EM-Qualifikation FrauenNun beginnt das grosse Zittern für die Schweizerinnen
Drei unnötige Fehler bedeuten eine schwere Niederlage: Die Schweizerinnen verlieren die Finalissima gegen Belgien 0:4 und müssen nun um die EM-Teilnahme bangen.
Spätestens in der 73. Minute tut es so richtig weh. Vor allem dann, als die TV-Bilder das Gesicht von Elvira Herzog in der Nahaufnahme zeigen. Soeben hat die Schweizer Torhüterin eine Flanke ins eigene Tor gefaustet. 3:0 steht es für Belgien, es ist ihr zweiter Fehler. Die 20-Jährige, die ihr erstes Punktspiel für das Schweizer Nationalteam bestreitet, ihr erstes Pflichtspiel überhaupt seit Juni, sie kann dem Zuschauer nur noch leid tun.
Schwerwiegender Goalie-Ausfall
Dass Trainer Nils Nielsen ihr nach dem corona-bedingten Ausfall von Stammgoalie Gaëlle Thalmann den Vorzug gegenüber der nominellen Nummer zwei, Seraina Friedli, gibt, ist überraschend - und zahlt sich nicht aus. Natürlich, ihr alleine ist die 0:4-Niederlage in Belgien nicht zuzuschreiben, zu ungestüm stellen sie sich beim 0:2 durch Tine De Caigny in der 45. Minute an, zu harmlos ist das Spiel nach vorne. Der Kopfball der eingewechselten Fabienne Humm in der 68. Minute ist die einzig halbwegs gefährliche Torchance. Vor allem aber wiegt die Auswechslung von Captain Lia Wälti zu schwer. Als sie in der 35. Minute beim Stand von 0:1 mit einer Gehirnerschütterung raus muss, läuft gar nichts mehr.
Direkte Qualifikation noch möglich
Mit dieser Niederlage fällt die Schweiz auf den zweiten Rang zurück, muss nun die Resultate anderer Gruppen abwarten, ob sie sich doch noch direkt für die EM 2022 qualifiziert. Gewinnt das favorisierte Italien das Nachtragsspiel gegen Israel, müssen die Schweizerinnen im kommenden Frühjahr die Barrage bestreiten. Immerhin: Bis dann dürften Thalmann und Wälti wieder einsatzbereit sein. (fas)
Belgien – Schweiz 4:0 (2:0)
Leuven. – Keine Zuschauer. – SR Pustowojtowa (RUS). – Tore: 24. De Caigny (Wullaert) 1:0. 45. De Caigny (Cayman) 2:0. 73. Wullaert 3:0. 85. Cayman (Wullaert) 4:0.
Belgien: Odeurs; Deloose, Biesmans (93. Jaques), Deneve, Philtjens; Missipo, Vanhaevermaet, Minnaert; Cayman, De Caigny, Wullaert (91. Eurlings).
Schweiz: Herzog; Crnogorcevic, Calligaris, Bühler, Aigbogun (61. Rinast); Gut, Wälti (40. Fölmli); Reuteler, Bachmann, Sow (77. Bernauer); Lehmann (61. Humm).
Bemerkungen: Schweiz ohne Thalmann (Coronavirus), Kiwic und Maritz (beide verletzt). 45. Lattenschuss Wullaert. Verwarnungen: 62. Reuteler (Foul), 64. Missipo (Foul).
Frauen EM-Qualifikation
Gruppe H. In Leuven: Belgien – Schweiz 4:0 (2:0). In Pula: Kroatien – Rumänien abgesagt. – Rangliste: 1. Belgien 8/21 (37:5). 2. Schweiz 8/19 (20:6). 3. Rumänien 7/9 (12:16). 4. Kroatien 7/7 (7:18). 5. Litauen 8/0 (1:32). – Belgien für EM qualifiziert.
Modus: Die neun Gruppensieger und die drei Gruppenzweiten mit der besten Bilanz gegen die Teams in den Rängen 1, 3, 4 und 5 qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde 2022 in England. Die weiteren sechs Gruppenzweiten kämpfen in einer Barrage um die letzten drei Plätze.
Belgien
Schweiz
Pausenfazit
Die Schweizerinnen starten gut in diese Finalissima und lassen sich durch den Stromausfall nach einer Minute nicht aus der Ruhe bringen. Doch trotz Vorteilen im Ballbesitz gelingt den Belgierinnen die Führung. Beim Kopfballtor von De Caigny sieht Torhüterin Elvira Herzog, welche die Stammtorhüterin Gaëlle Thalmann ersetzt, nicht gut aus. Die Hereingabe von Wullaert müsste sie eigentlich klären.
