Ex-Sulzer-Chef kritisiert Verantwortliche
Nach dem Knall bei Sulzer von letzter Woche äussert sich der ehemalige CEO Fritz Fahrni. Die ständigen Personalwechsel an der Spitze schadeten der Kontinuität.

Der abrupte Abgang von Sulzer-CEO Klaus Stahlmann vergangene Woche löste in weiten Kreisen Verwunderung aus. Nun meldet sich einer zu Wort, der den Konzern bestens kennt: Fritz Fahrni. Er arbeitete von 1977 bis 1999 bei Sulzer, die letzten elf Jahre lang als CEO und VR-Präsident. In einem Interview mit der «Bilanz» geht er mit den jetztigen Verantwortlichen, insbesondere mit Stahlmann, hart ins Gericht. Auf die Frage, ob Stahlmann der falsche Chef für Sulzer war, antwortet Fahrni unumwunden: «Als Chef muss man sich am Erfolg messen lassen. Der war nicht da.»
Insgesamt, konstatiert Fahrni, sei es in den vergangenen zehn Jahren kaum möglich gewesen, eine längerfristige Strategie durchzuziehen. «Ständig wechselten die Verantwortlichen». Der Name Vekselberg sei geblieben, aber seine Vertreter hätten ständig gewechselt, alleine in den letzten vier Jahren gab es vier VR-Präsidenten und drei CEO's. «Langfristige Pläne sind da schwer durchzusetzen.»
«Ich verorte kein Wollen und Können bei Sulzer»
Zwar sei er, sagt Fahrni, in einer ähnlichen Situation gewesen mit Sulzer, dass der Erfolg auf sich warten liess. «Doch er kam schliesslich. Das war bei Stahlmann nicht erkennbar.» Dass dieser ein Renditeziel von 18 Prozent festgelegt habe, habe sich als völlig unrealistisch herausgestellt. «Um ein Ziel zu setzen, das gleichzeitig realistisch und ambitioniert ist, braucht es eine saubere Analyse und die Fähigkeit, vorauszudenken, was machbar ist.» Beides habe offensichtlich im massiven Ausmass gefehlt.
Um ein Unternehmen wie Sulzer in die Zukunft zu führen brauche es unternehmerischen Willen und das Können. «Das verorte ich derzeit nicht bei Sulzer.» Zudem vertrage es keine Machtspiele zwischen dem CEO und dem VR-Präsidenten. Der Konzern selbst hat sich bislang zur Kritik nicht geäussert.
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