AboVon Kopf bis Fuss: Sexflaute«Es ist schwierig zu begehren, was man bereits hat»
Paartherapeutin Eliane Sarasin sagt, warum vielen Langzeitpaaren die Lust abhandenkommt und inwieweit ein erotischer Neustart gelingen kann.
Frau Sarasin, kann eine Beziehung ohne Sex überhaupt glücklich sein?
In sehr vielen Beziehungen nimmt die sexuelle Aktivität im Laufe der Jahre stark und dauerhaft ab. Gewisse Paare haben überhaupt keinen Sex mehr. Trotzdem müssen diese Partnerschaften nicht unglücklich sein. Sex ist ja nie einfach «nur» Sex, es geht um viel mehr, insbesondere um die Bestätigung als Mensch und innerhalb der Beziehung als begehrter Partner. Solange man sich diese Bestätigung auf andere Art geben kann, ist ein aktives Sexleben nicht die Voraussetzung für eine glückliche Zweisamkeit. Intimität kann ja auch bedeuten, dass man die Nähe des Partners, seinen Duft und seine Haut liebt, ihn gerne küsst und Zärtlichkeiten austauscht. Schwierig wird es dann, wenn einer der beiden Partner die Sexualität mehr vermisst als der andere, oder diese sogar einfordert.