Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Mythenumwobenes Datum
Das hat es mit dem Freitag, dem 13., auf sich

=== AUS DER ORIGINALLEGENDE ZUM FREITAG, DEN 13. JUNI 1986 === "Am naechsten Freitag ist es wieder einmal so weit ..." (KEYSTONE/Str)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Heute ist Freitag, der 13. Die Kombination dieses Wochentags und der Zahl 13 ist bis heute für einige Leute Grund genug, den Tag im Bett zu verbringen, aus Angst, andernfalls könne einem etwas zustossen. Diese irrationale Angst ist so weit verbreitet, dass sie sogar einen eigenen Namen kennt: Paraskavedekatriaphobie.

Pro Jahr fallen mindestens ein und maximal drei Freitage auf den 13. Tag eines Monats. Dieses Jahr ist das zweimal der Fall: am 13. September und am 13. Dezember 2024.

Laut Statistik ist der 13. ein Freitag wie jeder andere

Ob der Freitag, der 13., wirklich ein Unglückstag ist, lässt sich dank statistischer Erhebungen herausfinden. Helvetia-Versicherungen Schweiz gibt dazu Entwarnung. In einer Mitteilung vom Oktober 2023 heisst es: «Während es durchaus Hinweise auf besonders gefährliche Tage gibt, spielen Freitage oder der 13. des Monats dabei jedoch keine entscheidende Rolle.»

Die durchschnittliche Zahl der registrierten Schadensmeldungen liege an solchen Freitagen «lediglich um sechs Fälle über dem statistischen Mittel». Analysiert wurden dafür gemeldete Fahrzeug- und Schadensmeldungen im Zeitraum von 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2022.

Der Ursprung des Aberglaubens

Der Aberglaube rund um den Freitag, den 13., setzt sich gleich aus zwei «Unglücksbringern» zusammen: dem Freitag und der Zahl 13.

Die 13 ist in der nordisch-germanischen Mythologie eine Unglückszahl. Gemäss eines Mythos war Loki der 13. Gott, der schliesslich den Weltuntergang einläutete. Umgangssprachlich wird die 13 im deutschsprachigen Raum auch das «Dutzend des Teufels» genannt. Aber auch für Christen hat die 13 einen bitteren Beigeschmack: Judas, der 13. Jünger, war es, der Jesus verraten hat.

So kommt es, dass es im Flugzeug oft keine Sitzreihe mit der Nummer 13 gibt und Hotels manchmal auf die Zimmernummer 13 verzichten. Im Judentum hingegen gilt die 13 übrigens als Glückszahl, ebenso wie in der japanischen Kultur.

Dass der Freitag als Unglückstag gesehen wird, könnte verschiedene Gründe haben. So wurde Jesus laut dem Neuen Testament an einem Freitag, dem Karfreitag, gekreuzigt. Und auch Adam und Eva wurden laut der Bibel an einem Freitag aus dem Paradies verstossen, weil sie von der verbotenen Frucht gekostet hatten.

Adam und Eva wurden an einem Freitag aus dem Paradies verbannt.

Die abergläubische Konnotation könnte ihren Ursprung aber auch in der globalen Wirtschaftsgeschichte haben: Am sogenannten Schwarzen Freitag ereignete sich 1929 in den USA ein historischer Börsencrash – dieser begann nach US-Zeit zwar schon am Donnerstag, hier in Europa fiel er jedoch auf einen Freitag.

Es könnte am 1906 geschriebenen, äusserst bekannten Börsenroman «Friday the 13th» von Thomas William Lawson liegen, dass die Unglückszahl und der Unglückstag fortan in Kombination als unheilbringendes Omen gedeutet werden. Wirklich belegen lässt sich das jedoch nicht.

Diese Unglücke fielen auf einen Freitag, den 13.

Auch wenn die Statistik den Pragmatikern recht gibt, gibt es dennoch einige unglückliche Vorkommnisse, die auf einen Freitag, den 13., fielen. Es folgen einige Beispiele:

Am Freitag, dem 13. Oktober 1307, hat König Philipp IV. in Paris die Verhaftung aller Mitglieder des Templerordens befohlen. Der Templerorden war ein 1118 gegründeter geistlicher Ritterorden und während der Kreuzzüge eine militärische Eliteeinheit. Seine Mitglieder wurden auf Befehl des Königs hin gefoltert und hingerichtet.

Gleich noch ein Ereignis aus der Finanzwelt könnte einem neben dem «Black Friday» in diesem Kontext noch in den Sinn kommen: Am 13. Mai 1927, der ebenfalls auf einen Freitag fiel, stürzte die Berliner Börse ein. Der Aktienindex sackte um ganze 31 Prozent ab und sorgte dafür, dass viele Menschen ihr ganzes Vermögen verloren.

Am 13. September 1940 hat Deutschland in einem Angriff den Buckingham-Palast bombardiert. Obwohl die Schäden am Palast relativ gering waren, hätten die Bomben King George VI. und seine Frau, Elizabeth Bowes-Lyon, das Leben kosten können – das Ereignis hat sich dementsprechend tief in der Erinnerung der Briten festgesetzt.

Giglio, Italy - April 28, 2012: Costa Concordia Cruise Ship at Italian Giglio Island Coastline after Shipwreck at January, 13, 2012

Am 7. September 1996 wurde die Hip-Hop-Legende Tupac Shakur bei einem Drive-by-Shooting in Las Vegas angeschossen. Am darauffolgenden Freitag, dem 13. September, erlag der gerade einmal 25-jährige Musiker seinen Verletzungen. Bis heute gibt es zahlreiche Verschwörungen rund um seinen Tod, der nie aufgeklärt werden konnte.

Ein Ereignis aus der jüngeren Geschichte ist der Untergang des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia neben der Insel Giglio unweit der toskanischen Küste, der ebenfalls auf ein Unglücksdatum fiel: Freitag, den 13. Januar 2012. Das Schiff prallte gegen einen Felsen und kippte daraufhin zur Seite. 32 Passagiere verloren dabei ihr Leben.

Es gibt aber auch positive Dinge, die an einem Freitag, dem 13., passiert sind. Das Akkordeon wurde beispielsweise am 13. Januar 1854 in den USA patentiert von Anthony Faas. Und der ikonische Hollywood-Schriftzug in Los Angeles, der bis heute ein beliebtes Sujet für Film und Foto ist, wurde am 13. Juli 1923 enthüllt. Ursprünglich stand dort «Hollywoodland», später wurden die letzten vier Buchstaben entfernt.