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Never Mind the Markets: Österreichs Wirtschaft
Felix Austria!

Führt Europas Aufschwung an: Österreich mit Bundeskanzler Sebastian Kurz.
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Die wirtschaftliche Lage in Europa bessert sich im Eiltempo. Diese Woche gab es einen neuen Beleg dafür. Der Index für das Wirtschaftsvertrauen (ESI) ist auf ein Rekordniveau geschossen. Das teilte das europäische Statistikamt Eurostat diese Woche mit. Interessant ist, wer am besten abschneidet: Österreich.

Der Economic Sentiment Indicator (ESI) ist einer der wichtigsten europaweiten Konjunkturindikatoren. Er umfasst die 27 Mitgliedsländer der EU plus sechs weitere Staaten. Die Schweiz zählt leider nicht dazu. Er gibt die Ergebnisse der nationalen Umfragen in der Industrie, im Bau, im Detailhandel und zur Konsumentenstimmung wider. Es handelt sich also um einen umfassenden Sammelindikator, der das Bruttoinlandprodukt abbildet, das nur vierteljährlich erfasst und erst rund acht Wochen nach dem jeweiligen Quartalsende publiziert wird. Der monatliche ESI liefert ein zeitnahes Zwischenergebnis, wie sich das BIP entwickelt.

Der kräftige Anstieg im Juni signalisiert, dass das BIP des Euroraums derzeit einen Gang zulegt.

Schon bald auf Vorkrisenniveau

Die österreichische Volkswirtschaft habe die Covid-Krise deutlich schneller als erwartet überwunden, bestätigt auch das Wiener Konjunkturforschungsinstitut Wifo. Vorlaufindikatoren signalisierten, dass nun die Hochkonjunkturphase beginne.

Die Konjunkturforscher haben vergangene Woche ihre Prognosen deutlich nach oben korrigiert. 2021 und 2022 wird das nationale BIP demnach real um 4 respektive 5 Prozent zulegen. Dem steht zwar ein Einbruch um 6,3 Prozent im vergangenen Jahr gegenüber. Aber schon im Laufe dieses Sommers dürfte das Vorkrisenniveau erreicht werden. Die Outputlücke – also die gesamtwirtschaftliche Unterauslastung – wird bald geschlossen sein und ab 2022 rechnet das Wifo mit einem positiven Gap.

Das Wirtschaftswachstum ist breit abgestützt. Nicht nur die Erholung und der Nachholbedarf im privaten Konsum sowie ein kräftiger Anstieg der Exporte dank der weltweiten Wirtschaftserholung sorgen für den Aufschwung. Sondern es ist auch mit einer hohen Investitionsdynamik zu rechnen, angetrieben durch die staatlichen Investitionsanreize sowie durch Kapazitätsengpässe, die immer häufiger werden.

Bis Ende nächsten Jahres 2022 wird Österreichs Wirtschaft dann auf den ursprünglichen Wachstumspfad zurückgefunden haben, der vor Ausbruch der Pandemie prognostiziert wurde, sagt das Wifo voraus.

Ein Signal für die Schweiz

Erneut zeigt sich, dass kleine, international eng vernetzte Länder im Kern Europas besonders profitieren, wenn sich die konjunkturelle Grosswetterlage verbessert. Österreich macht vor, was bald auch für die Schweiz gelten dürfte.

Diese Aussicht sollte über den enttäuschenden Ausweis des Konjunkturbarometers der Kof/ETH für die Schweiz von dieser Woche hinwegtrösten. Es ist im Juni gegenüber dem Vormonat gefallen. Die Zürcher Wissenschaftler bleiben zuversichtlich: «Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur sind weiterhin sehr positiv, sofern die Wirtschaft nicht durch eine erneute Ausbreitung des Virus stark beeinträchtigt wird.» Der ESI-Ausweis gibt ihnen recht.