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GC schlägt den FCZ
Zürich hat keine Zeit für einen Derbyhelden – aber die Grasshoppers haben einen

Matchwinner Pascal Schuerpf jubelt nach dem Sieg beim Fussballspiel der Super League Grasshopper Club Zuerich gegen den FC Zuerich im Stadion Letzigrund in Zuerich am Sonntag, 28. Januar 2024.  (KEYSTONE/Walter Bieri )

Plötzlich ist dieses Spiel ein Derby. Springt Pascal Schürpf über die Bande und ihm alle hinterher, sackt Lindrit Kamberi auf die Knie. Explodiert die GC-Kurve, küsst Trainer Bruno Berner das Wappen auf seiner Jacke. Es läuft die 95. Minute, Ekstase, weil sich schon alle mit einem 1:1 abgefunden haben.

Schürpf ist der umjubelte Held des Abends. Weil er daran glaubt, dass dieser Rückpass von Ifeanyi Mathew auf Kamberi verspringen könnte. Weil er sich dieses Tor erkämpft, so wie es in der Schweiz nicht viele können, ganz à la Schürpf eben. Er fällt beim Schuss noch hin, weil ihn Kamberi aus dem Gleichgewicht bringt. 

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Als der 34-Jährige aufschaut, liegt der Ball im Tor, er hat in die nahe Ecke getroffen und eilt nun zu den GC-Fans. Es ist sein zweites Super-League-Tor als GC-Spieler. Es ist wichtig für dieses Team, und es passt zum Spiel, weil ihm dieser Fehler Kamberis vorausgeht. Denn lange sieht es nicht aus, als würden in diesem Spiel grosse Geschichten geschrieben werden. Zürich hat ja eigentlich nicht einmal Zeit für Derbyhelden.

Zuerst steht das Sportliche wieder im Hintergrund

Es ist gerade anderes wichtiger. Am Mittwoch zum Beispiel wird der FC Zürich gegen Lausanne spielen, die Südkurve aber wegen Krawallen am Bahnhof Altstetten vergangene Woche gesperrt sein. Viele werden trotzdem im Letzigrund sein, die Südkurve deckte sich mit Tickets ein und verkaufte sie vor dem Derby auf der Fritschiwiese unweit des Letzigrunds und später im Stadion. Es ist ihre Antwort auf die Kollektivstrafen.

Solche Themen bestimmen momentan die Gangart im Schweizer Fussball. Das Sportliche, die Grasshoppers als Herausforderer aus der unteren Tabellenhälfte und der FCZ als wankender Favorit vom dritten Platz, gerät in den Hintergrund. Auch weil es am Samstagabend zu einem Vorfall zwischen den zwei Fangruppen kam, der mit sechs Verletzten endete.

Und da sind ja auch die nicht gerade ruhigen Zeiten, in denen sich die Vereine ohnehin befinden. Hier die Grasshoppers, die ab jetzt unter amerikanischer Eigentümerschaft versuchen, zurück an die Spitze der Super League zu kommen. Da der FCZ, der nicht weiss, wer nächste Saison sein Trainer sein wird und der in den vier Spielen vor dem Derby ganze zwei Punkte holte.

Der FCZ findet kaum mehr statt

Die Partie erledigt den Rest. Trotz schöner Kulisse ist sie nie hochklassig. Es ist Bledian Krasniqi, der nach einer lauen Startphase etwas Fussballzauber in den Letzigrund bringt. Er bekommt von den GC-Spielern die Zeit, die er braucht, und er nutzt sie zu seinem vierten Super-League-Tor. Schon beim Derby im September traf er – diesmal noch etwas schöner. 

Zuerichs Bledian Krasinqi jubelt nach seinem 0:1 Tor im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem Grasshopper Club Zuerich und dem FC Zuerifch im Letzigrund, am Sonntag, 28. Januar 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

Es beginnen lange Minuten, in denen man sich fragen muss, wie die Grasshoppers hier überhaupt noch zu Toren kommen sollen. Und in denen der FCZ aber auch nicht besser agiert, er gefällt sich gut mit diesem knappen Vorsprung und sieht sich nicht in Gefahr. Genauer gesagt: Er findet offensiv kaum mehr statt, vor allem in der zweiten Halbzeit.

