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Missratener Kohlelauf in Au/Wädenswil
Feuerlauf-Organisator: «Ich habe nichts falsch gemacht»

Wieder abgekühlt: Am Morgen danach blieb vom Feuerlauf ein Kohlehaufen übrig.
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Der Teamevent der Goldbach Group auf der Halbinsel Au endete am Dienstagabend mit rund 30 Verletzten und einem Grossaufgebot an Rettungskräften. Nach einem Feuerlauf mussten 13 Teilnehmende gar ins Spital gebracht werden, weil sie Brandverletzungen an den Füssen hatten. Momentan laufen noch die polizeilichen Ermittlungen zum Vorfall, wie die Kantonspolizei Zürich auf Anfrage sagt. Anzeige sei bisher noch nicht erstattet worden.

Nun hat sich der Organisator des Feuerlaufs, bei dem die Teilnehmenden über glühend heisse Kohlen marschieren, gemeldet. «Ich habe nichts falsch gemacht», sagt Thomy Widmer zum «Blick». Der Eventanbieter aus dem Aargau habe die 120 Teilnehmenden in einem Seminar mental und technisch auf den Lauf vorbereitet.

500 statt 700 Grad

Gemäss dem 59-Jährigen wurde die Temperatur des abgebrannten Buchenholzes gemessen. «Normalerweise kann man schon bei 700 Grad drüber – wir warteten bis unter 500 Grad», sagt er weiter.

Vier Bahnen wurden eingerichtet. Pro Bahn habe es einen Coach gehabt. Die Mitarbeitenden der Goldbach-Gruppe, die wie diese Zeitung zur TX Group gehört, seien instruiert worden, «zügig und in einem militärischen Schritt» über die Bahn zu laufen. «Damit es eben nicht zu Verbrennungen kommt», wie er der Zeitung sagt.

Am Dienstagabend waren die Rettungskräfte mit einem Grossaufgebot unterhalb des Landgasthofs Au vor Ort.

Weiter habe man den 25 Personen pro Bahn gesagt, dass Kohlestücke zwischen die Zehen kommen könnten und «dass sie nicht schlendernd, hüpfend oder rennend drüber dürfen». Leider, so Widmer zum «Blick» weiter, hätten die Coachs die Feuerlauf-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer mehrmals korrigieren müssen. Bei jeder Bahn sei ein Wasserbad aufgestellt worden.  

15 Minuten nach dem Lauf habe sich eine erste Frau mit Brandblasen an den Füssen gemeldet. Am Ende seien etwa 6 Personen verletzt gewesen, so Widmer. Andere Quellen sprachen von etwa 30 Verletzten, die Kantonspolizei schrieb von 25 Personen, welche medizinisch behandelt werden mussten, und 13 Schwerverletzten.

Eventorganisator Widmer ist sich keines Fehlers bewusst, wie er sagt. Alle hätten freiwillig mitgemacht. Aber: «Ich bedaure jeden einzelnen Teilnehmenden, der Schmerzen erlitt, und fühle mit ihm», sagt er schliesslich.

Internationale Beachtung

«So etwas darf nicht passieren», findet hingegen Otto Gerber. Der Wädenswiler organisiert seit 36 Jahren Feuerläufe und hat mit dieser Zeitung gesprochen. Verbrennungen dürften nicht einmal bei einer einzigen Person vorkommen, sagt er. Geschweige denn bei 30.

Der Vorfall auf dem Parkplatz des Landgasthofs Au in der Gemeinde Wädenswil hat international für Schlagzeilen gesorgt. Die BBC berichtete, auch zahlreiche andere Medienportale aus Europa. Die Geschichte fand sogar bis auf die Arabische Halbinsel, in Fernost, Lateinamerika und den USA Beachtung. 

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