«Apropos» – der tägliche Podcast«Es gibt kein Corona in Pristina»
Während der Sommerferien strömten Tausende Menschen mit Wurzeln im Balkan zurück in die Schweiz. Hier füllen sie die Betten der Intensivstationen. Wie konnte das passieren?
«Als ich in Pristina ankam, dachte ich, ich wäre in einem Viertel von Mallorca gelandet», sagt Tamedia-Auslandredaktor Enver Robelli. Er reiste über die Sommerferien zurück in die Heimat im Balkan und fand eine überfüllte Stadt und eine ausgelassene Stimmung vor.
Es schien, als hätte die ganze Diaspora ihre Koffer gepackt, weil sie es im Jahr zuvor aufgrund der Pandemie nicht konnte. Allein im Juli erreichten rund 340’000 Besucher den Flughafen in Pristina.
Einmal angekommen, war es, als hätte es die Pandemie nie gegeben. Offene Clubs, überfüllte Cafés, volle Fussballstadien. Vergessen war der Fakt, dass weder die Mehrheit der Bevölkerung vor Ort noch ein Grossteil der Diaspora aus der Schweiz geimpft sind.
Nun, einige Wochen später, melden Schweizer Spitäler volle Betten in den Intensivstationen. Bei 40 Prozent der Patientinnen und Patienten, die derzeit mit Covid-19 in einem Schweizer Spital liegen, handelt es sich um Reiserückkehrer – und bei 80 Prozent von ihnen wird vermutet, dass sie sich in Kosovo oder Nordmazedonien angesteckt haben.
Wie konnte das passieren? Warum sind nur so wenige geimpft auf dem Balkan? Warum erreicht die Schweizer Impfkampagne offenbar die Diaspora nicht?
Diese Frage beantwortet Enver Robelli, Auslandredaktor bei Tamedia und Spezialist für Balkan-Themen, in einer neuen Folge «Apropos», dem täglichen Podcast des «Tages-Anzeigers» und der Redaktion Tamedia. Gastgeber ist Philipp Loser.
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