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Erfolgreichster Youtuber MrBeast
«Für die erste Million Abonnenten braucht man Jahre, die zweite kommt in ein paar Monaten»

Mit seinen Videos erreicht er vielfach über 100 Millionen Menschen: Jimmy Donaldson in einem Video, in dem er die Erfolgsserie «Squid Game» nachstellte. 
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Mit über 200 Millionen Abonnenten – verteilt auf seinen 18 Kanälen – ist der 24-jährige Amerikaner Jimmy Donaldson der erfolgreichste Youtuber der Welt. Donaldson, besser bekannt als MrBeast, gilt als bodenständig. Sich selbst bezeichnet er als «Youtubes grösster Menschenfreund». Bekannt wurde der 24-Jährige mit seinen ausgefallenen Videos, in denen er Obdachlosen haufenweise Bargeld schenkt oder einem Pizzalieferanten gleich ein ganzes Haus. Sein reichweitenstärkstes Video – «456’000 Dollar Squid Game in Real Life» – haben über 280 Millionen Menschen gesehen. Um die erfolgreiche Netflix-Serie in echt nachzustellen, soll er nach eigenen Angaben 3,5 Millionen Dollar investiert haben. Geld, welches er überwiegend mit Werbung in seinen Videos und Sponsorverträgen verdient. Allein auf seinem Hauptkanal «MrBeast» wurden seine Videos über 17 Milliarden Mal angeschaut.

Laut «Forbes» soll er letztes Jahr 54 Millionen Dollar verdient haben, womit er als «The Highest-Paid Youtube Star» ausgezeichnet wurde. Diesen Titel bekam er jedoch nicht nur, weil er im vergangenen Jahr am meisten eingenommen hat. Mit seinem Restaurantkonzept MrBeast Burger habe er «einen wahrhaft unternehmerischen Mechanismus» entwickelt, wie das Wirtschaftsmagazin schreibt. 

Mit MrBeast Burger investierte Donaldson nicht in Kochausrüstung oder Lieferinfrastrukturen, sondern er gründete 2020 in Zusammenarbeit mit Virtual Dining Concepts einen sogenannten «Ghost-Cooking-Betrieb». Bestellt werden die Burger über eine Liefer-App und zubereitet von einem schon bestehenden Vertragsrestaurant. Dieses Wochenende eröffnete der 24-Jährige aus Kansas sein erstes physisches Burger-Restaurant. Und die Fans kamen in Strömen. Über 10’000 sollen es gewesen sein, wie Donaldson auf Twitter schreibt. Teilweise übernachteten die Fans gar im American-Dream-Einkaufscenter in New Jersey.  

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Der Aufstieg

Donaldson stammt aus einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat North Carolina. Seine Mutter zog ihn und seinen Bruder allein auf, während sie im US-Militär diente. Sie beschreibt ihn als scheues, aber sehr passioniertes Kind. Da er oft allein zu Hause war, konsumierte er viele Inhalte auf Youtube, wie er in einer Dokumentation über sich erklärte. «Niemand in meiner Schule mochte Videos, also fühlte ich mich irgendwie wie ein Ausgestossener, weil ich geradezu besessen davon war.» Eine Besessenheit, die ihm dazu verhelfen sollte, der erfolgreichste Webvideoproduzent der Welt zu werden.

Angefangen hat seine Reise zum grössten Youtuber der Welt 2012. Damals war Donaldson 13 Jahre alt. Inspiriert wurde er von einem Youtuber, der seinen Job aufgab und sich nur noch auf seine Videos konzentrierte. Jahrelang machte Donaldson sogenannte «Let’s Play»-Videos, in denen er verschiedene Games zockte.

Im Alter von 15 Jahren bekam er eine niederschmetternde Diagnose: Morbus Crohn. Die chronische Erkrankung führt zu Entzündungen im gesamten Verdauungstrakt. «Es war, als würde jemand ein Messer über meinen Bauch ziehen», sagte Donaldson. 

Trotz starkem Energieverlust durch seine Krankheit arbeitete «MrBeast6000» – wie er sich zu Beginn nannte – weiter an seinem Traum. Seinen ersten Meilenstein erreichte er rund zwei Jahre nachdem er mit Youtube angefangen hatte. Im April 2014 abonnierte die tausendste Person seinen Kanal. Jahrelang verdiente Donaldson keinen einzigen Cent mit seinen Videos. In den ersten sechs Jahren seiner Youtube-Karriere hatte er nur 6 Millionen Aufrufe. Ab dem 18. Lebensjahr konzentrierte sich MrBeast voll und ganz auf Youtube und verliess dafür die Schule. In diesem Jahr erzielte er mehr als 122 Millionen Klicks. «Ich bin aufgewacht, habe Youtube studiert, habe Videos studiert, habe das Filmemachen studiert, bin ins Bett gegangen, und das war mein Leben», sagte er Bloomberg.

