Grosser Dämpfer in WimbledonEine ganz bittere Premiere für Federer
Der 39-Jährige scheitert im Viertelfinal mit 3:6, 6:7, 0:6 am entfesselten Polen Hubert Hurkacz. Im Finish wirkt er körperlich angeschlagen.
An einem garstigen, kühlen Tag mit böigen Winden ging Roger Federers 22. Wimbledon im Viertelfinal zu Ende. Er unterlag dem brillant spielenden und hart servierenden Polen Hubert Hurkacz (ATP 18) nach 1:49 Stunden 3:6, 6:7 (4:7), 0:6.
Es war erst Federers vierte Niederlage in seinem 18. Viertelfinal im All England Club und seinem letzten Grand-Slam-Turnier vor dem 40. Geburtstag. Federer schien sich in diesem Bedingungen und mit diesem Gegner nie wohlzufühlen, zudem liess er auch seine an diesem Turnier übliche Aura vermissen.
Ein ungewohnter Fehler
Wie in jeder Partie zuvor begann Federer fehlerhaft, und diesmal kostete ihn das auch den Satz. Bezeichnend war ein Fehler, der ihm sonst nie passiert: Er liess einen Ball am Netz passieren im Glauben, er würde im Aus landen – eine kapitale Fehleinschätzung, die mit zu seinem Aufschlagverlust im sechsten Game beitrug.
Inzwischen kehrten auch die letzten Zuschauer aus ihrer Pause (oder ihrem Apéro) zurück, und nun kam Stimmung auf. Nicht nur wurde Federer mit Sprechchören gefeiert und jeder Punkt von ihm – sondern auch Fehler des Gegners bejubelt.
Die Unterstützung schien zu helfen. Dank eines Doppelfehlers kam Federer zum ersten Break, dem 2:0 im zweiten Satz.
Bis zum 4:1 ging alles gut, im siebten Game folgte aber die nächste Fehlerserie. Das Break war weg, es kam zum Tiebreak, und das sollte für Federer albtraumartig verlaufen. Er vergab drei fertig herausgespielte Punkte, wobei er bei einem Flugball zum 3:3 am Netz ausrutschte und den Ball nicht richtig traf. Hurkacz nahm die Geschenke dankend an, gewann das Tiebreak 7:4 und führte nach 80 Minuten mit 2:0 Sätzen.
Noch keine Viertelstunde war im dritten Satz gespielt, als Federer zum dritten Mal gebreakt wurde, gleich in seinem ersten Aufschlagspiel. Die Art, wie er danach auch das nächste Break kassierte und 0:4 zurückfiel, liess auch die letzten Hoffnungen schwinden, dass er dieser Partie noch eine Wende geben könnte.
Hurkacz entfesselt
Hurkacz hatte im Achtelfinal schon den Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew besiegt. Er schlug in seinem ersten Grand-Slam-Viertelfinal dreimal so viele Winner wie unerzwungene Fehler (36:12), während dieses Verhältnis bei Federer fast ausgeglichen war (34:31).
Federer schien mit den Gedanken zuletzt nicht mehr auf dem Platz und verlor erstmals einen Satz in Wimbledon ohne Gamegewinn. «Die Frage war, ob er eines Tages aufwachen und sich wie 39 fühlen wird», sagte John McEnroe als BBC-Kommentator. «Diesen Tag erleben wir heute.»
Servicewinner. Keine Chance für Federer.
Ein Geschenk von Hurkacz. Das beginnt gut.
Aufschlag-Volley, Game zu null. Jetzt ist ein Break gefragt. Schwächelt Hurkacz mal? Bisher tritt der Pole sehr stark auf.
Guter Angriff. Das ist bisher mal wieder ein sehr solides Aufschlaggame.
Ass Federer.
Schön gespielt von Federer. Aber erstaunlich, wie viele Bälle Hurkacz zurückbringt.
Der Pole gleicht aus. Jetzt ist eine gute Aufschlagleistung von Federer gefragt.
Hurkacz serviert stark.
Hurkacz solider
Marco Chiudinelli: Roger muss mehr erste Aufschläge reinbringen. Von hinten ist Hurkacz im Moment solider. Diesen Satz braucht Roger. Sonst wird es schwierig, so wie es bisher läuft.
Hurkacz holt sich dieses Game ohne grosse Probleme und ist wieder in diesem Satz drin.
Oh nein! Das ist das Break für Hurkacz. Zu fehlerhaft von Federer.
Aufschlagwinner auf die Linie. Der erste ist weg. Mehr davon, bitte.
Noch ein Fehler. Drei Breakbälle.
Rückhand ins Netz. Jetzt wird's schon wieder brenzlig.
Was für ein Return von Hurkacz!
Und so holt sich Hurkacz das Game.
Aber was für ein Vorhandfehler! Schade.
Federer ist auch in diesem Aufschlaggame von Hurkacz wieder dran.
Shapovalov im Halbfinal
Der Kanadier Denis Shapovalov wird im Halbfinal Novak Djokovic fordern. Man darf gespannt sein.
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Das ist das Game!
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