. Sie haben sich verpflichtet, nicht in den entsprechenden Titeln aktiv zu sein. Wer die Tipps dieser Kolumne umsetzt, tut das auf eigenes Risiko. Die SonntagsZeitung übernimmt keine Verantwortung.

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