AboRazzia nach Sabotage an PipelinesFührt Kinder-DNA zu den Nord-Stream-Tätern?
Ermittler haben auf der Suche nach den Attentätern die Wohnung einer jungen Frau durchsucht. Sie soll die ehemalige Lebensgefährtin eines ukrainischen Tatverdächtigen sein. Und die deutsche Politik gerät unter Druck.
Es waren offenbar nur wenige Spuren, die deutsche Ermittler Anfang des Jahres auf einer Segelyacht in ihrem Winterlager auf einem alten Militärgelände im Nordwesten der Insel Rügen fanden. Aber es waren Spuren. Winzige Partikel eines hochexplosiven Sprengstoffs etwa. Und Spuren von DNA, männlicher DNA.
Stück für Stück gibt die Andromeda ihr Geheimnis preis. Und damit auch Hinweise darauf, wer hinter dem Anschlag stecken könnte, bei dem am 26. September 2022 beide Stränge der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 und eine von zwei Röhren der Nord Stream 2 zerstört wurden. Die Andromeda ist derzeit die heisseste Spur der Ermittler in dem Sabotagekrimi um die gesprengten Pipelines.
Die Fahnder des Bundeskriminalamtes (BKA) vermuten, dass eine mutmasslich sechsköpfige Crew an Bord der Bavaria 50 Cruiser Anfang September von Rügen aus zu der Mission aufgebrochen ist. Einer Mission, über die der Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, noch am 22. Mai sagte: «Kein Land dieser Welt, kein Nachrichtendienst dieser Welt» sei derzeit in der Lage, jemanden für die Sabotage verantwortlich zu machen. Doch die jetzigen Spuren weisen, zumindest dem Anschein nach, vor allem in eine Richtung: die Ukraine.