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Rückzug wegen Gesundheit
FDP-Politiker Martin Farner tritt aus dem Kantonsrat zurück

Martin Farner, Gemeindepräsident von Oberstammheim, hält eine Rede zur Fusion der Gemeinden im Stammertal.
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2008 ist Martin Farner erstmals ins Kantonsparlament gewählt worden. Nun tritt der FDP-Politiker, der stets den Bezirk Andelfingen vertrat, aus gesundheitlichen Gründen zurück. Das hat seine Partei am Freitag mitgeteilt. Sie bedankt sich «herzlich für den grossen Einsatz für die FDP des Kantons Zürich» und schreibt, er werde der Fraktion fehlen.

Farner wird in der Mitteilung so zitiert: «Auch mit Stolz schaue ich auf die letzten 17 Jahre zurück – es war mir stets eine Ehre, mich für meinen Kanton Zürich einsetzen zu dürfen.»

Überraschend ist dieser Schritt nicht. Anfang Januar hatte er bereits das Vizepräsidium abgegeben – Beat Habegger ersetzte ihn und wird im Mai voraussichtlich Kantonsratspräsident. Im laufenden Jahr war Farner nicht mehr im Rat erschienen. Bereits im vergangenen Jahr hatte er öfters gefehlt.

Strafverfahren läuft

In der letzten Budget-Nachmittagssitzung Mitte Dezember war Farner unpässlich gewesen. Auf Geheiss von Ratspräsident Jürg Sulser (SVP) wurde er von einem Arzt von seinem Sitz begleitet und danach abgeholt worden.

Zuvor, in der Mittagspause, war es in der Nähe des Ratsgebäudes im Zürcher Kreis 4 zu einem Einsatz der Stadtpolizei Zürich gekommen. Dieser war ein Vorfall gemeldet worden. Angeblich ging es um Trunkenheit am Steuer.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag, dass sie gegen Farner ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Widerhandlung gegen das Strassenverkehrsgesetz führt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Kämpfer für die Gemeinden

Farners fokussierte politisch auf Gemeindeanliegen – er war vor der Fusion mit zwei Nachbargemeinden lange auch Gemeindepräsident von Oberstammheim gewesen – und auf landwirtschaftliche Belange. Der selbständige Agrarunternehmer ist unter anderem Verwaltungsratspräsident des Zürcher Engrosmarkts.

Farner war in seiner Kantonsratskarriere Mitglied in der Geschäftsprüfungskommission, der Kommission für Wirtschaft und Abgaben sowie der Geschäftsleitung. Während vieler Jahre wirkte er auch in der Kommission für Staat und Gemeinden, die er während einer Legislatur präsidierte.

Nachfolger ist ein Linienpilot

2019 kandidierte Farner parteiintern für den Regierungsrat, unterlag aber Thomas Vogel, dem es wiederum nicht gelang, den zweiten FDP-Sitz zu verteidigen. Zwei Mal kandidierte der umtriebige Politiker für den Nationalrat, 2023 landete Farner auf dem undankbaren zweiten Ersatzplatz, nachdem er 2019 auf dem ersten Ersatzplatz gelandet war.

Seinen Rücktritt aus dem Kantonsrat hat Martin Farner offiziell für die kommende Sitzung am 17. März angekündigt. Ersetzen wird ihn Walter Staub. Der 58-jährige Linienpilot aus Flaach war der erste Ersatzkandidat auf der FDP-Liste des Bezirks Andelfingen.