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Winterferien in der Schweiz
Fünf Traumhotels weitab vom Pistenrummel

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Grand Hôtel & Kurhaus Arolla VS: Der alpine Pioniergeist lebt!

Das altehrwürdige Grand Hôtel & Kurhaus ist in Arolla perfekt als Tourenbasis.

Arolla ist einer der klingendsten Namen für Alpinisten: Etappenort der Haute Route, zweiter Startort für die Patrouille des Glaciers. Arolla ist aber auch eine perfekte Tourenbasis – vor allem dank des Grand Hôtel & Kurhaus Arolla.

Der Name stammt aus einer Zeit, als im Wallis viele grosse Hotels mit grossen Namen entstanden. 1896 wurde das Kurhaus eingeweiht. Noch immer ist der damalige Pioniergeist zu spüren. Im ganzen Haus erlebt man die bewegte Geschichte des Hotels. Seit 2006 ist das Kurhaus Mitglied von Swiss Historic Hotels. Laut der Vereinigung strahlt es «eine sonst selten anzutreffende Gemütlichkeit und Kargheit eines echten Berghotels» aus.

Für junge Gäste kann die Ambiance auch etwas démodée wirken, die letzte grössere Renovation liegt 40 Jahre zurück. Immerhin wird man nicht durch «Alpine chic»-Firlefanz gequält, wie sonst oft im Wallis.

Und das Beste an den Zimmern ist sowieso die Aussicht auf die nahen Gipfel: Pigne d'Arolla, Mont Collon, Aiguille de la Tza. Der Blick über den baumbestandenen Hotelpark erklärt auch den Ortsnamen: Arolle heisst Arve.

Geöffnet seit  15. Dezember; Grandhotelkurhaus.com

Hotel Fafleralp VS: Paradies am Ende des Tals

Das Haupthaus des Hotels Fafleralp stammt aus dem Jahr 1908.

Nomen est omen – als Adresse auf der Hotelpostkarte steht «Im Paradies». Ein guter Beschrieb für diesen Hideaway auf einer Anhöhe inmitten des Lärchenwalds am Ende des Lötschentals.

Im Winter geht es beschaulich zu und her wie früher: Entweder kommt man zu Fuss oder auf der Loipe ab Blatten entlang der Lonza rauf oder per Tourenski vom Jungfraujoch via Lötschenlücke runter. Eine Strasse gibt es überhaupt erst seit Anfang der 70er-Jahre. Bis dahin mussten alle Waren und Postsachen (das Hotel hatte eine eigene Poststelle) per Maultier hochgefugt werden – und zuweilen auch Besucher wie Stammgast Charlie Chaplin. Heute werden das Gepäck und die Lebensmittel im Winter per Skidoo befördert. Der Zopf kommt aber vor Ort frisch aus dem Ofen.

Die Fafleralp bietet im Haupthaus von 1908 alpine Zimmer an und im Chalet Chaplin nebenan moderne.

Nachdem die Familie Henzen das Hotel jahrzehntelang führte (und auch den Winterbetrieb aufnahm), ist seit vier Jahren mit Tatjana Jaggy ebenfalls eine Lötschentalerin Gastgeberin. Das Hotel bleibt im Winter nur zwei Monate geöffnet. An Gästen fehlt es keineswegs, doch sei es immer schwieriger, für eine derart kurze Zeit Personal zu finden.

Die Fafleralp gehört neuerdings zu den Responsible Hotels of Switzerland: Die Rohstoffe in Küche und Keller stammen fast ausnahmslos aus der Region, das Wasser aus der eigenen Quelle und der Strom wird im örtlichen Wasserkleinkraftwerk erzeugt.

Wintersaison 27. Januar bis 19. März 2023; Fafleralp.ch

Hotel Engstlenalp BE: Der Charme des Entlegenen

Das abgelegene Hotel Engstlenalp ist zum Beispiel mit Schneeschuhen zu erreichen – in viereinhalb Stunden.

Eigentlich findet man die Engstlenalp auf 1839 Metern über Meer, nahe dem geografischen Mittelpunkt der Schweiz auf der Älggialp. Doch im Winter gibt es kaum einen abgelegeneren Ort – mindestens viereinhalb Stunden Schneeschuhmarsch ab Haberen im Gadmertal durchs ganze Gental hinauf!

Einfacher gehts mit Tourenski ab Engelberg  über Trübsee, Jochpass oder Melchsee-Frutt, Erzegg. Manchmal aber gibt es gar keinen Zugang – bei Lawinengefahr. Winterbuchungen werden deshalb immer unter Vorbehalt angenommen.

