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Angriff im Libanon
Explodierte Pager laut Bericht in Israel hergestellt

«Es muss dem Mossad gelungen sein, die Pager abzufangen – oder er hat sie auf ungarischem Boden manipuliert»: Explodiertes Funkgerät im Libanon.
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Die Kommunikationsgeräte, bei deren Explosion im September vor allem Mitglieder der Schiitenmiliz Hizbollah getötet oder verletzt wurden, stammten einem Medienbericht zufolge aus Israel. Die Pager und Funkgeräte, die wie Geräte von Firmen aus Fernost aussahen, seien vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad entwickelt und heimlich in Israel hergestellt worden, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf ungenannte israelische, arabische und US-Sicherheitsdienste. Eine offizielle Bestätigung gab es für den Bericht zunächst nicht.

Die Batterien der Pager seien mit hochexplosivem Sprengstoff präpariert gewesen, der so gut wie nicht zu erkennen gewesen sei, schrieb die Zeitung weiter. Sie seien durch eine verschlüsselte Nachricht zur Explosion gebracht worden. Für die Entschlüsselung der Nachricht habe man zwei Knöpfe zugleich drücken müssen – um möglichst beide Hände zu verletzen und den Empfänger damit kampfunfähig zu machen.

Die Hizbollah habe die Pager vom Typ AR924 erst seit Februar an ihre Mitglieder verteilt. Mit den Handy-Vorläufern kann man zwar nicht telefonieren, aber Mitteilungen erhalten. Ihr Vorteil aus Sicht der Hizbollah war, dass sie nicht wie Handys zu orten sind.

Hizbolla kaufte bei Firma in Taiwan

Die kurz nach den Pagern zur Explosion gebrachten Walkie-Talkies seien hingegen schon seit 2015 bei der Hizbollah in Benutzung gewesen und hätten Israel in Echtzeit Informationen aus der Organisation geliefert.

Die Hizbollah habe die Pager von der Mitarbeiterin einer taiwanesischen Firma gekauft, die nicht wusste, dass die Geräte tatsächlich aus Israel stammten und mit Sprengstoff präpariert waren. Bei der Suche nach den Hintergründen um die explodierten Pager förderten Recherchen auch eine Spur in die Schweiz ans Licht.

Bei den Explosionen wurden mindestens 39 Menschen getötet und etwa 3000 zum Teil schwer verletzt. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Hizbollah-Mitglieder. Es gab aber auch zivile Opfer.

Die mit dem Iran verbündete Hizbollah greift seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf den Süden Israels vor knapp einem Jahr Israel mit Raketen und Granaten an, aus «Solidarität» mit der Hamas im Gazastreifen, wie sie sagt. Dies werde bis zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen fortgesetzt.

DPA/oli