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Kampf gegen Banden eskaliert
Gangs erstürmen TV-Studio in Ecuador

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Angesichts der eskalierenden Bandengewalt in Ecuador hat Präsident Daniel Noboa die Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Gangs und Sicherheitskräften als internen bewaffneten Konflikt deklariert. Die Streitkräfte würden angewiesen, Einsätze gegen rund 20 kriminelle Organisationen durchzuführen, hiess es in einem am Dienstag veröffentlichten Dekret. Bei den Banden handle es sich um terroristische Organisationen und nichts-staatliche Kriegsparteien, die zu vernichten seien, hiess es weiter.

Kurz zuvor waren Bewaffnete während einer Live-Übertragung in die Räumlichkeiten des staatlichen Fernsehsenders TC Televisión in der Hafenstadt Guayaquil eingedrungen und hatten mehrere Journalisten und Mitarbeiterinnen als Geiseln genommen. Spezialeinheiten der Polizei brachten den Fernsehsender später wieder unter Kontrolle und nahmen zahlreiche Verdächtige fest.

Wegen chaotischer Zustände in den Gefängnissen hatte die Regierung des südamerikanischen Landes erst am Montag den Ausnahmezustand verhängt. Kriminelle Banden lieferten sich in den Haftanstalten heftige Auseinandersetzungen und nahmen Wärter als Geiseln. Dem Chef der mächtigen Bande «Los Choneros», Adolfo Macías alias «Fito», war dabei laut Gefängnisverwaltung offenbar die Flucht gelungen.

This screen grab of live video from the TC Television network shows a masked, armed person standing over journalists during a live broadcast, in Guayaquil, Ecuador, Tuesday, Jan. 9, 2024. The country has seen a series of attacks after the government imposed a state of emergency in the wake of the apparent escape of a powerful gang leader from prison. (TC Television network via AP)

Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich zuletzt dramatisch verschlechtert. Die Mordrate von rund 46,5 Tötungsdelikten pro 100 000 Einwohner im vergangenen Jahr war die bislang höchste in der Geschichte des einst friedlichen Andenstaates und eine der höchsten Lateinamerikas. Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio, der gegen die Korruption zu kämpfen versprach, war im August nach einer Wahlkampfveranstaltung erschossen worden.

Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. Auch albanische Drogenhändler sollen mittlerweile mitmischen. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Südamerika, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.

People is helped out of the premises of Ecuador's TC television channel after unidentified gunmen burst into the state-owned television studio live on air on January 9, 2024, in Guayaquil, Ecuador, a day after Ecuadorean President Daniel Noboa declared a state of emergency following the escape from prison of a dangerous narco boss. Gunshots rang out on live TV in violence-torn Ecuador as armed men carrying rifles and grenades stormed the studio shortly after gangsters vowed a "war" against the president's plans to reclaim control from "narcoterrorists". (Photo by STRINGER / AFP)

DPA/fal