Neue VirusvarianteErster Corona-Fall mit indischer Mutation in der Schweiz
Die neue Virusvariante wurde bei einem Flugpassagier entdeckt. Das BAG prüft nun, ob Indien auf die Risikoliste kommt.
In der Schweiz ist der erste Fall einer Infaktion mit der indischen Coronamutation aufgetaucht. Das gab das BAG am Samstagmittag bekannt. Es handle sich um einen Passagier, der über einen Transitflughafen in die Schweiz eingereist sei. Nun werde geprüft, ob Indien auf die Risikoliste komme (mehr zum Thema: Wie gefährlich ist die neue indische Doppelmutation?). Die Probe der infizierten Person stamme von Ende März und sei aus dem Kanton Solothurn. Weitere Angaben zu Geschlecht und Alter der Person machte das BAG nicht.
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In Indien explodieren seit einer Woche die Infektionszahlen. Am Freitag erreichte das Land den zweiten Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Innerhalb von 24 Stunden wurden 332'730 Corona-Fälle erfasst – so viele wie in keinem anderen Land der Welt an einem Tag zuvor. Damit haben sich innert vier Tagen mehr als eine Million Menschen in Indien mit dem Virus infiziert. Grund dafür dürfte eine verbreitete Sorglosigkeit sein, hiess es. Es gab lange Massenveranstaltungen für anstehende Regionalwahlen und religiöse Feste, bei denen Menschen weder Masken trugen noch Abstand hielten.
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Aber auch die indische «Doppelmutante» B.1.617 könnte eine Rolle dabei spielen. Sie wurde inzwischen in vielen Ländern gesichtet, und sie trägt zwei besonders besorgniserregende Mutationen. Eine könnte dazu führen, dass der Erreger den Immunschutz, beispielsweise durch eine Impfung oder eine frühere Infektion, unterläuft. Die zweite Mutation könnte dem Virus helfen, sich rascher auszubreiten. B.1.617 steht bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Beobachtung.
Noch ist an B.1.617 einiges unklar, doch mehrere Regierungen haben aufgrund des rasanten Anstiegs bereits neue Restriktionen für Reisende aus Indien erlassen oder ihre Reisehinweise verschärft. In Deutschland gilt ab Montag ein weitgehendes Einreiseverbot für Menschen, die sich zuvor in Indien aufgehalten haben.
Am letzten Dienstag sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, vor den Medien, die indische Virusvariante sei von internationalen Behörden noch nicht bewertet worden. Sie sei potentiell immun-invasiv. Man wisse zurzeit noch zu wenig darüber, um bereits Massnahmen wie ein Einreiseverbot zu evaluieren.
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