Bruno Berner, der GC-Trainer, der später das Wappen küssen sollte, stellt um, bringt, was er hat. Das ist abgesehen von Schürpf nicht viel an Super-League-Erfahrung. Aber es reicht, um den FCZ zu überrumpeln. Erst kommt Tim Meyer, dann Schürpf, zusammen mit Dorian Babunski. Drei Minuten nach diesem Wechsel steht es bereits 1:1.

Francis Momoh, der Stürmer, der schon lange bei GC ist, aber immer wieder verletzt war, hat seinen goldenen Moment, als er Nikola Katic behäbig aussehen lässt und ins Zentrum flankt. Babunski trifft, der FCZ hat sich dieses Tor selbst zuzuschreiben. Und wenn es der Matchplan der Grasshoppers war, so lange wie möglich zahm auszusehen, um dann aus dem Nichts zuzuschlagen, dann geht er ab dieser 72. Minute auf. 

GC glaubt, und immer hat Schürpf seine Füsse im Spiel. Giotto Morandi hat eine gute Chance, Amir Abrashi könnte auch ein Tor schiessen, beide vergeben. Der FCZ kommt bloss noch zu einem Distanzversuch von Mathew.

«Beim FCZ hassen sie mich umso mehr»

Und dann dieser Schürpf. Er hat schon so manches gesehen im Schweizer Fussball, fast 250 Spiele hat er in der Super League bestritten. Er hat den Ruf, ein Arbeiter zu sein, nicht bloss ein Talent. Er wird oft mit Thomas Müller verglichen, dem es bei Bayern München ähnlich geht. Jahrelang spielte Schürpf in Luzern, er gewann den Schweizer Cup und wagte, gerade 34 geworden, noch ein Abenteuer mit seinem Wechsel zu GC.

Seine aufopfernde Art macht den Basler beliebt und einzigartig im Schweizer Fussball. Aber es gibt auch Aussagen wie diese: «Aufseiten von GC bin ich jetzt wohl ein bisschen akzeptierter als Basler, aber beim FCZ hassen sie mich umso mehr.» Aber solche Emotionen würden beim Derby eben dazugehören. «Ich glaube, es gibt nichts Schöneres, als vor 20’000 ein solches Spiel zu erleben, das macht den Fussball aus, und so geht man gerne ins Stadion.»

Auch wenn es in diesen eineinhalb Stunden Fussball eben oft um anderes geht. Immer wieder präsentieren die Kurven ihre Botschaften, mal ist es ein Sticheln gegen die anderen, mal gemeinsame Sache gegen die Zürcher Politik und die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD). «Karin Rykart und KKJPD: Ihr richtet über Tausende, jetzt richten Tausende über euch. Man sieht sich am Mittwoch», steht einmal auf Bannern der Südkurve. 

Zumindest bis dann hat Zürich Zeit für den Derbyhelden Schürpf.

55’

Schöne Flugeinheit von Hammel der einen Weitschuss von Conceicao gekonnt aus der Luft pflückt.

53’

Die Grasshoppers scheinen mutiger aus der Kabine zurückgekehrt zu sein. Momoh kriegt den Ball auf dem linken Flügel und versucht diesen ins Zentrum zu bringen, doch das ist eine einfach Beute für FCZ-Goalie Brecher.

45’

Die 2. Halbzeit hat gleich mit einem Feuerwerk begonnen. Nicht auf dem Feld sondern von der GC-Kurve. Und dann passierte auch gleich noch ein gefährlicher GC-Angriff, dieser aber ohne Erfolg. Die Halbzeit scheint direkt lanciert!

Audiohinweis

Jeden Montag bringen meine Kollegen um Florian Raz den Podcast zum Schweizer Fussball heraus. Natürlich wird am Montag auch ausführlich über das Zürcher Derby gesprochen!

