Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Erste Einschätzung
Es könnte enden wie 2016

Kommt es zum Déjà-vu? Republikanische Wähler feiern den Sieg von Donald Trump in Florida.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Amerikanische Wahlnächte ziehen sich bisweilen hin. Erst in den frühen Morgenstunden wird ersichtlich, ob ein Demokrat oder ein Republikaner ins Weisse Haus einziehen wird. Diesmal könnte es noch länger dauern – alle News zur Wahl im Ticker. Zumindest am europäischen Morgen wird nicht ersichtlich sein, wer diese Präsidentschaftswahl für sich entscheiden kann – Donald Trump oder sein demokratischer Herausforderer Joe Biden.

Denn schwierige Rahmenbedingungen prägen diese Wahl: Die Corona-Pandemie hat zu einer grossen Zahl von Früh- und Briefwählern geführt, die Auszählung dürfte mehr Zeit als sonst in Anspruch nehmen. Dennoch lässt sich bereits festhalten, dass auch dieser amerikanische Urnengang mit handfesten Überraschungen aufwarten wird. (Wer wird nächster US-Präsident? Alle Resultate auf einen Blick.)

Trump hat seinen Wahlkampf ganz auf die republikanische Basis ausgerichtet und befindet sich nun in einer starken Position.

Vom mancherorts erwarteten Erdrutschsieg Joe Bidens kann keine Rede sein, im Gegenteil: Anstatt in Bundesstaaten zu siegen, die bislang Domäne der Republikaner waren – man denke an Texas oder Ohio - , muss Biden um einen Erfolg bangen. Der Präsident hatte seinen Wahlkampf ganz auf die ihm treu ergebene republikanische Basis ausgerichtet, da und dort, etwa bei hispanischen Männern, noch etwas zugelegt, und befindet sich nun, da ein neuer Tag heraufzieht, in einer starken Position.

Deshalb könnte diese amerikanische Wahl ähnlich wie 2016 enden: Donald Trump gewinnt nach einem bemerkenswerten Endspurt, zum Erfolg geführt nicht zuletzt durch seine zahlreichen Wahlkampfauftritte in den vergangenen Wochen. Er mochte dabei gegen die Regeln der Pandemie verstossen und seine Anhänger gefährdet haben, aber er mobilisierte und begeisterte sie.

Hohe Wahlbeteiligung

Noch steht an diesem Morgen kein Sieger fest, wie schon 2016 wird auch dieser Urnengang wahrscheinlich im Rostgürtel des Landes, in Michigan, Wisconsin und Pennsylvania entschieden werden. Verliert er, könnte Joe Biden zwar auf beachtliche demokratische Zuwächse in Staaten wie Texas oder North Carolina verweisen, für Mehrheiten in diesen Staaten und damit entscheidende Stimmen im Wahlmännerkollegium aber hätten diese Zugewinne nicht gereicht.

Gleichgültig wer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein wird, ein Erfolg kann sich bereits jetzt sehen lassen: Trotz der Pandemie dürfte die Wahlbeteiligung ein hohes Niveau erreicht und den bisherigen Rekord von 1908 vielleicht sogar übertroffen haben. Das und die Tatsache, dass die Wahl bisher nahezu reibungslos vonstatten ging, ist Anlass zu Freude.