Der FCZ-Trainer fordert«Tore schiessen musst du – sonst wird es peinlich»
Die Zürcher verlieren gegen den alten und bald neuen Meister YB 0:2. Das kommende Spiel gegen Winterthur bekommt immer grössere Bedeutung.
Dieser Text könnte deprimierend beginnen. Aber das sparen wir uns für später auf. Lieber ein Einstieg mit diesem Tor. «Wunderschön», sagt Darian Males dazu. Der Mittelfeldspieler der Young Boys könnte es auch ein kleines Schmuckstück nennen. Oder «eine aussergewöhnliche Geste», wie sein Trainer Joël Magnin.
Wobei alles ganz profan beginnt. Ein Freistoss flippert durch den Strafraum des FC Zürich, bis der Ball genau über Silvère Ganvoula schwebt. Der YB-Stürmer stösst sich vom Boden ab, schwingt das rechte Bein über den Kopf und trifft den Ball ideal. Ein Fallrückziehertor, das für die vorangegangenen 40 Minuten entschädigt, die reichlich ereignislos dahingeplätschert sind.
Möglich, dass Schiedsrichter Luca Cibelli auf gefährliches Spiel hätte entscheiden können, weil Ganvoulas Füsse ihre Wucht über der Kopfhöhe von Ifeanyi Mathew entfalten. Aber erstens ist der Treffer zu schön, um aberkannt zu werden. Und zweitens müsste der FCZ-Spieler deutlich engagierter ins Duell steigen, um sich einen Freistosspfiff zu verdienen.
1:0 also steht es in der 41. Minute für YB, das sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht eine Torchance erarbeitet hat. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff ist das Spiel dann schon gelaufen. Cheick Conde sieht erst zu Recht für ein gestrecktes Bein Gelb. Danach applaudiert er ironisch – und Cibelli zeigt innert einer Sekunde Gelb-Rot.
Man kann danach «fehlendes Fingerspitzengefühl» des Schiedsrichters beklagen wie FCZ-Mittelfeldspieler Bledian Krasniqi. Oder darauf verweisen, dass «international» anders gepfiffen werde, wie Trainer Ricardo Moniz. Das ändert nichts daran, dass sich Conde den Platzverweis selbst eingebrockt hat.
Sechs Minuten später schiesst Cedric Itten das 2:0 für YB. Und die restlichen 36 Minuten plus Nachspielzeit sind ein einziges langes Warten auf den Schlusspfiff.
Ein Tor aus den letzten fünf Spielen
Der FCZ hat nach dem Platzverweis keine einzige Torgelegenheit. Zuvor erspielt er sich immerhin zwei halbe. Beide Male entscheidet sich Jonathan Okita für den Distanzschuss. Zuerst darf sich Berns Goalie David von Ballmoos auf bester Flughöhe auszeichnen.
Und beim nächsten Versuch, «da wäre es nicht schlecht, wenn er abspielen würde», stellt später Krasniqi fest. Weil Okita ein Schüsschen abgibt, während links von ihm nicht nur Krasniqi, sondern auch Antonio Marchesano bei einem Zuspiel ohne Gegenspieler in den Berner Strafraum hätten eilen können.
Und damit zum aus Zürcher Sicht deprimierenden Teil dieses Texts. Ein Tor hat der FCZ in seinen letzten fünf Spielen erzielt. In den letzten drei Partien hat er weder getroffen, noch hat er auch nur einen Punkt gewonnen. Als Beobachter reibt man sich ob der Ungefährlichkeit des Zürcher Angriffs bisweilen die Augen. Das sind doch praktisch dieselben Spieler, die bis zur Winterpause pro Spiel im Schnitt 1,7 Tore erzielt haben?
Es ist kurz vor der Winterpause etwas kaputtgegangen beim FCZ. Ricardo Moniz ist nach Bo Henriksen, Umberto Romano und Murat Ural der vierte Mann, der das wieder flicken soll. Und zwar in Rekordzeit. Vier Spiele bleiben den Zürchern noch, um den FC Winterthur abzufangen, der im Moment mit einem Punkt Vorsprung auf dem fünften Platz liegt, der für die Qualifikation zur Conference League berechtigt.
Moniz ist nach dem Spiel enttäuscht. Er hat die Partie gegen YB «zu einem Final» ausgerufen: «Es gibt im Moment für uns nur Weiss oder Schwarz.» Zu wenig Mut hat er beim Spiel mit dem Ball ausgemacht: «Dafür übernehme ich die volle Verantwortung.»
