Unruhe in BaselFans fordern den Rücktritt von FCB-Chef Bernhard Burgener
Jetzt ist für sie das Fass übergelaufen: Die treusten FCB-Anhänger aus der Muttenzerkurve wollen eine Veränderung in der Basler Führungscrew.
Die Sorge über ihren FC Basel treibt die Fans seit Wochen um. Der Rekordverlust von 20 Millionen Franken im Jahr 2019, die innert drei Jahren aufgebrauchten flüssigen Reserven, intransparente Kommunikation und überall Misstrauen hat die Fans verunsichert und auch verärgert. Dennoch haben sie sich zurückgehalten und sich kaum geäussert – bis jetzt.
«Wir erachten sie (die Führung rund um Präsident Bernhard Burgener, Red.) nicht fähig, durch die Krise zu führen beziehungsweise die kommenden Herausforderungen zu meistern», heisst es in einem langen Schreiben der Website muttenzerkurve.ch. Und weiter: «Zum Wohle des Clubs fordern wir deshalb die komplette Führung dazu auf, aus allen Verantwortungspositionen zurückzutreten.» Über dem Schreiben, in dem die Fans ihren Sorgen Ausdruck verleihen, steht unmissverständlich: «Zit zum goo!»
Man habe der Führung rund um Bernhard Burgener in den letzten drei Jahren lange den Rücken gestärkt und sich zur zunehmenden Kritik kaum öffentlich geäussert, aber der angerichtete Schaden sei schon jetzt enorm und liesse sich für die Zukunft nicht abschätzen. Dabei machen die Anhänger die Krise nicht allein am finanziellen Engpass fest. Der Führung sei nie gelungen, durch ihr Handeln sowie ihre Kommunikation Vertrauen zu gewinnen. «Ganz im Gegenteil: Trotz gewissen Lichtblicken ist das Vertrauen Stück für Stück – und mit jedem Tiefschlag umso mehr – verloren gegangen und der Club auseinandergebrochen.» Meistens – und das ist wohl einer der Hauptgründe für die Zweifel der Fans – hätte es an Einsicht der begangenen Fehler gemangelt.
Legendenstatus hilft nichts
Die Fans sehen keine Möglichkeit, den «Teufelskreis» zu durchbrechen und fordern deshalb den Rücktritt der verantwortlichen Personen aus ihren Führungspositionen in Aktiengesellschaft Holding und Verein, namentlich Bernhard Burgener, Roland Heri, Peter von Büren, Karli Odermatt und Massimo Ceccaroni. Und schränken ein: «Auch wenn die beiden letzteren gegenüber uns eine nicht wahrnehmbare Rolle spielten und für uns weiterhin Legendenstatus geniessen, sie alle haben den bisherigen Weg mitgetragen.»
Von ihrer Rücktrittsforderung nehmen sie einzig David Degen aus. Der ehemalige FCB-Spieler ist seit Dezember 2019 Mitbesitzer und im Verwaltungsrat der FC Basel Holding AG. «Von ihm erwarten wir lediglich, dass er einer künftigen Lösung nicht im Wege steht.» Allerdings fordern die Fans nicht den sofortigen Rücktritt «mit der Gefahr des totalen Chaos», sondern einen auf Zeit. Im Schreiben heisst es zudem, dass es den Fans bewusst sei, dass sie eine Menge fordern und «damit sicherlich einige vor den Kopf stossen, sehr vielen aber aus dem Herzen sprechen.»
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