Taucher suchen Limmat abEine Frau liegt tot auf der Brücke – möglicher Täter wurde verhaftet
In der Nacht auf Sonntag wurde bei Dietikon eine Frau reglos aufgefunden. Sie dürfte Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein. Die Polizei hat einen 56-jährigen Schweizer gefasst.
Auf der Limmat bei Dietikon zieht das rote Motorboot der Seepolizei bis in die Abendstunden einen Taucher hinter sich her. In Würenlos ist die Durchgangsstrasse Richtung Hüttikon den ganzen Nachmittag für jeglichen Verkehr abgeriegelt, vor einer Mehrfamilienhaussiedlung stehen mehrere Einsatzwagen der Polizei. Seit Stunden sucht die Polizei mit Grosseinsätzen an beiden Orten nach Hinweisen für das mögliche Gewaltverbrechen, das sich in der Nacht auf Sonntag ereignet hatte.
Am Sonntagmorgen um 3 Uhr in der Früh war auf dem Trottoir der Mutschellenstrasse direkt auf der Limmatbrücke zwischen Dietikon und Oetwil an der Limmat eine Frau gefunden worden, die reglos auf dem Boden lag. Die 46-jährige Schweizerin wies nach Angaben der Polizei verschiedene Verletzungen auf. Die Notärztin vom Spital Limmattal konnte kurze Zeit später nur noch den Tod der Frau feststellen. Gemäss der Kantonspolizei deuten die Umstände darauf hin, dass die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, möglicherweise eines Femizids.
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Am Sonntagmittag verhaftete die Kantonspolizei im aargauischen Würenlos im Zusammenhang mit der tödlich verletzten Frau einen 56-jährigen Schweizer. Deswegen kam es in einer Wohnsiedlung zwischen Kirche und Dorfrand zu einem weiteren Grosseinsatz der Kantonspolizei. Die Polizei und das Forensische Institut sicherten Spuren in einer der Wohnungen. Auch ein Careteam der Polizei war im Einsatz, was auf mögliche Angehörige hindeutet.
Augenfällig war ein graues Fahrzeug der Marke Seat mit abgeklebten Kennzeichen, das neben den Einsatzwagen halb auf der Strasse, halb auf dem Trottoir stand. Es dürfte sich um das Fahrzeug des möglichen Tatverdächtigen handeln, der auf dem Weg zur Garage von den Einsatzkräften abgefangen worden war. Gemäss Beobachtungen vor Ort hat die Spurensicherung das Fahrzeug auch mehrmals untersucht.
Gemäss verschiedenen Medien, die sich auf Anwohner berufen, handelt es sich beim Verhafteten um den Partner der toten Frau. Sie hätten zwei gemeinsame Kinder und seien liebe, unauffällige Leute, sagt ein Anwohner es im Blick.
Seepolizei sucht Meter um Meter ab
Auch bei der Limmatbrücke zog sich der Einsatz der Polizei den ganzen Tag hin. Bis zum Mittag war die Mutschellenstrasse für jeglichen Verkehr gesperrt. Einsatzkräfte der Polizei suchten zu Fuss das Ufer nach möglichen Tathinweisen ab.
Ein italienischer Camper, der auf einem Parkplatz neben der Brücke genächtigt hatte, hat von alldem nichts mitbekommen. Als er sein Fahrzeug nach Mitternacht auf den Parkplatz gelenkt habe, sei ihm nichts Verdächtiges aufgefallen. Erst als er am Morgen neben seinem Camper all die Polizeifahrzeuge sah, hat er realisiert, dass da etwas passiert sein musste.
Seit dem Morgen haben zudem Taucher in einem vorgegebenen Suchfeld im Fluss nach möglichen Spuren und möglichen Tatgegenständen gesucht.
Der Polizeitaucher ist dafür mit einem Seil an einem Boot befestigt, das sich quer über den Fluss bewegt. Dieses wiederum ist an einem weiteren Seil fixiert, das über den Fluss gespannt ist. So wird das Boot von der Strömung nicht flussabwärts getrieben. Auch wenn der Fluss an der tiefsten Stelle nur 4, 5 Meter tief ist, rechnet die Seepolizei wegen der Grösse des Suchfeldes mit einem mehrtägigen Einsatz. Die Taucher suchen abwechselnd während eines stündigen Einsatzes Meter um Meter des Flussgrundes ab.
Passanten und Familien auf dem Sonntagsspaziergang beobachten derweil das Treiben im Fluss. Sie tuscheln, tauschen die neuesten Erkenntnisse zum Fall aus. Sagen will niemand etwas.
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