Fremdenhass in ZürichAusländerfeindliche Flyer auch an der ETH
Unbekannte haben Flugblätter mit fremdenfeindlichen Inhalten an Personen mit ausländischen Namen verschickt. Darunter auch an Angehörige der ETH Zürich. Die Schulleitung hat den Flyer aufs Schärfste verurteilt.
Die Botschaften auf den Flugblättern sind auf Englisch geschrieben und unmissverständlich: «Foreigners fuck off!». Die Flyer sind seit vergangener Woche schweizweit im Umlauf. Wer sie verfasst hat, ist unklar.
Auch die Kantonspolizei Zürich hat Kenntnis von diesen Flugblättern, wie sie auf Anfrage mitteilt. Bisher seien deswegen aber keine Anzeigen eingegangen.
Inzwischen seien die Flugblätter auch an Studierende und Angehörige der ETH Zürich versandt worden, schreibt die NZZ am Dienstag. Gemäss Verband der Studierenden der ETH (VSETH) haben jene die Flyer erhalten, die für ein Studium aus dem Ausland in die Schweiz gekommen sind. Die Betroffenen hätten «schockiert» reagiert. Es herrsche grosses Unverständnis.
Das Auftauchen der Flyer habe die ETH-Leitung zu einer Stellungnahme veranlasst, heisst es im Bericht weiter. Präsident Joël Mesot, Rektor Günther Dissertori sowie die fünf Vizepräsidenten und Vizepräsidentinnen hätten sich per Mail an sämtliche Studierenden gewandt.
Menschen aus allen Ländern willkommen
Die Schulleitung kritisiert den Inhalt des Flugblatts. «Menschen aus allen Ländern sind bei uns willkommen. Vielfalt ist die Grundlage unseres Erfolges als Institution. Das sind unsere Werte, und diese werden wir unter keinen Umständen aufgeben», zitiert die NZZ aus dem Schreiben.
Weitere Massnahmen werde die ETH aber nicht treffen, da der Inhalt der Flyer das Studium oder die Arbeit an der Hochschule nicht direkt betreffe, hält ETH-Sprecherin Franziska Schmid gegenüber der NZZ fest.
Die Schulleitung fordert ihre Studierenden dazu auf, sich an die Beratungsstellen der ETH zu wenden, wenn es zu rassistischen oder fremdenfeindlichen Vorfällen kommt. Betroffene können zudem bei jeder Polizeistation, auch bei Stadt- und Kommunalpolizeien, sowie bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten, wie die Kantonspolizei Zürich auf Anfrage festhält.
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