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Fotografie: Olaf Heine
Er zeigt die raue Seite von Hawaii

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Das Meer ist schwarz. Sechs Schatten auf Surfbrettern paddeln im Gegenlicht auf den Kamm einer Welle zu. Das Wasser schnaubt und schäumt.

Das Südseeparadies Hawaii wirkt auf den Bildern von Olaf Heine rau, unberechenbar, ja teilweise fast dystopisch. Hula-Mädchen mit Kokosnuss-BH, postkartenblaues Wasser oder Touristen in Hawaiihemden findet man auf den Bildern des deutschen Fotografen nicht.

Dafür Landschaften in Schwarzweiss: dunkle Wälder, ein Himmel voller Wolken und abgekühlte Lava, die über den Asphalt quillt. Und immer wieder: den Ozean, den «heimlichen Architekten» der Inselgruppe, wie er ihn nennt.

Seit den 90er-Jahren fasziniert Heine die Inselkette im Pazifischen Ozean. «Für mich ist Hawaii der Ort, der vielleicht am nächsten am Ursprung unseres Planeten ist.»

Heine fotografiert Strände, Palmen, Surferinnen und digitale Nomaden, aber auch verfallene Bungalows, Hotelbunker und zerklüftete Steilküsten. Auf einem Bild sitzt eine Frau an einem Sandstrand – auf Sandsäcken. Die Küstenerosion ist nur eines der Themen, die Heine in seinen Bildern ganz subtil thematisiert.

Er fotografiert auch Protestierende der hawaiianischen Unabhängigkeitsbewegung oder Bauern, die nach langen Kämpfen mit Grossunternehmen um das Wasser für ihre Felder wieder das traditionelle Wurzelgemüse Taro anbauen.

Seit den 70er-Jahren versucht Hawaii, sich vom Tiki-Bastrock-Südsee-Kitsch zu befreien. Viele Menschen sprechen wieder Hawaiianisch, was seit der Annexion 1898 durch die USA verboten war. Auch die eigene Handwerkskunst und Kultur wird wiederbelebt.

Wie fragil dieses Gleichgewicht zwischen Tradition und Wandel, zwischen Natur und Mensch ist, zeigt Heine in einem Bild von zwei Jungen in Badehosen. Auf ihren Köpfen balancieren sie je einen Fisch und schauen Richtung Meer.