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Finanzkrise Spital Wetzikon
Gläubiger des Spitals Wetzikon sollen offene Rechnungen anmelden

An der grossen Gläubigerversammlung wird im März 2026  definitiv über die Zukunft des Spitals Wetzikon entschieden.
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Lieferanten, Handwerker und andere Gläubiger des Spitals Wetzikon sollen ihre Forderungen bis am 20. März anmelden. Die Sachwalter des finanziell angeschlagenen Spitals im Zürcher Oberland haben am Donnerstag den so genannten Schuldenruf publiziert.

Der Schuldenruf wurde im kantonalen Amtsblatt und im Schweizerischen Handelsamtsblatts publiziert, teilen die Sachwalter des Spitals mit. Gläubiger müssen ihre Forderungen schriftlich anmelden. Wer die Frist vom 20. März verpasst, ist anschliessend bei den Verhandlungen über den Nachlassvertrag nicht stimmberechtigt.

Wie viele Forderungen nun noch ans Licht kommen, ist offen. Das Spital Wetzikon befindet sich aktuell in definitiver Nachlassstundung und versucht, den Konkurs abzuwenden. Ab Juni werden die beteiligten Gemeinden darüber abstimmen, ob sie zusätzliches Geld ins Spital einschiessen wollen.

Rüti und Bubikon lehnen finanzielle Hilfe ab

Die Exekutiven von Rüti und Bubikon empfehlen die Kreditvorlagen jedoch zur Ablehnung. Das Sanierungskonzept der Spitalleitung beantworte zentrale Fragen zur Zukunft des Spitals nicht. Es stelle sich die Frage, weshalb die Bevölkerung viel Geld in ein Spital stecken solle, für das auch der Kanton keine Zukunft sehe.

Die Exekutiven der anderen zehn Aktionärsgemeinden empfehlen hingegen ein Ja. Die Abstimmungen sollen bis November durchgeführt werden. Das Spital beantragte bei den Gemeinden insgesamt 50 Millionen Franken.

Grosse Gläubigerversammlung

Im März 2026 kommt es dann zur grossen Gläubigerversammlung, bei der definitiv über die Zukunft des Spitals entschieden wird. Bis dann ist die GZO AG Spital Wetzikon möglicherweise schon unter neuer Führung. Ende 2024 hatte der fünfköpfige Verwaltungsrat unter der Leitung von Jörg Kündig (FDP) angekündigt, geschlossen zurückzutreten, sobald die Nachfolge geregelt ist.

Anfang April 2024 wurde bekannt, dass das Spital bei der Gesundheitsdirektion um ein Darlehen von 180 Millionen Franken gebeten hatte. Der Kanton lehnte das Gesuch jedoch ab. Seither ist das Spital im finanziellen Krisenmodus. Hauptauslöser für das Finanzloch ist ein Neubau, der bis auf Weiteres im Rohbau bleibt.

Der Spitalbetrieb läuft derweil normal weiter, wenn auch unter dem Motto «Sparen, wo immer möglich». Sollte das Spital dereinst finanziell saniert sein, soll es voraussichtlich Teil eines Regionalverbundes werden. Dann wird gemeinsam mit den Partnern geklärt, was aus dem Rohbau werden soll.

SDA/far