Packtipps fürs ReisenZu wenig Platz im Koffer? So sind Sie leichter unterwegs
Viele Reisende kennen das Problem: Zu viel Gepäck verursacht Stress. Mit diesen Kniffen können Sie Ihre Kleiderberge schrumpfen lassen – und Gebühren sparen.
Das Gepäck sorgt beim Reisen zunehmend für Ärger: Eingecheckte Koffer kosten in der Regel. Deswegen versuchen Reisende zunehmend, mehrere Handgepäckstücke an Bord zu nehmen, was die Fluggesellschaften wiederum zu unterbinden versuchen. Dabei lässt es sich leichter verreisen – wenn man nur einige simple Dinge beachtet.
Die Vorbereitung
Erste Frage: Wollen Sie in den Ferien lieber sehen oder gesehen werden?
Klingt nach einem seltsamen Packtipp, aber: Was haben Sie vor Augen, wenn Sie an Ihre Ferien denken? Das Meer, Museen, Sehenswürdigkeiten, feines Essen, solche Sachen? Oder sehen Sie sich in all ihren neuen Strandoutfits, Outdoorklamotten, mit ihrer Videoausrüstung? In den meisten Fällen geht es in den Ferien ums Sehen und Erleben statt ums Gesehenwerden.
Heisst: Niemand wird auf Ihr Outfit achten, niemand merken, dass Sie jeden Abend dieselbe Hose tragen oder zweimal hintereinander dasselbe Shirt. Haben Sie dies beim Packen im Hinterkopf, wird es im Koffer automatisch weniger voll.
Tasche, Rucksack oder Koffer?
Taschen lassen sich besser vollstopfen, mit Rollkoffern reist es sich bequemer, und Rucksäcke sind flexibel. Die Wahl ist individuell und auch destinationsabhängig. Achten Sie bewusst auf ein leichtes Modell. Und packen Sie für die Rückreise eine ultraleichte zusammenfaltbare Reisetasche ein – für den Fall, dass Sie bei den Souvenirs überborden.
Erst auf die Liste, dann in den Koffer
Packen Sie nicht planlos drauflos, sondern halten Sie zuerst auf einer Liste fest, was unbedingt mitmuss. So reduzieren Sie die Gefahr, Unnötiges mitzunehmen. Speichern Sie die Liste zum Abhaken am besten digital, damit Sie sie für die nächste Reise zur Hand haben.
Die Auslegeordnung
Liste erstellt? Super. Jetzt alles ab in den Koffer? Nein, noch nicht. Legen Sie zunächst alles auf dem Bett aus, am besten thematisch gebüschelt. Ein Stapel Shirts, die Hosen, das Necessaire und so weiter. So können Sie kurz vor dem Packen alles mit dem «Was könnte ich daheim lassen»-Blick scannen. Manche schwören hier auf die «30-Prozent-Regel»: Demnach lässt sich ein Drittel der Dinge noch aussortieren. Aber wenn Sie folgende Tipps beachten, sollte dort nichts Überflüssiges mehr liegen.
Kein Platz für Eventualitäten
Regel Nummer 1 gegen zu viel Gepäck: Lassen Sie alles, wirklich alles zu Hause, von dem sie denken, dass Sie es vielleicht brauchen könnten. Sie werden es mit 99-prozentiger Sicherheit nicht brauchen. Notfalls können Sie es in den allermeisten Destinationen vor Ort kaufen.
Der Inhalt
Bleiben Sie anpassungsfähig
Achten Sie darauf, dass sich jedes einzelne Oberteil mit jedem einzelnen Unterteil kombinieren lässt. Wählen Sie Shirts idealerweise in neutralen, dunkleren Farben wie Anthrazit oder Schwarz. Das passt zu allem, wirkt edel und allfällige Flecken sind weniger sichtbar. Gehts an die Wärme, eignen sich auch Farben wie Blau und Khaki. Je lockerer der Schnitt, je atmungsaktiver das Material, desto besser: So können Sie ein Shirt problemlos zwei Tage hintereinander tragen. Extra-Tipp: Versuchen Sie es mit schlichten Outdoor-Shirts aus Merino oder Hanfstoff. Mit einer Kette oder einem Blazer kombiniert, eignen sich diese auch fürs Restaurant.
