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Neue Modelle und Funktionen
Samsung stellt Galaxy S24 vor: Erster Blick auf den KI-Alleskönner

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Jetzt ist es tatsächlich passiert. Apple hat 2023 mehr Handys verkauft als Samsung. Die letzten Jahre war Samsung immer auf Platz 1 dieser Listen. 2010 war noch Nokia auf Platz 1, und seither hiess der Champion immer Samsung.

2023 hat laut den Analysediensten IDC und Canalys aber Apple das Rennen gemacht. Geholfen hat Apple, dass das Interesse an teureren Geräten gestiegen ist, und geschadet hat Samsung, dass die Konkurrenz im Android-Lager grösser geworden ist.

Doch Samsung schickt sich bereits an, das wieder zu korrigieren. Im kalifornischen San Jose (unweit des Apple-Hauptsitzes) hat Samsung am Mittwoch die neuen Modelle des Galaxy S24 vorgestellt.

Wie in den Vorjahren gibt es drei Modelle in drei Grössen und mit teils unterschiedlichen Funktionen. Das kleinste und günstigste ist das S24 (ab 850 Franken), dann folgt das S24+ (ab 1050 Franken), und schliesslich gibts als Premium-Modell mit allem Drum und Dran das S24 Ultra (ab 1300 Franken).

Im Vergleich zum Vorjahr sind alle Modelle etwas günstiger geworden. Aber offizielle Preise und Ladenpreise sind gerade bei Samsung jeweils zwei Paar Schuhe, und im Verlauf des Jahres sinken die Preise meist deutlich.

Das Erstaunlichste an den neuen Geräten ist dann – für Samsung untypisch – nicht die Hardware. Da muss man die Unterschiede zum Vorjahr mit der Lupe in der langen Pressemitteilung und den ebenso langen Techniktabellen suchen.

Spannender als etwas bessere Prozessoren, Kameras, Bildschirme und Akkus sind dieses Jahr Software-Neuerungen.

  • Telefonieren in anderen Sprachen: Direkt in der Telefon-App findet sich neu eine Funktion, um Sprachen zu übersetzen. Damit kann man künftig auch auf Spanisch einen Tisch in einem Restaurant reservieren, ohne Spanisch zu können. Ein erster Test verlief noch etwas harzig, aber es funktionierte.

  • Einkreisen und mehr erfahren: Wer in Instagram künftig ein spannendes Produkt sieht, kann das – nach einem langen Drücken auf die virtuelle Home-Taste – einfach antippen, und schon erscheint eine Google-Bildersuche. Das klappte im ersten Test sehr schnell. Ob die Resultate aber nützlich sind, hängt sehr vom Suchobjekt ab.

  • KI-Zauber für Fotos: Schliesslich hat Samsung auch eine Reihe an Tools vorgestellt, um mithilfe von KI Fotos zu verändern. So kann man künftig leichter eine Person auf dem Bild verschieben oder vergrössern. Zudem ist es möglich – wenn man zum Beispiel durch ein Fenster fotografiert hat –, die Reflexionen automatisch entfernen zu lassen.

Dass Samsung Software-Neuerungen so in den Vordergrund stellt, ist für einen Hardware-Spezialisten auf den ersten Blick ungewohnt. Doch macht das Sinn. Hardware-technisch haben Smartphones seit Jahren ein Plateau erreicht.

Wer sich von der Konkurrenz abheben möchte, muss das mit Software machen. Da kann man mehr rausholen als mit minimal besseren Kameras oder Prozessoren. Diesem Trend kann sich auch Samsung offensichtlich nicht entziehen.

Zwei Hardware-Neuerungen sollen aber dennoch kurz angesprochen werden. So kommt das Top-Modell, das Ultra, dieses Jahr auch mit einem Titan-Rahmen daher. Das Metall kommt seit September auch bei den teuren Pro-iPhones zum Einsatz und wird von Apple als eines der Haupt-Verkaufsargumente eifrig beworben. Da wollte Samsung offensichtlich nicht hintenanstehen und setzt nun ebenfalls auf das so robuste wie leichte Metall.

Ebenfalls spannend ist eine Änderung bei der Kamera-Hardware. Hatte das S23 Ultra noch ein 10-fach-Teleobjektiv, ist es beim S24 Ultra «nur» ein 5-fach-Teleobjektiv. Auf den ersten Blick sieht das nach einer Verschlechterung aus.

Doch tatsächlich könnte es sich um eine Verbesserung handeln. Mit dem Rückgang auf ein 5-fach-Teleobjektiv kann Samsung einen grösseren Sensor mit mehr Auflösung einsetzen. So kann die Kamera mehr Licht (das A und O beim Fotografieren und Filmen) einfangen. Damit sollten theoretisch bessere Fotos möglich werden.

Zoom-Fans müssen sich aber auch nicht sorgen; durch die höhere Auflösung des Sensors kann nun zwar nicht optisch, aber digital 10-fach gezoomt werden. Dank allerhand KI-Funktionen schafft das Handy auch bis zu 100-fach. Aber erfahrungsgemäss taugt das nur als Feldstecher und nicht für schöne Bilder.

Noch eine letzte löbliche Erwähnung gibts für den nun flachen Bildschirm des Ultra-Modells. Samsung hat endlich eingesehen, dass zu den Kanten hin gebogene Handydisplays zwar in der Werbung und im Schaufenster toll aussehen – aber im Alltag nur unpraktisch sind. Mit dem 2024er-Jahrgang sind endlich alle Galaxy S flach.

2014 hat Samsung diese Spielerei und Kraftmeierei (schliesslich baut die Firma diese Displays selbst) mit dem Note Edge eingeführt und zeitweise in fast alle Premium-Modelle eingebaut.

Fazit: Die 2024er-Generation des Galaxy S macht einen rundum soliden und sinnvollen Eindruck. Doch dürfte es schwierig werden, allein damit Apple die Marktführerschaft wieder abzujagen. Die Konkurrenz im Android-Lager wird nur härter, und im Premiumbereich dürften viele kleine Verbesserungen auch nur wenig bewirken.

Die drei neuen Galaxys.