Pause

Die erste Halbzeit ist vorbei und mir ist ein Missgeschick aufgefallen. Das Live-Resultat wurde Ihnen nicht eingeblendet, nun ist es hier.

Pausenfazit: Viel Aufregung herrschte in dieser ersten Hälfte nicht zwischen dem GC und dem FC Zürich. Man scheint die Abwesenheit der beiden Toptorschützen Okita und Ndenge mehr zu merken, als es den beiden Vereinen lieb ist. Die Kreativität in der gegnerischen Hälfte lässt bei beiden Offensivabteilungen zu wünschen übrig und so war es eine Einzelaktion, die das einzige Tor der ersten Hälfte besiegelte. Krasniqi traf wunderbar aus rund 20 Meter und war damit für den klaren Höhepunkt zuständig.

45’

Es wird 1 Minute nachgespielt.

43’

Afriyie wird gut angespielt und kann auf Hammel zulaufen. Dieser zögerte zuerst ein wenig mit rauslaufen doch kann den Abschluss des Gegners dennoch parieren. Da wäre aber aus Sicht von Afriyie einiges mehr möglich gewesen.

40’

Das Spiel kurz vor der Halbzeit ist arm an Höhepunkten. Viele kleine Fouls im Mittelfeld und der Spielfluss wird so konstant unterbrochen. Hoffen wir auf eine flüssigere zweite Halbzeit.

35’

Da wird es wieder einmal kurz richtig laut im Stadion. Der Arm von Momoh geht in einem Zweikampf in Richtung des Kopfes von Krasniqi. Dieser bleibt liegen. Momoh kriegt die erste Gelbe Karte des Spiels. Abels beschwert sich und kriegt von Staubli gleich auch noch eine Gelbe Karte.

30’

Puuh das war eng für die Grasshoppers. Nach einem Eckball und dem Kopfball von Kamberi bleibt der Ball im Strafraum und jeder der ihn umgibt tritt einmal rauf. Das wäre ein typisches Billardgoal gewesen.

27’

Nach dem Tor war hier im Spiel nun wieder ein wenig Ruhe angesagt. Auf beiden Seiten fehlt die Genauigkeit in den letzten Zuspielen. Man kommt in die gefährlichen Zonen des Gegners, doch da ist dann auch der Einfallsreichtum wenig ersichtlich.

20’ Tor FCZ

Das war eindeutig der Höhepunkt bis jetzt. Bledian Krasniqi wird im Halbfeld angespielt und findet um sich herum keinen Gegenspieler. Daher nimmt er denn Ball, läuft einige Meter und haut den Ball von der Strafraumgrenze in den Winkel!

18’

Da ist nun auch der erste Schuss auf das Tor von Brecher. Doch der Schuss war eher als Rückpass von Momoh zu werten.

12’

Und direkt nach dem Fazit der erste gefährliche Angriff der Grasshoppers. Pass von Momoh auf De Carvalho. Doch dieser schiesst den Ball aus guter Position übers Tor.

10’

Zeit für das erste Zwischenfazit: Die ersten zehn Minuten gehören in die Kategorie «Abtasten». Da will niemand schon zu Beginn ins offene Messer laufen und so findet die Partie hautpsächlich noch ausserhalb der Strafräume statt.

8’

Da ist er, der erste Schuss aufs Tor in dieser Partie! Conceicao kommt über die linke Seite und bringt den Ball aufs GC-Tor. Doch dieser Abschluss stellt Hammel noch vor keine grossen Herausforderungen.

3’

Der FCZ mit dem ersten Eckball, der bleibt aber ungefährlich. Doch da kommt schon einiges an Schwung von der Richtung des FCZ.

1’

Gleich zu Beginn kommt der FCZ über die linke Seite. Guerrero flankt den Ball ins Zentrum, der Kopfball von Afriyie fliegt aber übers Tor.

1’

Die Grasshoppers haben Anstoss. Das Spiel läuft!