Am nächsten Sonntag kommt es zum Auswärtsspiel in Winterthur. Wenn die Partie gegen YB ein Final war, fehlt zwar die Steigerungsmöglichkeit. Aber es ist klar, dass die Partie aus Sicht des FCZ über den Ausgang der Meisterschaft entscheiden kann.
Woher dann die Tore kommen sollen? «Ich habe keinen typischen Stürmer», sagt Moniz, «also muss ich das über das Spielsystem reparieren.» Denn eines ist auch ihm klar: «Tore schiessen musst du – sonst wird es peinlich.»
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12’ Strafraum noch unberührt
Strafraumaktionen sind hier noch Mangelware. Das Spiel lebt gerade vom Ballgeschiebe im Mittelfeld und einer beinharten Grätsche des FCZ-Verteidigers Kryeziu an Elia.
7’ Brecher dreht sich im Kreis
Ganvoula zieht aufs FCZ-Goal, doch sein Abschluss wird geblockt und FCZ-Goalie Brecher ist leicht verwirrt und dreht sich im Kreis bis er den Ball im Aus wieder sieht.
4’ Von Ballmoos muss sich strecken
Von Ballmoos im YB-Goal zeigt eine erste starke Parade! Okita schiesst aus rund 20 Metern und findet seinen Meister im YB-Goalie. Das war eine schöne Aktion – beidseits.
3’ Erster Freistoss
YB hat Freistoss, doch der Flankenball findet nur den Kopf eines Zürchers.
1’ Die Partie läuft
Anpfiff! FCZ im Ballbesitz.
Beim letzten Spiel hats noch geschneit!
Vor zwei Wochen lag hier auf dem Feld im Letzigrund noch reichlich Schnee und die Südkurve befreite das Feld. Heute ist dies nicht nötig.
Die Spieler laufen ein!
Das Wetter stimmt, die Fans sind laut und die Spieler laufen ein. Es geht bald los!
Bleiben Sie am Ball!
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Die Aufstellung von YB
Bei den Bernern gibts im Vergleich zum letzten Spiel und dem 1:0-Sieg gegen Winterthur einige Änderungen. Amenda rückt für Husic in die Innenverteidigung und Janko agiert anstatt Blum als Rechtsverteidiger.
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Die Aufstellung des FCZ
Der neue Trainer bringt nicht viele Neue in der Startformation. Wallner, Daprelà und Guerrero fehlen, neu im Team sind im Vergleich zur letzten Partie Rohner, Kryeziu und Conceicao.
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Wer ist der neue Mann an der Seitenlinie?
Ricardo Moniz ist der neue starke Mann auf der Trainerbank des FCZ. Er hat grosse Ambitionen bei den Zürchern und sprudelt vor Enthusiasmus. Lesen Sie hier mehr über Moniz.
Die Ausgangslage
Ein Sieg aus den letzten sieben Spielen war den Verantwortlichen den FCZ zu wenig und die Angst, die europäischen Plätze zu verpassen, wurde zu gross. Es folgte die Entlassung des Trainerduos Ural/Romano und neu steht nun Ricardo Moniz an der Seitenlinie der Zürcher. Der Niederländer ist der dritte FCZ-Trainer der laufenden Saison und er muss dem Team zum Ende hin das Toreschiessen beibringen. Die Zürcher sind mit Abstand das torärmste (44 Treffer) aller Teams in der Meisterrunde, doch der Abstand auf Rang 5, der für wohl in diesem Jahr für Europa reichen würde, beträgt nur einen Punkt.
Für YB geht es schon länger nicht mehr nur um Europa, sondern um den Meistertitel. Durch die Niederlage von Lugano am Samstag könnten die Berner den Abstand auf Rang zwei weiter vergrössern und somit dem Titel sehr nahe kommen – Stand jetzt reichen drei Siege aus den letzten fünf Spielen. Die Form ist wieder besser als auch schon in dieser Saison. Von den letzten fünf Partien gewann YB drei und holte sich zwei Remis. Gegen den FCZ gab es in dieser Saison aber noch keinen Sieg, in drei Spielen verlor man zweimal und spielte einmal unentschieden. Das riecht nach Revanche-Gelüsten.
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Hallo…
…und herzlich Willkommen zum vierten Duell der Saison zwischen dem FCZ und YB! Ab 16.30 Uhr geht es los im Letzigrund!
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