«Für die erste Million Abonnenten braucht man Jahre, aber die zweite kommt in ein paar Monaten.»

Jimmy Donaldson, besser bekannt als MrBeast

Den Durchbruch schaffte er mit einem viralen Video, in dem er in 40 Stunden bis auf 100’000 zählte. Danach schaute er sich zehn Stunden lang Musikvideos an, las ein ganzes Wörterbuch und drehte einen Fidgetspinner 24 Stunden lang. Donaldson suchte immer wieder neue Ideen, um seine vorherigen Videos zu überbieten und damit den nächsten viralen Hit zu landen. «Das Schöne an Youtube ist, dass doppelter Aufwand nicht gleich doppelte Aufrufe bedeutet, sondern das 10-Fache», sagte der Youtuber Bloomberg. «Für die erste Million Abonnenten braucht man Jahre, aber die zweite kommt in ein paar Monaten.» Und sobald man wisse, wie man ein Video gestalten muss, damit es viral geht, «kann man praktisch unbegrenzt Geld verdienen», erklärte Donaldson. Er spricht offen darüber, wie man einen viralen Hit landen kann. Vor Konkurrenz habe er keine Angst, denn «die Videos brauchen Monate an Vorbereitung. Viele von ihnen werden vier bis fünf Tage lang unermüdlich gefilmt. Es gibt einen Grund, warum andere Leute nicht das tun, was ich tue.»

50 Abonnenten kämpften um den Preis: Im Video «I Gave My 100,000,000th Subscriber An Island» verschenkte Donaldson eine private Insel an einen seiner Anhänger. 

Er investiere fast jeden Dollar zurück in seine Videos. In den letzten Jahren sind die durchschnittlichen Kosten für die Produktion eines Videos von 10’000 Dollar auf 300’000 Dollar gestiegen, wie Bloomberg berichtete. «Geld ist ein Mittel, um grössere Videos und bessere Inhalte zu produzieren», sagte Donaldson. 


Der Umweltaktivist

Seine Bekanntheit nutzt der Amerikaner gerne für sinnvolle Projekte. Sein bisher grösstes ist «TeamTrees». Der Youtuber rief im Oktober die «#TeamTrees»-Kampagne ins Leben, nachdem seine Fans ihn mit Memes bombardiert hatten. Sie schlugen vor, das Erreichen von 20 Millionen Youtube-Abonnenten mit dem Pflanzen von 20 Millionen Bäumen zu feiern. Bei einem Preis von 1 Dollar pro Baum war das Ziel, bis zum 1. Januar 2020 20 Millionen Dollar zu sammeln. Dank Grossspenden von Tesla-Gründer Elon Musk, Shopify-CEO Tobias Lütke und Youtube-CEO Susan Wojcicki konnte das Spendenziel innert kürzester Zeit erreicht werden.

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Letztes Jahr knüpfte er am Erfolg von «TeamTrees» an und gründete «TeamSeas». Das Ziel war es, mit dem Projekt 30 Millionen Pfund (umgerechnet rund 13,5 Millionen Kilogramm) Abfall aus den Meeren zu fischen. Mittlerweile sind es fast 33 Millionen Pfund. 

Auch wenn es nicht den Anschein macht, hat der Youtube-Star mit Kritik zu kämpfen. Die «New York Times» veröffentlichte letztes Jahr einen Artikel, in dem elf ehemalige Mitarbeiter des Webvideoproduzenten von einer toxischen Arbeitsatmosphäre berichteten, sobald die Kameras aus waren. 

Die Kritik

Der 20-jährige Matt Turner arbeitete rund 1,5 Jahre lang für Donaldson. Er sei dabei jeden Tag von seinem Chef beschimpft worden, wie er der «New York Times» erzählte. «Ich wurde für nichts, was ich tat, anerkannt», sagte Turner. «Wenn ich um Anerkennung bat, gab er sie jemand anderem.» Ein weiterer Mitarbeiter des Youtubers kündete nach einer Woche. Donaldson sei ein Perfektionist, erklärt er. «Nichts hat je für ihn funktioniert» und «er wollte es immer auf eine bestimmte Art und Weise». Der gekränkte Mitarbeiter lud dann später auf seinem eigenen Youtube-Kanal ein Video mit dem Titel «My Experience Editing for Mr. Beast (Worst Week of My Life)» hoch. Wonach er unzählige Todesdrohungen und hasserfüllte Kommentare von den treuen Fans von Mr.Beast erhalten haben soll. 

Donaldson reagierte nicht auf eine Anfrage um eine Stellungnahme der «New York Times» zu den Vorwürfen.