Presseschau nach Schweiz – Spanien«Sommer, der beliebteste Torhüter der EM, bleibt ohne Preis»
Nach der Niederlage gegen Spanien im EM-Viertelfinal gibt es viel Lob von der internationalen Presse für Yann Sommer. Und noch viel mehr für den spanischen Goalie Unai Simon.
«Marca»: «Heldenkostüm» und «König der Lieder»
Die spanische Sportzeitung «Marca» macht neben der eigenen Mannschaft vor allem Yann Sommer zum Thema. «Sommer, der beliebteste Torhüter der Europameisterschaft, bleibt ohne Preis», schreibt sie. «Marca» erinnert sich daran, wie Sommer in der Nations League zwei Elfmeter gegen Sergio Ramos gehalten hatte. Und jetzt, nach Sommers Leistung im Viertelfinal gegen Spanien, da ist sie der Meinung: «Es muss viel passieren im Halbfinal, dass Yann Sommer nicht zu den besten zwei Torhütern des Turniers gewählt wird.»
Gut möglich, dass «Marca» dem eigenen Goalie Unai Simon den anderen Platz zuspricht. Die Zeitung zitiert Spaniens Trainer Luis Enrique jedenfalls so: «Ich bin froh, dass Unai das Heldenkostüm angezogen hat.»
Wie es im Halbfinal weitergeht, ist für «Marca» klar. Denn die Zeitung weiss: 1964 gewann Italien den Eurovision Song Contest, Spanien aber die EM. 1968 gewann Spanien den Song Contest und Italien siegte an der EM. «2021 ist Italien bereits der König der Lieder», schreibt «Marca».
Das Lied, mit dem die italienische Band Måneskin den Eurovision Song Contest gewonnen hat, heisst übrigens «Zitti e buoni». Leise und Brav.
«El Pais»: Simon geht den Weg von der Hölle zum Ruhm
Natürlich ist der Goalie nach einem gewonnenen Penaltyschiessen in allen Zeitungen das grosse Thema. «El Pais» titelt gleich so: «Unai Simon heilt Spanien».
Die spanische Zeitung erinnert sich an den krassen Fehler, der Simon im Achtelfinal gegen Kroatien unterlaufen war, und schreibt: «Wenn sein Weg von der Hölle zum Ruhm gegen Kroatien historisch war, werden die beiden Elfmeter, die er gegen die Schweiz gestoppt hat, nicht weniger sein. Seine Umarmung nach dem Spiel mit Luis Enrique wird eines der Bilder dieser Europameisterschaft sein.»
«El Mundo»: «Ich liebe Dich, Unai Simon»
Nicht als einzige Zeitung zitiert «El Mundo» den spanischen Goalie so: «Wir müssen diese Europameisterschaft gewinnen.»
Und weil die Zuneigung für Simon gerade so gross ist, hier eine Zuneigungserklärung von Mikel Oyarzabal, die der spanische Nationalspieler auf Instagram geteilt hat: «Ich liebe Dich, Unai Simon.»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
«Gazzetta dello Sport» und «L’Equipe»: «Nicht wie Les Bleus»
Die italienische «Gazzetta dello Sport» schreibt: «Diesmal sind die Elfmeter für die Schweiz fatal» und erinnert sich so an den Achtelfinal der Schweiz, in dem sie das Penaltyschiessen gegen Frankreich gewonnen hatte.
Ebendiese Kurzentscheidung ist auch noch in den Köpfen der Redaktoren bei der französischen Sportzeitung «L’Equipe». Sie titeln nach dem spanischen Sieg: «Nicht wie Les Bleus».
Und als ob es noch ein kleines Nachtreten gegen die eigene Nationalmannschaft bräuchte, zitiert «L’Equipe» den spanischen Trainer Luis Enrique so: «Das Elfmeterschiessen ist keine Lotterie.» Will heissen: Man hätte gegen die Schweiz mit entsprechender Vorbereitung auch das Elfmeterschiessen gewinnen können.
«Bild» und «11 Freunde»: «Leidgenossen» und ein Spiel wie eine Comic-Sprechblase
Die deutsche Boulevard-Zeitung «Bild» schreibt vom «Tränen-Aus für die Schweiz» und zeigt mehrmals das Bild von Ruben Vargas, wie er nach seinem verschossenen Elfmeter auf dem Rasen getröstet wird. Auch wegen Vargas entscheidet sich «Bild» für den Titel: «Leidgenossen raus».
Gelitten hat auch der Live-Tickerer von «11 Freunde». Er schreibt kurz vor der Penaltyentscheidung: «Und dann geht diese Partie tatsächlich ins Elfmeterschiessen. Der Ticker, wohl wissend, dass ihr ihn bei den einzelnen Versuchen nicht brauchen werdet, setzt sich bibbernd ganz nah ran an den Bildschirm, riecht den aufgeregten Atem von Petkovic und hält euch mit dem Endergebnis auf dem Laufenden. Wäre dieses Spiel eine Comic-Sprechblase, es hiesse: ‹Schluck.›»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.