FC Sion - FC Zürich 0:2Nach der Schelte des Trainers ist der FCZ wieder an der Spitze
Die Zürcher gewinnen beim FC Sion 2:0. Es ist die Reaktion auf die Enttäuschung im Spitzenspiel gegen Servette.

Nach dem 1:3 gegen Servette am Sonntag hat Ricardo Moniz eine gewisse Vorliebe für Wörter mit dem Anfangsbuchstaben K bewiesen. Als «Katastrophe» bezeichnete er den Auftritt seiner Spieler vor den Medien. «Krank» hätten ihn gewisse Aspekte des Spiels gemacht, weswegen er irgendwie logischerweise einige Dinge auch schlicht «zum k…» fand.
Der Trainer des FCZ macht aus seinem Herzen für gewöhnlich keine Mördergrube. Es ist darum davon auszugehen, dass er sich danach seinen Spielern gegenüber nicht viel diplomatischer ausgedrückt hat.
Wie viele Wörter mit K der Niederländer in der Spielnachbereitung verwendet hat, ist unbekannt. Gesichert ist allerdings, dass seine Ansprache Wirkung zeigt. Im Spitzenspiel gegen Servette wirkten seine Zürcher in der Offensive gehemmt und in der Defensive fast schon desinteressiert.
Tholots Massnahme in der 38. Minute
Das sieht am Mittwochabend im Sittener Tourbillon von Anfang an ganz anders aus. Der FCZ drückt. Der FCZ rennt. Und der FCZ spielt bisweilen auch ein paar ganz vernünftige Angriffe. Dabei fehlen dem Team nicht weniger als fünf potenzielle Stammspieler: Cheick Condé, Mariano Gomez und Juan José Perea sind alle gesperrt. Antonio Marchesano, und Samuel Ballet fehlen verletzt.
Auch ohne sind die Zürcher derart drückend überlegen, dass Didier Tholot nach etwas mehr als einer halben Stunde reagieren muss. Der Trainer des FC Sion beordert in der 38. Minute gleich zwei seiner Spieler vom Feld, weil er etwas am Spiel seiner Mannschaft ändern will.
Seine Massnahme bringt … nichts. Zur Pause kommt der FCZ auf 73 Prozent Ballbesitz. 18 Zürcher Abschlüsse stehen 4 der Walliser gegenüber. Neun zu eins führt Zürich bei den Eckbällen. Und weil der FCZ so aktiv ist, sorgt er gleich auch noch selbst für die einzige echte Sittener Torgefahr: Mounir Chouiar prüft bei einem Corner, ob Yanick Brecher bereits eingenickt ist. Der FCZ-Goalie beweist, dass auch er präsenter ist als noch gegen Servette.
Nur etwas nicht ganz Nebensächliches fehlt dem FCZ bis zur Pause: ein Tor. Armstrong Oko-Flex ist zwar ein steter Unruheherd. Umeh Emmanuel beweist ab und an, wie schnell und dribbelstark er sein kann. Und Rodrigo Conceiçao ist wie immer wuselig unterwegs.
Immer wieder Lindner
Aber entweder sind die Zürcher Abschlüsse zu wenig präzis. Oder dann beweist Heinz Lindner, dass er noch immer einer der reflexstärksten Goalies der Liga ist. Der Österreicher steht für Timothy Fayulu im Walliser Tor, der sich zuletzt mit dem St. Galler Willem Geubbels einen Ringkampf ohne klaren Sieger geleistet hat. Am schönsten anzuschauen ist Lindners Parade gegen Lindrit Kamberis Dropkick aus rund 16 Metern in der 19. Minute.
Der FCZ versucht es zwar auch nach der Pause unverzagt. Aber spätestens nachdem zum zweiten Mal ein Zürcher einen Schuss des eigenen Teamkollegen abblockt, stellt sich aus FCZ-Sicht die bange Frage: Ist da irgend einer auf dem Feld, der auch weiss, wie man einen Angriff mal kühl abschliesst?
Aber da erhalten die Zürcher Sittener Hilfe. Théo Bouchlarhem verhält sich im eigenen Strafraum im Duell mit Oko-Flex so unbedarft, dass es Elfmeter gibt. Es dauert zwar rund zwei Minuten, bis der Video-Assistent Schiedsrichter Alessandro Dudic endlich zum Bildschirm rufen kann. Das ändert aber nichts daran, dass der Penalty-Entscheid richtig ist.
Mirlind Kryeziu tritt an und trifft. Und weil Bouchlarhem für seinen Misstritt in des Gegners Beine auch noch Gelb-Rot sieht, ist die Partie entschieden. In der 77. Minute schenken die Sittener mit einem haarsträubenden Fehler im Spielaufbau dem eingewechselten Jonathan Okita den ersten Torerfolg der Saison.
Mit dem 2:0-Sieg bleibt es dabei, dass der FCZ unter Moniz noch nie zweimal in Serie verloren hat. Das dürfen sich die Zürcher durchaus ans Revers heften. Auch wenn sie nicht vergessen sollten, dass der FC Sion nun schon seit dem 10. August und acht Ligaspielen nie mehr gewonnen hat.
