Festnahme im Kreis 10Palästinensisch-amerikanischer Journalist verhaftet – heftige Kritik von UNO-Experten
Die Kantonspolizei Zürich hat am Samstagnachmittag eine mit einem Einreiseverbot belegte Person verhaftet. Die Festnahme löste heftige Reaktionen aus.
Die Kantonspolizei Zürich hat am Samstagnachmittag, kurz nach 14 Uhr, im Kreis 10 in Zürich einen 53-jährigen Mann verhaftet. Gegen den US-Amerikaner war eine Einreisesperre ausgestellt. Der Mann wurde für weitere Abklärungen in einen Polizeiposten geführt.
Bei dem Verhafteten handelt es sich um den palästinensisch-amerikanischen Journalisten Ali Abunimah. In einem Beitrag von Oktober 2024 auf X unterstützte er einen Raketenangriff des Iran auf Israel und nannte ihn einen «humanitären Akt». Gemäss eigenen Angaben ist Abunimah Direktor der Website «Electronic Intifada». Im Juli 2024 wurde gegen ihn ein Betätigungsverbot in Deutschland ausgesprochen.
Abunimah war bereits am Freitag in die Schweiz gereist. Bevor ihm die Einreise überhaupt gestattet worden war, war er eine Stunde lang von der Polizei verhört worden.
Wie das «Palästina Komitee Zürich» am Sonntag auf X mitteilte, ist Abunimah vor seinem geplanten Vortrag in Wipkingen «von Zivilpolizisten auf brutale Weise verhaftet» worden. Das Komitee verlangt die sofortige Freilassung des Mannes.
Festnahme «schockierend»
Auch Experten der Vereinten Nationen kritisieren die Festnahme. Die UNO-Sonderberichterstatterin für Meinungs- und Redefreiheit, Irene Khan, bezeichnete die Festnahme als «schockierende Nachricht» und forderte die Schweiz in einem Beitrag auf X am Sonntag auf, den Fall zu untersuchen und den Mann freizulassen.
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Francesca Albanese, UNO-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in den besetzten Gebieten, sagte: «Das Klima rund um die Meinungsfreiheit in Europa wird zunehmend giftiger, und wir sollten alle besorgt sein.»
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Ein Sprecher der US-Botschaft in Bern teilte mit, man leiste angemessene konsularische Unterstützung, nachdem man von den Berichten über die Festnahme eines US-Bürgers erfahren habe. Weitere Kommentare lehnte er jedoch ab.
Polizei – Zürich/nag
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