Fluggesellschaft Germania benötigt dringend Geld
Die deutsche Airline steckt in einer finanziellen Krise, ein Verkauf ist denkbar. Die Flüge sollen trotzdem alle wie geplant stattfinden.
Die Fluggesellschaft Germania steckt in der Krise und benötigt dringend Geld: Die Airline prüfe «aktuell mehrere Optionen einer Finanzierung, um den kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu sichern», heisst es in einer am Dienstagabend verbreiteten Mitteilung des Unternehmens. Die europäische Luftfahrtbranche habe sich in der jüngsten Vergangenheit «stark verändert», erklärte Germania zur Begründung. Besonders das vergangene Jahr sei «mit grossen Herausforderungen» verbunden gewesen.
Germania nannte «massive Kerosinpreissteigerungen» während des Sommers bei gleichzeitiger Abwertung des Euros gegenüber dem Dollar, Verzögerungen bei der Einflottung von Fluggerät sowie eine «aussergewöhnlich hohe Anzahl technischer Serviceleistungen» an der eigenen Flotte als Belastungen für das Unternehmen. Es gehe nun darum, wie Germania als mittelständisches Unternehmen auch weiterhin in einem Marktumfeld bestehen könne, das von Airlines mit «konzernähnlichen Strukturen» geprägt sei.
Verkauf denkbar
Dem Luftfahrt-Portal «Aerotelegraph» zufolge ist auch ein Verkauf der Gesellschaft denkbar. Die Suche nach neuen Aktionären sei aber bisher erfolglos geblieben. Dem Bericht zufolge brauchte Germania bereits kurz vor dem Jahreswechsel 20 Millionen Euro, um weiterfliegen zu können. Eine Germania-Sprecherin wollte diese Informationen am Mittwochmorgen nicht kommentieren.
Trotz der Geldprobleme sollen allerdings alle Flüge wie geplant stattfinden, stellte die Fluggesellschaft klar. Die Airline mit Sitz in Berlin befördert nach eigenen Angaben jährlich vier Millionen Passagiere und fliegt mehr als 60 Ziele an. Zusammen mit der Schweizer Germania Flug AG und der Bulgarian Eagle betreibt Germania derzeit eine Flotte von 37 Flugzeugen.
Die Schweizer Germania Flug AG hat ihren Sitz in Glattbrugg. Der Schweizer Ableger fliegt seit März 2015 und hat derzeit 100 Mitarbeitende. Die Flotte besteht aus einem Airbus A321 und zwei Airbus A319. Die deutsche Germania hält 40 Prozent am Schweizer Ferienflieger. Ob die Germania Flug AG von der Krise der deutschen Airline betroffen ist, konnte der Schweizer Pressesprecher auf Anfrage nicht sagen.
Die Germania Flug AG sei aber eigenständig und könnte auch ohne die deutsche Germania weiterexistieren, bestätigt deren PR-Chef Lars Wagner auf Anfrage. Die schwierigen Verhältnisse in der Branche würden aber beide Gesellschaften gleichermassen betreffen.
AFP/anf
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