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Formel-1-GP von Monaco
Ferrari macht alles falsch – Schumachers Auto zweigeteilt

Ein Bild, das es kaum je zu sehen gab: Der Haas von Mick Schumacher in zwei Teile geteilt. 
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Es wirkt an diesem trüben Sonntag in Monte Carlo, als wollte ihm sein Team dieses Heimrennen so richtig vermiesen.

Charles Leclerc erlebt in seinem Ferrari einen ziemlich geruhsamen Arbeitstag, hat auf Regenreifen alles unter Kontrolle und hinter sich Teamkollege Carlos Sainz als Absicherung gegenüber den Red-Bull-Piloten – als am Kommandostand der Italiener plötzlich Hektik aufkommt. Der Grund: Sergio Pérez, Zweitfahrer bei Red Bull, dem ärgsten Konkurrenten, hat auf Intermediates gewechselt, Halbregenpneus also, die zu dem Zeitpunkt deutlich schneller sind als die vollen Regenreifen.

Erst wollen die Ferraristi Sainz hereinholen, um darauf zu reagieren. Doch dieser weigert sich. Der Spanier weiss: Wenn er noch etwas zuwartet, wird die Strecke genug trocken sein, um direkt auf Slicks zu wechseln und so diese Zwischenstufe auszulassen. Also lassen sie halt Leclerc in die Box kommen als Abwehrmanöver gegen Pérez, den WM-Zweiten, der in der Wertung nur deshalb hinter Max Verstappen liegt, weil sein Auto am vergangenen Rennwochenende in Barcelona plötzlich die Arbeit verweigerte.

Auch da lag der 24-jährige Monegasse in Führung. Und nun also montieren sie an seinem Wagen zwei Runden nach Pérez die grünen Reifen. Der Mexikaner kommt schon einmal locker vorbei an ihm. Dann folgt, was folgen muss. Noch einmal zwei Runden später wechseln die ersten Fahrer auf Trockenreifen. Dazu gehört auch Teamkollege Sainz. Und weil die Crew in der Ferrari-Box offenbar darauf bedacht ist, nicht noch einen Fehler zu machen, beordert sie auch Leclerc hastig herein. Nur, um ihm dann per Funk zuzuschreien, doch auf der Strecke zu bleiben. Nur ist es da schon zu spät, Leclerc schon abgebogen.

Der Piepston war noch nie so lang

Nun muss er warten, bis Sainz’ Auto abgefertigt ist, dann ist er an der Reihe. Die Kraftausdrücke per Funk werden im internationalen Fernsehsignal durch einen Piepston überdeckt. Es hat kaum je so lange gepiepst. «Was zur Hölle macht ihr?» Das ist noch, was zu hören ist. Die Antwort: Ferrari macht in diesen zwei Runden alles falsch. Für Leclerc geht es von 1 auf 4, Pérez führt vor Sainz und Verstappen, so lautet auch die Reihenfolge im Ziel. Es ist der nächste Tiefschlag für den ersten und einzigen Monegassen in der Formel 1, der eigentlich deutlich führen müsste in der WM.

Für den Schreckmoment des Tages, vielleicht gar der Saison sorgt derweil ein Mann mit noch grösserem Namen. Mick Schumacher verliert in Runde 30 die Kontrolle über seinen Haas, prallt in die Abschrankung und liefert ein Bild, wie es das kaum je gab: Sein Auto reisst es in zwei Teile. Gleichzeitig bleibt der Wagen von Teamkollege Kevin Magnussen stehen. Nachdem sich Haas-Teamchef Günther Steiner versichern konnte, dass Schumacher nichts passiert ist, verlässt er wutentbrannt die Boxengasse.

Währenddessen nutzt Leclerc die Pause, um in der Ecke der Ferrari-Garage zu stehen, hinauszustarren und dann kräftig den Kopf zu schütteln. Im Vorjahr hätte er von Rang 1 aus losfahren können, kurz vor dem Rennen vor seiner Haustür ging dann sein Auto kaputt. Und nun also sorgen die Menschen für seine miese Laune, die eigentlich alles dafür tun müssten, wieder einmal einen Weltmeister in Rot zu stellen, nach 2007 und Kimi Räikkönen. Solche Fehler mag es in einem WM-Kampf gegen Red Bull nicht leiden.

Doch noch die volle Punktzahl

Dessen Fahrer, Pérez und Verstappen, hoffen derweil während des Unterbruchs, dass bald weitergefahren werden kann. Nach zwei Stunden endet die Renndauer. Bis dahin müssen 58 von 77 Runden gefahren sein, damit es für alle die vollen Punkte gibt. Am Ende sind 64 Runden absolviert, erhält Pérez für seinen Sieg 25 Punkte, Sainz 18, Verstappen 15 und Leclerc als Vierter noch 12.  

Und bekommt auch Valtteri Bottas zwei Punkte, weil er es im siebten Rennen zum sechsten Mal in die Top 10 schafft. Als Neunter gewinnt er bereits den 39. und 40. Punkt für den Schweizer Alfa-Romeo-Rennstall, der nun insgesamt 41 hat. Teamkollege Zhou Guanyu geht einmal mehr leer aus. Dafür beweist er Humor, als er nach einem versuchten Überholmanöver gegen Yuki Tsunoda funkt: «Ich habe es versucht, aber jetzt brauche ich neue Unterhosen.»

Für Aufregung sorgen nicht nur Ferrari und Schumacher, die gibt es schon vor diesem Klassiker. 13 Minuten sind es noch bis zum Start, da verschwinden die Prominenten dieser Welt schnell von der Start-Ziel-Geraden, um irgendwo Unterschlupf zu finden und sich Kleider, Frisur und Mascara nicht zu ruinieren. Auf der Tribüne werden die Regenjacken gezückt. Dicke Tropfen fallen vom Himmel auf den so geschichtsträchtigen Asphalt, der droht, aus dem Rennkalender zu verschwinden. Leclerc testet mit seinen Schuhen den Halt auf der Piste – und die grosse Frage lautet: Für welche Reifen entscheiden sich die Teams. Für Intermediates, Halbregenreifen oder für Trockenpneus?

Eduardo Freitas macht dann die Hoffnung auf einen interessanten Start abrupt zunichte. Der Portugiese ist der neue Rennleiter der Formel 1 und unterbricht das Prozedere, verschiebt den Start, erst um neun Minuten, dann noch weiter nach hinten. Hamilton schüttelt in seinem Mercedes den Kopf, und Verstappen fragt: «Worauf warten wir? Ich bin bereit.» Freitas ist es nicht. Das Wetter ist es auch nicht. Der Niederschlag wird zunehmend stärker, und die Entscheidung entpuppt sich als richtig. Als es um 16.05 dann doch losgeht mit Regenreifen und das Safety-Car nach zwei Runden verschwunden ist, gibts die Unterhaltung doch noch. Eher unfreiwillig. Dank Ferrari und seinen schwachen zwei Runden.  

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