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Meinung

Kommentar zu grossen Solarparks
Es war überfällig, dass die Grünen ihren Widerstand aufgeben

Solche Solarpaneele sind für ein Projekt bei Gondo VS vorgesehen – und auch im Saflischtal, ebenfalls im Wallis.
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Eigentlich ist es klar: Nur mit dem Ausbau erneuerbarer Energien kann sich die Schweiz aus der drohenden Strommangellage befreien, gleichzeitig den Klimaschutz vorantreiben und ihre Abhängigkeit von importierten Rohstoffen – Öl, Gas, Kohle und Uran – vermindern.

Doch ausgerechnet grüne Politiker und ihnen nahestehende Naturschutz­organisationen stehen immer wieder auf die Bremse, wenn es um neue Staudämme, Windräder oder grosse Solaranlagen ausserhalb der Bauzonen geht. Denn sie befinden sich in einem Zwiespalt: Sollen sie den Klima- oder den Landschaftsschutz höher gewichten?

Nun bekennen sich wichtige Umwelt- und Energiepolitiker der Grünen erstmals dazu, grosse Solarparks in den Alpen zu bauen. Das ist aus mehreren Gründen begrüssenswert – und auch klug. Denn die grüne Bewegung machte sich mit ihrem Widerstand politisch angreifbar. Die politische Rechte und die Stromlobby konnten genüsslich mit dem Finger auf sie zeigen und darlegen, dass sie den Ausbau der erneuerbaren Energien verhindert. Ein Jahr vor den Nationalratswahlen räumt die Öko-Partei diesen Makel aus dem Weg.

Grosse Solarparks zerstören die Landschaft viel weniger, als wenn man weitere Täler mit Stauseen flutet. 

Vor allem aber macht es Sinn, in den Alpen grosse Solaranlagen zu bauen. Solarparks mit Modulen, die auf der Vorder- und Rückseite Sonnenlicht einfangen, produzieren grosse Mengen Strom, wenn man sie auf über 2000 Metern installiert – und zwar sehr viel mehr Strom, als es Windkraftanlagen und kleine Wasserkraftwerke je vermögen.

Nicht zuletzt zerstören sie die Landschaft viel weniger, als wenn man auf allen Bergzügen Windräder hinstellt (die oft mit hässlichen Strassen erschlossen werden müssen), Flüsse trockenlegt oder weitere Täler mit Stauseen flutet. 

Gewiss: Auch grosse Solarkraftwerke sind ein Eingriff in die Landschaft, vor allem optisch. Aber im Vergleich zu den Alternativen sind sie das geringste Übel – auch längerfristig. Denn sie können, wenn man sie einmal nicht mehr benötigen sollte, abgeräumt werden, ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen.