Vor WM-Vergabe 2034Schwere Vorwürfe gegen Saudiarabien
Die Vergabe der Fussball-WM 2034 gilt nur noch als Formsache. Nun gibt es einen weiteren Menschenrechts-Report, der von erheblichen Missständen bei den Arbeitsbedingungen vor Ort spricht.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) fordert vor der geplanten Vergabe der Weltmeisterschaft an Saudiarabien verbindliche Zusagen zum Schutz der Arbeitsmigranten vor Ort. In einem detaillierten Report auf Basis von Interviews mit mehr als 150 aktuellen und früheren Arbeitern listet HRW Missstände in dem Wüstenstaat auf.
In dem Bericht mit dem Namen «Stirb zuerst, und ich bezahle Dich später» schreibt die Organisation etwa über Zwangsarbeit, Lohndiebstahl, Arbeit bei extremer Hitze oder fehlenden Rechtsschutz. Das Versäumnis, die Arbeitskräfte entsprechend zu schützen, führe höchstwahrscheinlich dazu, dass auch die WM 2034 «mit weitreichenden Rechtsverletzungen behaftet sein wird», heisst es weiter.
HRW-Direktorin Minky Worden hatte der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» zuletzt gesagt, die Organisation habe die Zusammenarbeit mit der Fifa beendet.
Fifa bewertet Menschenrechtslage positiv
Trotz der deutlichen Kritik gleich mehrerer Menschenrechtsorganisationen hält der Weltverband Saudiarabien für den fast perfekten Gastgeber. In einem am vergangenen Wochenende veröffentlichten Evaluationsbericht erhält die Bewerbung 4,2 von 5 möglichen Punkten. Die Vergabe des Turniers in zehn Jahren an Saudiarabien gilt beim Online-Kongress der Fifa am kommenden Mittwoch nur noch als Formsache.
DPA
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