Danach erleidet die Schweiz einen weiteren Rückschlag. Kapitänin Lia Wälti muss nach einem Zusammenprall mit Missipo ausgewechselt werden. Die Schweizerinnen spielen danach unruhig und die Belgierinnen nutzen dies eiskalt aus. Aigbogun und Calligaris können den Ball gegen Wullaert nicht abschirmen. Mit der Fussspitze kann die Belgierin den Ball zu Cayman spitzeln, diese legt ab auf De Caigny, die den Doppelpack schnürt.
Nach 45 Minuten sieht es für die schweizerische Frauen-Nationalmannschaft nicht gut aus. Da die Österreicherinnen gegen Serbien mit 1:0 gewinnen konnten, braucht die Schweiz zwingend ein Unentschieden oder einen Sieg. Nach der Pause muss also ein Ruck durch die Mannschaft gehen, damit man die drohende Niederlage noch abwenden kann.
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Und dann geht es in die Pause.
TOR für Belgien. Kurz vor der Pause der nächste Rückschlag für die Schweizerinnen. Wullaert setzt gegen Aigbogun und Calligaris nach, der Ball kommt zu De Caigny und diese trifft zur 2:0 Führung für die Belgierinnen. Kurz davor sorgte Wullaert mit einem Lattenknaller bereits für ein Ausrufezeichen.
Chance Belgien
Gute Flanke auf Minnaert, die im Strafraum der Schweizerinnen ziemlich frei zum Kopfball kommt. Der Ball geht jedoch über das Tor.
Svenja Fölmli kommt in die Partie und ersetzt Lia Wälti, für die es nach dem Zusammenprall mit Missipo nicht weitergeht. Ein bitterer Ausfall für die Schweizerinnen.
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Corner Belgien
Herzog greift bei der Flanke wieder daneben, doch die Belgierinnen können dieses Mal nicht profitieren.
Wälti steht wieder
Die Kapitänin der Schweiz steht wieder, jedoch scheint es für sie nicht weiterzugehen.
Heftiger Zusammenprall
Lia Wälti und Kassandra Missipo prallen mit den Köpfen zusammen. Missipo steht nach kurzem wieder auf, doch Wälti bleibt liegen und muss gepflegt werden.
Chance Schweiz
Schöner Doppelpass von Bachmann und Crnogorcevic. Diese flankt zur Mitte in Richtung Lehmann doch die Flanke ist zu ungenau. Der Abschluss von Lehmann geht daher deutlich am Tor vorbei.
Freistoss Belgien
Alisha Lehmann bringt Missipo zu Fall. Wullaerts Hereingabe gerät aber deutlich zu kurz und ist für die Schweizerinnen leicht zu klären.
Freistoss Schweiz
Cayman trifft Gut am Fuss. Ramona Bachmann flankt zur Mitte, findet jedoch keine Abnehmerin.
TOR für Belgien. Mit dem ersten zwingenden Vorstoss erzielen die Belgierinnen den Führungstreffer. Wullaert tankt sich auf der rechten Seite durch und flankt zur Mitte. Dort setzt sich ihre Sturmpartnerin De Caigny im Kopfballduell mit Calligaris und Goalie Herzog durch und netzt per Hinterkopf ein. Da hätte Herzog klären müssen.
Freistoss Belgien
Deneve mit der Hereingabe zur Mitte, da muss Herzog zum ersten Mal eingreifen und kann mit den Fäusten klären.
Startphase
Abgesehen vom Abschluss von Reuteler noch vor dem Stromausfall sind Torchancen bisher Mangelware. Die Belgierinnen stehen tief und gehen aggressiv in die Zweikämpfe. Das Kombinationsspiel der Schweiz läuft gut.
Erste Chance
Die Schweiz setzt Belgien unter Druck, dann kommt Reuteler zum Abschluss. Erste Chance für die Schweizerinnen auch wenn der Abschluss über das Tor geht.
Licht an
Das Licht ist zurück, weiter geht's.
Blick nach Österreich
Die Österreicherinnen sind gegen Serbien in Führung gegangen. Bei diesem Spielstand wäre ein Punktgewinn der Schweizerinnen für die direkte Qualifikation nötig.
Stromausfall
Nach rund 30 Sekunden wird es dunkel. Lediglich die Werbebanden und der LED-Screen funktionieren noch.
Los geht's. Die russische Schiedsrichterin Anastasia Pustovoitova pfeifft die Partie an.
Aufstellung Belgien
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