Halten Sie sich an die 5-4-3-2-1-Regel
Viele Packprofis in sozialen Medien empfehlen für eine Woche Ferien die Faustregel 5-4-3-2-1. Die genaue Aufteilung kann je nach Bedürfnissen variieren (vielen reichen 2 Paar Hosen, dafür tragen Sie gerne täglich ein frisches Shirt). In der Regel reicht hierfür das Handgepäck.
5 Shirts – gedeckte Farben, lockerer und/oder ärmelloser Schnitt
4 Unterteile wie Jeans, Trainer-/Stoffhose, Shorts/Rock, Leggings. Am besten sind diese vielseitig kombinier- und einsetzbar (die Leggings beispielsweise sind ideal für den Flug, aber auch als zusätzliche Schicht für kühle Nächte).
3 Oberteile wie Pullover, Hemd, Blazer/leichte (Daunen-)Jacke, am besten solche, die Sie geschichtet tragen können. So können Sie sich eine voluminöse Jacke sparen. Tragen Sie den Schichtenlook und die schwersten Sachen am besten gleich auf der Reise und sparen Sie sich so den Platz im Handgepäck.
2 Paar Schuhe – 1× mit Stil für den Abend, z. B. Loafer, Ballerina oder Sandalen, 1× bequem für tagsüber und für die Reise, z.B. Sneaker.
1 spezifisches Teil – je nach Destination: Badehose/Bikini/Badeanzug oder Funktions-/Regenjacke oder ein Accessoire-Set wie Hut/Sonnenbrille/Tasche. Der Sonnenhut kommt unterwegs gleich auf den Kopf – so verbeult er auch nicht im Koffer.
Haben Sie mehr als eine Woche Ferien? Nehmen Sie maximal Kleidung für zehn Tage bis zwei Wochen mit, egal, wie lange Sie verreisen. Nutzen Sie Waschgelegenheiten unterwegs.
Die Basics
Unterwäsche/Socken: 1 pro Tag lautet das Motto bei der Unterwäsche, bei Socken reichen auch drei bis vier pro Woche (die Sie im Turnus im Lavabo waschen können). Extra-Tipp: Socken und Unterhosen eignen sich prima zum Stopfen von Nischen und Hohlräumen.
Kosmetik- und Hygieneprodukte: Lassen Sie Duschmittel, Shampoo oder Föhn daheim, die gibt es in nahezu jedem Hotel. Falls Sie auf Nummer sicher gehen wollen, nehmen Sie eine platzsparende (Shampoo-)Seife mit. Packen Sie eine nicht fettende Sonnencreme ein, dann können Sie sich die Gesichtscreme sparen. Jetzt nur noch ein Deo, eine Reisezahnbürste mit Minizahnpasta, eine klappbare Bürste, allfällige Medikamente – und fertig ist das Necessaire.
2-in-1-Sachen
Setzen Sie auf Dinge, die Sie multifunktional einsetzen können: Ein Sarong oder ein leichtes Strandtuch lässt sich auch als Schal oder Rock tragen. Das richtige Necessaire auch als Handtasche – oder umgekehrt.
Cleverer packen
Der letzte strenge Blick
Liegt nun alles fertig auf dem Bett? Prüfen Sie nochmals die Checkliste – und ob auch wirklich nichts aus der Kategorie «Nice to have» dabei ist.
Luft raus
Wer schon mal ein Duvet vakuumiert hat, weiss, wie viel Volumen sich so sparen lässt. Dieser Trick funktioniert auch bei Shirts, Pullis oder Hosen. Pro Kategorie empfiehlt sich ein Zippersack – am besten durchsichtig, damit Sie den Inhalt sehen. Kleider rein, Zipper schliessen, Luft rausdrücken, und der Kleiderberg schrumpft auf wundersame Weise. Extra-Tipp: Nehmen Sie einen leeren XL-Zippersack für die Schmutzwäsche mit.
Rollen statt falten
Falls Sie keine Zippersäcke zur Hand haben, können Sie Ihre Kleider rollen, statt sie zu falten. Das spart gemäss Packprofis Platz und erhöht die Chance, dass die Sachen knitterfrei bleiben.
Was sind Ihre Tipps zum leichten Verreisen? Verraten Sie es uns in der Kommentarspalte.
Fehler gefunden?Jetzt melden.