Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Deutsche Ultras zum Ligastart
«Fussball gehört weiterhin in Quarantäne»

1 / 3
Wegen des Coronavirus ruht auch der deutsche Fussball bis mindestens Ende April.
Die Fanszenen Deutschlands kritisieren in einem Schreiben die von der DFL geplante Wiederaufnahme der Saison mit Geisterspielen. Besonders Amateurvereine würden von dieser Entscheidung nicht profitieren.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, erklärte am Donnerstag, dass eine Wiederaufnahme der Saison mit Geisterspielen möglich sei. Die Saison ist auf Anfang Mai   angedacht.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Fanszenen in Deutschland sind sich einig. Von der ersten bis zur fünften Liga. Eine geplante Wiederaufnahme mit Geisterspielen – wie es die Deutsche Fussball Liga (DFL) vorsieht – dürfe unter keinen Umständen umgesetzt werden.

Den Plan der DFL, den Bundesliga-Betrieb bereits Anfang Mai aufzunehmen, bezeichnen die Ultras in einem Schreiben als «blanken Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise gesellschaftsdienlich engagieren». Die DFL lasse die Interessen der Amateurligen ausser Acht, für die «Geisterspiele ohnehin keine Option» sind. Es dürfe unter den Vereinen keine Krisengewinner und -verlierer geben. Zudem sei die Idee, die Fussballspieler auf das Virus weitgehend zu untersuchen, «schlicht absurd», wenn seit Wochen über einen Mangel an Kapazitäten bei Covid-19-Tests berichtet würde.

Für die deutschen Ultras ist die Corona-Pause der richtige Zeitpunkt, um die Krise als Chance zu begreifen – und um Reformen einzuleiten. «Der Fussball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne», heisst es im Schreiben weiter. Anstatt Druck auf Politik und Gesellschaft auszuüben, mit dem Ziel, den Betrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen, sollte die Liga überlegen, was strukturell falsch laufe, wenn Clubs mit dreistelligen Millionenumsätzen innert weniger Wochen vor dem Bankrott stünden.

Fanszene zieht Saisonabbruch vor

Die DFL hat die am Freitag angelegte Mitgliederversammlung auf den 23. April verschoben. Bei der Sitzung des «Corona-Kabinetts» am Mittwoch sei das Thema Fussball zwar nicht explizit behandelt worden, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, hielt aber Geisterspiele am Donnerstag für denkbar. «Die Liga selber erstellt ein intensives, und wie ich auf den ersten Blick sehe und höre, sehr gutes Hygienekonzept», so Söder.

Das Statement der Fanszenen endet mit der Forderung, dass nicht nur der aktuelle Plan der DFL nicht umgesetzt werden dürfte, sondern dass der Verband auch einen möglichen Saisonabbruch in Erwägung ziehen muss, wenn die gesellschaftlichen Umstände es nicht anders zuliessen.

boq