AboLeitartikel zur Wahl in DeutschlandFür mehr Wandel fehlt der Mut
Fatale Fehler, zwei Favoritenstürze und eine Wiederauferstehung: Die Wahl am Ende der Ära von Angela Merkel ist vielleicht die verrückteste, die die Bundesrepublik je gesehen hat.
Diese Bundestagswahl würde historisch werden, so viel war seit Monaten klar. Weil Angela Merkel nach 16 Jahren freiwillig ihr Amt aufgibt, steht erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik kein amtierender Kanzler zur Wahl. Die Wahl ist also kein Referendum über deren oder dessen Leistung. Dank der erstarkten Grünen bewerben sich erstmals drei Kandidaten um die Kanzlerschaft. Ihr Wettbewerb war von Beginn an völlig offen, auch eine Woche vor der Wahl lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wie er ausgeht. Dazu passt, dass so viele Koalitionen möglich sind wie nie. Erstmals braucht es wohl drei Parteien, um zu regieren.