Am Samstag kommt mit den Young Boys ein Gegner von einem anderen Kaliber in den Letzigrund. Die Berner haben mit einem 3:2-Sieg gegen Basel Moral getankt. Und doch ist dieses Spiel für den FCZ die Gelegenheit, den Vorsprung auf den taumelnden Meister auf 15 Punkte anwachsen zu lassen.
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49’ FCZ fordert Penalty
Die FCZ-Akteuere fordern einen Penalty, nach dem Oko-Flex im Sittener Strafraum gefallen ist. Schiedsrichter Dudic zeigt jedoch sofort an: Das Spiel geht weiter.
46’ Wechsel FCZ
Ricardo Moniz hat in der Pause einen Wechsel vorgenommen: Tosic ersetzt den bereits verwarnten Ligue.
46’ Es geht weiter!
Die zweite Halbzeit läuft!
Dritte Halbzeit
Jede Woche erscheint unser Podcast «Dritte Halbzeit» zum Schweizer Fussball. Natürlich wird in der neuen Folge am kommenden Montag auch über die heutigen Spiele der Super League diskutiert.
Pausenfazit
Der FCZ hat die Partie gänzlich unter Kontrolle. Er hat mehr Ballbesitz, mehr Torchancen und wirkt allgemein wie das bessere Team an diesem Abend. Was den Zürchern aber fehlt: die Effizienz. Beinahe im Fünf-Minuten-Takt tauchen sie gefährlich vor Lindner auf – und nie resultiert dabei etwas zählbares. Das ist zum einen der Verdienst des stark parierenden Sion-Goalies, auf der anderen Seite fehlt dem FCZ beim Torabschluss bisher noch die letzte Konsequenz.
Sion-Trainer Tholot jedenfalls ist überhaupt nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Bereits in der 38. Minute nahm er deshalb einen Doppelwechsel vor. Kann der FCZ diese Leistung auch in der zweiten Halbzeit abrufen? Oder zeigen die Zürcher – wie so oft in letzter Zeit – auch heute wieder zwei Gesichter?
Halbzeit
Katic kann den Freistoss klären – und Schiedsrichter Dudic pfeift zur Pause. Es steht 0:0 zur Halbzeit im Tourbillon.
45’ +2 Foul von Chouiar
Chouiar bringt Bouchlarhem zu Fall. Es gibt Freistoss aus rund 30 Metern für die Sittener.
Nachspielzeit
Die Nachspielzeit der ersten Halbzeit beträgt zwei Minuten.
43’ Kronig versuchts
Kronig versucht es mit einem Distanzschuss. Sein Geschoss fliegt jedoch deutlich am FCZ-Kasten vorbei.
42’ Chance Conceicao
Im Sion-Strafraum kommt Conceicao im Lauf zum Abschluss. Sein versuch fliegt jedoch direkt auf Lindern, der gar keine Mühe mit dem Parieren dieses Schusses hat.
40’ Kamberi getroffen
Kamberi wird von Chouaref mit dem fuss im Gesicht getroffen. Das sieht ziemlich schmerzhaft aus, aber es scheint weiterzugehen für den FCZ-Verteidiger.
38’ Doppelwechsel bei Sion
Ui, Didier Tholot ist gar nicht zufrieden mit der Leistung seines Teams und wechselt gleich doppelt in der ersten Halbzeit!Hefti kommt für Marquinhos Cipriano und Kabacalman ersetzt Berdayes.
35’ Wieder Kryeziu
Wieder kommt Mirlind Kryeziu im Sion-Strafraum zum Kopfball. Diesmal nach einem Freistoss von Rechtsaussen. Doch auch diesmal findet sein Kopfball den Weg nicht ins Tor. Abstoss bei Lindner.
32’ Oko-Flex mit der Chance
Oko-Flex kommt zu einer guten Möglichkeit für den FCZ! Der Ire wird zwar unpräzise angespielt, kann den Ball aber gerade noch mit aller Kraft kontrollieren und ihn aus der Drehung auf den Sion-Kasten befördern. Doch Linder pariert ein weiteres Mal stark – diesmal mit dem Fuss.
30’ Offside-Tor von Sion
Chuaref bringt den Ball in diesem Spiel als erstes im Tor unter. Sein Treffer zählt jedoch nicht, der Franzose stand im Abseits.
27’ Krasniqi verzieht
Krasniqi kommt nach dem Freistoss zum Schuss. Dieser fliegt jedoch deutlich über das Tor von Lindner. Es gibt Abstoss beim Sion-Goalie.
26’ Gelbe Karte
Bouchlarhem sieht die Gelbe Karte nach einem Foul an Conceicao auf höhe des Mittelkreises.
22’ Eckbälle
Der FCZ kommt in dieser Phase gerade zu einer Reihe Eckbällen. Diesmal sorgt aber keiner für Gefahr vor dem Sion-Tor.
19’ Grosstat von Lindner
Und jetzt eine Grosstat von Lindner! Kamberi bringt den Ball nach einem FCZ-Eckball aus rund 10 Metern per Dropkick auf das Sion-Tor. Lindner reagiert aber blitzschnell und wehrt den satten Schuss mit einer sehenswerten Parade ab!
16’ Brecher Hellwach
Und dieser Eckball wird brandgefährlich! Ziegler bringt den Ball zur Mitte, wo Chouiar am Ball vorbei schlägt und ihn damit aufs eigene Tor befördert. Brecher ist aber Hellwach und pariert stark.
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