Mit dem idyllischen See ist die Engstlenalp primär ein beliebtes Sommerziel. Doch sie hat schon eine ganz lange Wintertradition: «Vor dem Ersten Weltkrieg kamen regelmässig Reserveoffiziere des österreichisch-ungarischen Heeres hierher», berichtet Fritz Immer. Er führt das Hotel Engstlenalp in vierter Generation, die fünfte arbeitet auch schon mit. Der Hotelier ist sehr bemüht, den «Charme des Entlegenen» zu bewahren und auf einen nachhaltigen Ressourcenumgang bedacht: Mit einer eigenen Turbine und einer Fotovoltaikanlage wird Strom erzeugt, mit Holz aus dem Tal geheizt und mit einer eigenen Kläranlage das Abwasser gereinigt.

Und damit der Gast sich wirklich vom Alltag zurückziehen kann, gibt es in den Zimmern (nostalgisch oder modern) weder Radio noch Fernseher und auch kein Telefon und Internet.

Ab Weihnachten an ausgewählten Tagen auf Anfrage geöffnet; Engstlenalp.ch

Hotel Weissenstein SO: Hoch über dem Nebelmeer

Sehnsuchtsort für Nebelflüchtlinge: das Hotel Weissenstein.

Die Lage ist ein absoluter Glücksfall: Erstens ist das Hotel Weissenstein auf der Jurakrete oberhalb von Solothurn von weither sichtbar, ein eigentlicher Landmark. Zweitens ist es für Nebelflüchtlinge aus dem Mittelland rasch erreichbar. Und drittens bietet es auf 1284 Metern über Meer ein eindrückliches Alpenpanorama.

Für Seilbahnnostalgiker war bis 2009 allein schon die Fahrt auf den Weissenstein ein Erlebnis: dank der letzten Von-Roll-Sesselbahn mit quergestellten Holzsitzen der Schweiz. Seit 2014 ist eine handelsübliche Gondelbahn in Betrieb.

Dafür hat das kürzlich umgebaute Hotel einiges vom einstigen Kurhaus-Charme bewahrt: Mit historischen Relikten als Dekor, sechs nostalgisch eingerichteten Zimmern und der restaurierten SAC-Stube. Als Kontrapunkt wurde für Events die lichtdurchflutete Panoramahalle erstellt. Eine betriebliche Herausforderung für die einzige gehobene Gastronomie auf der vorderen Jurakette ist das Nebeneinander von bis zu 120 Hotelgästen und Tagestouristen, die spontan in Massen bei Prachtwetter anrücken. Umgekehrt  erlebt man als Hotelgast bei schlechtem Wetter wahre  Entschleunigung: Bei (Schnee-)Sturm stellt die Bahn schon mal temporär den Betrieb ein.

Bei guten Winterverhältnissen warten eine Loipe und Schneeschuhtrails und auf der gesperrten Passstrasse eine fünf Kilometer lange Schlittelbahn .

Ganzjahresbetrieb, geschlossen vom 24. Januar bis 12. Februar 2023; Hotelweissenstein.ch

Hotel Muottas Muragl GR: Das etwas andere Engadin

Zum  Hotel Muottas Muragl fährt die 1907 eröffnete Standseilbahn hoch.

Zum Hotel Muottas Muragl fährt immer noch eine traditionsreiche Bahn, die 1907 eingeweihte Standseilbahn. Und der Blick von einem der schönsten Aussichtspunkte des Engadins auf 2456 Meter über Meer ist noch eindrücklicher als vom Weissenstein: St. Moritz und die Seenlandschaft liegen zu Füssen, das Berninamassiv ist zum Greifen nah und der Sternenhimmel erscheint viel klarer als in urbanen Gebieten.

Das Hotel selber hat keine Sterne. Braucht es auch gar nicht, denn hierher zieht es keine Sterneklientel. Man sucht diesen «Göttersitz» als Gegenpol zum emsigen Engadiner Tourismusbetrieb. Mit 16 Zimmern bietet Muottas Muragl Intimität.

Hier oben braucht es keine Wellnessanlage – abgesehen davon, dass dies dem vorbildlichen Energiekonzept zuwiderlaufen würde: Bei der Totalsanierung 2009/10 wurde die Energieversorgung auf fünf nachhaltige Quellen umgestellt. Das Hotel Muottas Muragl wurde denn auch zum ersten Plusenergie-Hotel der Alpen ernannt und unter anderem mit dem Schweizer Solarpreis und dem Watt d’Or gewürdigt. Gemäss Hotelière Anne-Pierre Ackermann reisen Gäste speziell wegen dieses nachhaltigen Bekenntnisses an.

Doch hier lässt sich nicht nur das gute Gewissen kultivieren, sondern auch aktiv die Batterien laden: auf drei Winterwanderwegen, einem Schneeschuhtrail und der berüchtigten  Schlittelbahn, mit vier Kilometern die längste im Engadin.

Saisoneröffnung am 17. Dezember; Mountains.ch/de/romantik-hotel-muottas-muragl/hotel