Flussschwelle in Langnau könnte verschwinden
Nach dem Schwemmholzrechen könnte in der Sihl ein nächstes Bauprojekt folgen. Der Kanton überlegt sich, die Flussschwelle nahe der Langnauer Bahnstation Wildpark-Höfli zu entfernen. Das freut Fischer und Anwohner.
Seit vergangenem Mai ist der Schwemmholzrechen mit seinen 68 Stahlpfeilern an der Sihl ob Langnau fertig. Ein Jahr lang standen gleichzeitig bis zu zehn Baumaschinen im Flussbett, um diese gigantische Hochwasserschutzmassnahme des Kantons Zürich zu realisieren.
Wie die «Zürichsee-Zeitung» erfahren hat, könnte in der Sihl rund drei Kilometer flussabwärts ein weiterer baulicher Eingriff erfolgen. Und zwar bei der mehrstufigen Flussschwelle, die neben dem Langnauer Quartier Gartendörfli, unterhalb des Stirnimannstegs liegt. Es existieren Pläne, wonach dieses künstliche Wehr möglicherweise rückgebaut wird. Wolfgang Bollack, Mediensprecher des kantonalen Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) bestätigt auf Anfrage, dass «zurzeit verschiedene Möglichkeiten für ökologische Aufwertungsmassnahmen entlang der Sihl geprüft werden».
Eine dieser Massnahmen würde die genannte Schwelle betreffen. Sie würde abgebaut und durch eine Rampe ersetzt, womit ein Wanderhindernis für Fische beseitigt werde. Definitiv sei dies aber noch nicht, sagt Bollack. «Die Ideen für mögliche Aufwertungsmassnahmen sind noch in einem sehr frühen Projektstadium.» Weitere Informationen würden erst bekannt gegeben, wenn die Projekte konkret sind.
Fischer sind für Rückbau
Klar ist aber, dass das AWEL zu solchen ökologischen Aufwertungsmassnahmen gesetzlich verpflichtet ist. Denn mit ihnen soll wieder gut gemacht werden, was das kantonale Hochwasserschutzprojekt teilweise zerstört: die natürliche Dynamik der Sihl.
Von Fischern würde das Verschwinden des heutigen Wehrs beim Gartendörfli begrüsst. «Diese Massnahme ist nur positiv zu bewerten», sagt Rolf Schatz, Vizepräsident des Fischer-Vereins Thalwil und GLP-Gemeinderat von Langnau. Sein Verein pachtet den Sihlabschnitt, in welchem das Wehr liegt. Heute sei der Flussbereich wegen des gestauten Wassers ein «lebensfeindlicher Raum». Danach würde die Sihl wieder eine richtige Dynamik erhalten, meint Schatz.
Auch unter Bewohnern des Gartendörfli würde ein Rückbau der Schwelle begrüsst. Denn sie verursacht vor allem bei hohem Wasserstand einen permanent lauten Geräuschpegel. «Ich fände es aber vor allem auch optisch schöner, wenn die Schwelle entfernt und der Bereich renaturiert würde», sagt beispielsweise Regula Scherrer, die direkt neben der Flussschwelle wohnt.
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