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Flughafen Zürich
Skymetro wird umgebaut – Passagiere müssen auf Busse ausweichen

Skymetro wird kuenftig mit drei Bahnwagen operieren
Bild: Johanna Bossart, (jb) 4.8.2009
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Alle paar Minuten, fast den ganzen Tag: Im Tunnel zwischen Flughafenkopf und Midfield-Terminal herrscht seit nunmehr zwei Jahrzehnten Hochbetrieb. Die Skymetro befördert am Zürcher Flughafen sämtliche Reisenden von und zu den interkontinentalen Flügen. Doch nun steht eine Zwangspause an: Die Skymetro muss erneuert werden und wird bei dieser Gelegenheit verlängert.

Die Skymetro ist eine Art Standseilbahn, die weder auf einen Berg fährt noch auf Rädern steht. Vielmehr schwebt sie auf Luftkissen gerade einmal 0,2 Millimeter über den glatten Betonboden. Bislang bestand die Skymetro aus drei Wagen, künftig sollen es vier sein.

Flughafen Kloten, Dock Miedfield,
Bildtext: Passagiertest im neuen Dock E, Skymetro, -

Während des Umbaus fährt ein Bus

Durch das neue Konzept werde man zwar ein wenig länger für den Transfer zwischen Airside-Center und Midfield-Terminal benötigen, heisst es beim Flughafen. «Die Fahrzeit wird dann rund 20 Sekunden länger sein, jedoch wird die Transportkapazität erhöht und so die Wartezeit für beide Passagierzonen verkürzt», schreibt die Medienstelle dazu. Die Wagen der Skymetro selbst blieben bestehen, und an den Stationen werde es nur marginale Anpassungen geben.

Der Umbau in den beiden Tunnelröhren soll etappiert erfolgen. Das dürfte jeweils rund sechs bis sieben Monate dauern. Während dieser Zeit stehe darum nur eine Röhre mit einer Zugskomposition zur Verfügung. In Spitzenzeiten will der Flughafen die Passagiere daher zusätzlich mit Bussen vom und zum Midfield transportieren.

Tunnel muss für neues Dock stabiler werden

Neben der umfangreichen Modernisierung und den Anpassungen an der Beförderungstechnik plant die Flughafen Zürich AG als Betreiberin der unterirdischen Luftkissenseilbahn auch Arbeiten am Tunnel selber.

Flughafen Kloten, Dock Miedfield,
Bildtext: Passagiertest im neuen Dock E, Skymetro, -

Was sich hinter der Bauausschreibung mit dem Titel «Ertüchtigung Abschnitt Süd» verbirgt, erklärt Mediensprecherin Andrea Bärwalde so: «Damit während künftiger Bauvorhaben die Tunnelröhren über genügend Tragereserve verfügen, ist eine Ertüchtigungsmassnahme in Form eines Stahleinbaus erforderlich. So kann die sensible Bahntechnik ausreichend geschützt und der zuverlässige Bahnbetrieb sichergestellt werden.»

Wann die Arbeiten ausgeführt werden, ist noch offen. Die Verantwortlichen des Flughafens gehen von einem Baustart im Herbst 2024 aus.

Die beiden Tunnelröhren sowie die Bahntechnik müssen für die Zukunft fit gemacht werden.

Was es bedeutet, wenn die Verbindung zum Midfield-Terminal für ankommende und abfliegende Passagiere unterbrochen ist, hatte man in der Anfangszeit der Skymetro gesehen. Denn nach der Eröffnung des neuen Terminals fiel die Anlage fast täglich aus, manchmal bis zu zwei Stunden.

Heftige Kritik der Betroffenen war dem Flughafen und der Entwicklerfirma gewiss, wurde das neuartige Beförderungssystem doch zuvor noch als zukunftsträchtige Technologie vorgestellt, die bis dahin nur in den USA und Japan existiert hatte.

Spezieller Werbeplatz bleibt erhalten

Nach behobenen Kinderkrankheiten mauserte sich das unterirdische Bähnlein aber bald zu einer beliebten Attraktion. Heidis flimmernder Filmauftritt mit Jodelei bei voller Fahrt inmitten des Tunnels gibts zwar nicht mehr, aber das Tunnelkino hat bereits vor vier Jahren eine Auffrischung samt neuen Filmen bekommen. Daran werden die jetzigen Sanierungsarbeiten nichts ändern.

Dank des ungewöhnlichen Werbeplatzes erreicht Schweiz Tourismus bis heute eine breit gefächerte internationale Zielgruppe. Und zwar in so hoher Zahl wie kaum an einem anderen Ort. Die Skymetro in Klotens Untergrund ist schliesslich die mit Abstand meistbenutzte Seilbahn der Schweiz. Über 8 Millionen Passagiere jährlich fahren mit ihr, wenn nicht gerade Pandemie herrscht. Auf Rang zwei folgt übrigens die klassische Standseilbahn, die den Bahnhof von Lugano mit der Altstadt am See unten verbindet.