Zweiwöchiges LesefestivalFranz Hohler soll in Thalwil die Lust am Lesen beflügeln
Ab Freitag findet das Lesefestival «Thalwil liest vor» statt. Einer der bekanntesten Autoren des Landes und eine Thalwiler Autorin erklären, warum sie dabei sind.
Drei Gemeinden, zehn Tage und über fünfzig Veranstaltungen mit namhaften Autorinnen und Autoren aus dem deutschsprachigen Raum: Das Lese- und Vorlesefestival «Thalwil liest vor» findet nach dreijähriger Zwangspause aufgrund der Covid-19-Pandemie wieder statt. Wie schon bei der Erstaustragung im Jahr 2019 sind auch dieses Jahr mehrere preisgekrönte Schriftstellerinnen und Schriftsteller Teil des Programms.
Vom 13. bis zum 25. Mai finden zahlreiche Lesungen, aber auch andere Programmpunkte wie Soundinstallationen und Fachreferate statt. Als einer der prominentesten Schriftsteller ist Franz Hohler in Thalwil zu Gast. Er sagt: «Die Gemeinde ist mir sehr vertraut, vor allem wegen des Kulturraums, in dem ich schon oft Lesungen hielt. Ausserdem kommt mein Cellolehrer aus Thalwil.» Das Festival sei eine Gelegenheit, sich und seine Werke zu zeigen. «Gerade im Vergleich zu grossen Literaturfestivals wie in Solothurn, an denen alles eng getaktet ist», sagt Hohler, der am 25. Mai die Abschlusslesung hält.
160 Kilometer trennen die Schauplätze
Die diesjährige Ausgabe von «Thalwil liest vor» beschränkt sich nicht nur auf die Gemeinde Thalwil, sondern präsentiert sich zusätzlich in Rüschlikon. Eine neue und weit entfernte Bühne erweitert die Schauplätze des Festivals. In der 160 Kilometer entfernten Thalwiler Patengemeinde Val Müstair im Kanton Graubünden werden ebenfalls Lesungen gehalten. Insgesamt sind es 30 verschiedene Orte in den drei Gemeinden, darunter Kindergärten, der Park im Grüene in Rüschlikon oder das Museum Chasa Jaura im Val Müstair.
Auch neue Sterne am Schweizer Literaturhimmel sind dieses Jahr Teil von «Thalwil liest vor». Der erfahrene Franz Hohler schwärmt: «Für junge Autoren ist es doppelt so toll, an einem solchen Festival ihr Buch zu präsentieren.» Aus ihrem ersten Roman liest unter anderem die gebürtige Thalwilerin Samira El-Maawi. Allerdings nicht in Thalwil selber, sondern in Val Müstair. Sie sagt: «Ich bin gespannt und freue mich, zu sehen, wie die Leute dort auf das Thema meines Buches ‹Alltagsrassismus› reagieren werden.»
«Es ist eine grosse Chance, ein neues Publikum zu erreichen und den Austausch von Kulturen zu unterstützen», sagt El-Maawi, die am 14. Mai aus ihrem Buch «In der Heimat meines Vaters riecht die Erde wie der Himmel» lesen wird.
Das ausführliche Programm des Thalwiler Lesefestivals finden Sie unter www.thalwil-liest.ch/programm.
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