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Kriminalität in der Schweiz
Erstmals seit zehn Jahren nehmen Einbrüche und Diebstähle zu

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In der Schweiz hat die Polizei 2022 erstmals seit zehn Jahren wieder eine Zunahme der Einbruch- und Einschleichdiebstähle festgestellt. Zugenommen haben im Vorjahresvergleich auch die schweren Gewaltdelikte.

Insgesamt wurden schweizweit 35'732 Einbrüche und Einbruchdiebstähle registriert. Mit der Zunahme um 14,6 Prozent wurde bei den Einbrüchen ein ähnlicher Wert wie vor der Pandemie verzeichnet, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag zur polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2022 mitteilte. Die Zahl der Diebstähle nahm um 17,4 Prozent auf 174'702 zu.

Schwere Gewaltdelikte stark gestiegen

Um 16,6 Prozent auf 1942 Fälle zugenommen haben im Vorjahresvergleich die schweren Gewaltdelikte. Das sind so viele wie noch nie seit der Einführung der Statistik 2009. Vor allem Vergewaltigungen und schwere Körperverletzungen nahmen zu. Die Zahl der Vergewaltigungen stieg um 14,5 Prozent auf 867, die schweren Körperverletzungen um über 17 Prozent auf 762.

Wie im Vorjahr registrierte die Polizei 42 vollendete Tötungsdelikte, was dem Durchschnitt der letzten Jahre entspricht, wie das BFS weiter mitteilte. 15 Frauen und ein Mann wurden innerhalb einer aktuellen oder ehemaligen Partnerschaft getötet. Fünf Todesopfer waren Kinder, die von einem Elternteil getötet wurden.

Sinkende Hemmschwelle

«Der Anstieg der registrierten Straftaten ist schade und ärgerlich», liess sich Mark Burkhard, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten (KKPKS), in einer Medienmitteilung zitieren. Insbesondere die Zunahme der schweren Gewaltstraftaten sei beunruhigend. Die Hemmschwelle, Gewalt anzuwenden, scheine niedriger zu werden.

Die registrierten Straftaten müssten aber im Mehrjahresvergleich betrachtet werden. So seien die Jahre 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Massnahmen speziell gewesen. Ein Vergleich mit dem letzten Jahr sei deshalb schwierig.

Erneut wurden auch mehr Delikte bei der digitalen Kriminalität festgestellt. Hier stiegen die Straftaten um knapp 10 Prozent auf 33'345. Mehrheitlich handelte es sich um Cyber-Wirtschaftskriminalität. (Lesen Sie zum Thema auch: Hacker greifen Angestellte an – wo Gefahren lauern und was man tun kann)

«Die Digitalisierung des Alltags und die Nutzung des Internets für alle möglichen Lebensbereiche wurden durch die Einschränkungen des Lebens in der Pandemie noch einmal beschleunigt», liess sich Serdar Günal Rütsche, Präsident von Nedik, in der Mitteilung zitieren. Nedik ist das Netzwerk digitale Ermittlungsunterstützung Internetkriminalität.

Die absoluten Fallzahlen seien zwar noch tief, es gebe jedoch oft besonders hohe Deliktsummen und die Klärung erfordere einen unvergleichlich höheren Ermittlungsaufwand.

In der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik wurden 2022 insgesamt 86'693 Personen wegen Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch registriert.

SDA/aru