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«Es ist oft eine Wahl zwischen keinem Schlaf oder Tabletten»

«Dieses letzte Jahr war das schwierigste und schmerzhafteste Jahr meiner Karriere»: Elon Musk. (Archivbild)
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Kaum ein Firmenchef im Silicon Valley steht so unter Druck wie Tesla-CEO Elon Musk. In einem erstaunlichen Interview mit der «New York Times» beschrieb Musk, wie sehr ihn die Bemühungen, die hoch gesteckten Produktionsziele für das neue Model 3 zu erreichen, persönlich belasten. «Dieses letzte Jahr war das schwierigste und schmerzhafteste Jahr meiner Karriere», sagte er. «Es war eine Qual.» Während des rund einstündigen Interviews habe Musk abwechselnd gelacht und geweint, beschreiben die Reporter.

«Es gab Zeiten, in denen ich die Fabrik für drei oder vier Tage nicht verlassen habe – Tage, an denen ich nicht nach draussen gegangen bin», so Musk weiter. «Das ging wirklich auf Kosten meiner Kinder. Und Freunde treffen.» Dann habe der Tesla-Chef aufgehört zu sprechen, scheinbar überwältigt von Emotionen. Er habe deswegen fast die Hochzeit seines Bruders verpasst, erklärte er. Ebenso verbrachte er seinen Geburtstag – die gesamten 24 Stunden – in der Fabrik. «Die ganze Nacht – keine Freunde, nichts», sagte er, während er um Fassung gerungen habe.

Seinen Gesundheitszustand nannte Musk «nicht gerade toll». Freunde seien deswegen auch besorgt. Er arbeite 120 Stunden die Woche und könne manchmal nur mit dem Schlafmittel Ambien Ruhe finden. «Es ist oft eine Wahl zwischen keinem Schlaf oder Ambien», zitiert die Zeitung den Tesla-Chef.

Finanzierung für Tesla-Deal nicht sicher

Musk erklärte im Interview auch seine Ankündigung, dass er erwäge, Tesla von der Börse zu nehmen. Musk hatte das Vorhaben auf seinem privaten Twitter-Account angekündigt und geschrieben, die Finanzierung dafür sei gesichert. Dabei brachte er einen Preis von 420 Dollar je Aktie ins Spiel, ein Aufschlag von fast 23 Prozent zum Schlusskurs des Vortags.

Der Tesla-Gründer habe sich auf eine mögliche Investition durch Saudi Arabien bezogen, so die Zeitung. Musk habe umfangreiche Gespräche mit Vertretern des 250-Milliarden-Dollar-Fonds der saudiarabischen Monarchie gehabt, um Tesla von der Börse zu nehmen – vielleicht sogar auf eine Weise, dass die Saudis letztlich den grössten Teil des Unternehmens besitzen würden. Doch der saudische Fonds habe sich nicht verpflichtet, das Geld zur Verfügung zu stellen, wie die «Times» unter Berufung auf zwei Quellen hinzufügt.

Eine zweite Möglichkeit sei, dass Musks Raumfahrtsunternehmen SpaceX den Rückkauf finanzieren würde. Der Plan wäre offenbar, dass SpaceX die Unternehmensanteile kaufen würde.

Facebook-Topmanagerin sagte ab

Der Verwaltungsrat des Elektroautoherstellers Tesla sucht offenbar dringend einen Topmanager, um den gesundheitlich angeschlagenen Firmenchef Elon Musk zu entlasten. Die Zeitung beruft sich dabei auf «Personen, die mit der Sache vertraut sind». Danach sei die Suche nach den umstrittenen Tweets von Musk noch intensiviert worden. Musk sagt im Interview jedoch, seines Wissens nach gebe es «derzeit keine aktive Suche» nach einer Nummer zwei.

Tesla versucht offenbar schon seit Jahren, einen CEO zu finden, der den Konzernchef im Alltag entlasten soll. Nach Angaben von Musk hat Tesla vor zwei Jahren deswegen die Facebook-Topmanagerin Sheryl Sandberg angesprochen, die Facebook-Gründer Mark Zuckerberg den Rücken frei hält. Sandberg habe sich aber entschieden, bei Facebook zu bleiben.

(Mit Informationen der Nachrichtenagentur SDA.)