Krönungs-Ticker zum Nachlesen«God save the King!» – Charles III. ist gekrönt: Das waren die Höhepunkte und Überraschungen des Tages
Der britische König und seine Königin sind gekrönt. Alles zum royalen Event des Jahres zum Nachlesen im Ticker.
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Das Wichtigste in Kürze:
Charles III. wurde am Samstag offiziell zum König gekrönt. 70 Jahre nach der Krönung seiner Mutter bekam er die Edwardskrone aufgesetzt.
Rund 2300 Gäste waren zur Krönungsfeier in der Westminster Abbey eingeladen. Darunter Könige und Königinnen aus aller Welt sowie rund hundert ranghohe Politiker und Politikerinnen. Die Schweiz wurde von Bundespräsident Alain Berset vertreten.
Nach der Zeremonie trat das Königspaar auf dem Balkon des Buckingham Palace vor die jubelnde Menge. Prinz Harry fehlte.
Die Feierlichkeiten wurden von Protesten begleitet. Mehrere Monarchie-Gegner wurden verhaftet.
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Ablauf der Krönung nach Kritik an Treueschwur leicht verändert
Nach scharfer Kritik an einem Aufruf der Church of England zu einem öffentlichen Treueschwur der Bevölkerung für König Charles III. ist die umstrittene Stelle im Gottesdienst kurzfristig leicht verändert worden. Der Erzbischof von Canterbury als geistliches Oberhaupt der Anglikanischen Kirche wird die Gemeinde nun «einladen», dem Monarchen ihre Unterstützung zu zeigen. Zunächst hatte es geheissen, er werde die Menschen in der Westminster Abbey sowie die Millionen an den Bildschirmen «aufrufen», dem König lautstark die Treue zu schwören. Diese Neuerung war als spaltend und anachronistisch kritisiert worden.
Charles habe der Änderung zugestimmt, hiess es in britischen Medien am Samstag. Sein Freund und offizieller Biograf Jonathan Dimbleby sagte der britischen Nachrichtenagentur PA, der König hätte die «Homage of the People» (Tribut der Menschen) genannte Würdigung «abscheulich» gefunden.
Der geplante Teil sollte die Tradition ersetzen, dass andere Royals sowie Adlige vor dem König knien und ihm huldigen. Aus der Church of England hiess es zunächst, man hoffe, die bedeutende Änderung werde zu einem «grossen Schrei in der ganzen Nation und auf der ganzen Welt zur Unterstützung des Königs» führen. Die Menschen sollten, wo sie auch standen, sagen: «Ich schwöre Ihrer Majestät wahre Treue sowie Ihren Erben und Nachfolgern gemäss dem Gesetz. So wahr mir Gott helfe.» Die Anti-Monarchie-Organisation Republic kritisierte, die Formel bekenne sich etwa zu Charles' Bruder Prinz Andrew, der auf Rang acht der britischen Thronfolge steht und wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal äusserst unbeliebt ist.
Westminster Abbey öffnet für Gäste der Krönung
Mehrere Stunden vor der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla hat die Westminster Abbey ihre Pforten für die Gäste geöffnet. Die ersten Teilnehmer betraten um kurz nach 8.30 Uhr (MESZ) die Kirche im Londoner Stadtzentrum.
Die wichtigsten Gäste, darunter Staatschefs und die Mitglieder der Royal Family, sollten erst gegen 11.30 Uhr eintreffen, das Königspaar dann kurz vor Beginn des Gottesdiensts um 12.00 Uhr. Insgesamt werden mehr als 2300 Gäste aus 203 Ländern erwartet.
Auch Gegner der Monarchie versammeln sich in London
Nicht alle Menschen, die zur Krönung ins Londoner Stadtzentrum strömen, sind auch Fans von König Charles III. und den Royals. Am Trafalgar Square, wo die königliche Prozession vorbeiführen wird, versammelten sich am Samstagmorgen auch Gegner der Monarchie. Der 28-jährige Hugo sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Staat solle nicht Hunderte Millionen Pfund für die Zeremonie ausgeben, während Menschen im Land hungern und frieren (Lesen Sie dazu den Artikel unseres London-Korrespondenten: Luxus für Royals, Food-Banks für Arme). Hugo räumte ein, er sei nervös angesichts der zahlreichen Royals-Fans. Auch einige Freunde und Kollegen würden seine Haltung kritisieren.
Am frühen Morgen hatten sich knapp drei Dutzend Demonstranten versammelt. Die Bewegung Republic hatte zu einem Grossprotest aufgerufen und bis zu 2000 Menschen angekündigt. Sie wollen mit gelben Fahnen mit der Aufschrift «Not my king» (Nicht mein König) für Aufsehen sorgen. Auf einem grossen Banner forderten sie: «Abolish the Monarchy» (Schafft die Monarchie ab). Zunächst aber waren die Anhänger der Royals deutlich in der Überzahl. Viele trugen Hüte und Brillen in den britischen Landesfarben.
In London bildeten die Demonstranten zwar nur eine Minderheit. Landesweit aber wachsen die Zweifel an der Monarchie. In einer Umfragen sprach sich mehr als die Hälfte gegen die Finanzierung der Krönung mit Steuergeld aus, in einer anderen Befragung bekannte ebenfalls mehr als die Hälfte, die Zeremonie sei ihnen gleichgültig.
Schaulustige drängen sich an der Prozessionsroute
In London haben sich Stunden vor der Krönung von Charles III. bereits etliche Schaulustige entlang der Strassen zwischen dem Buckingham-Palast und Westminster Abbey versammelt. Fernsehbilder zeigten am Samstagmorgen, dass sich bereits zum Zeitpunkt der Öffnung der Prozessionsroute für die Öffentlichkeit um 06.00 Uhr (07.00 Uhr MESZ) hunderte Menschen hinter den Absperrungen drängten.
Zur gleichen Zeit kamen die ersten Gardesoldaten Bahnhof Waterloo an. Hunderte der in roten Uniformen und mit den charakteristischen schwarzen Bärenfellmützen gekleideten Guards liefen über die Westminster Brücke in Richtung Westminster Abbey. 4000 Soldaten aus Grossbritannien und anderen Commonwealth-Staaten nehmen insgesamt in ihren Paradeuniformen an der Prozession teil.
Charles und Camilla fahren um 11.20 Uhr (MESZ) in einer Kutsche vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey, die Zeremonie dort beginnt um 12.00 Uhr.
Prinz Harry und Prinz Andrew übernehmen bei Krönung keine offizielle Rolle
Eingeladen, aber auf Abstand gehalten: Prinz Harry und Prinz Andrew werden bei der Krönung von König Charles III. keine offizielle Rolle übernehmen, wie der Buckingham Palast am Samstag bestätigte. Beide sind keine aktiven Mitglieder der königlichen Familie mehr. Harry war nach seiner Heirat mit der US-Schauspielerin Meghan Markle auf Distanz zum Königshaus gegangen und in die USA gezogen. Andrew, Bruder von König Charles III, ist wegen Missbrauchsvorwürfen in Ungnade gefallen.
Es gilt zudem als wenig wahrscheinlich, dass die beiden Prinzen auf dem Balkon auftauchen werden, wenn sich dort das frisch gekrönte Königspaar zeigt, um der Menge zuzuwinken und eine Flugschau der Royal Air Force zu verfolgen.
Aber auch ohne offizielle Aufgabe wird Prinz Harry die Blicke auf sich ziehen. Sein Platz in der Westminster Abbey dürfte viel aussagen über seine Beziehung zum Vater und vielleicht auch zu seinem Bruder William, dem Thronfolger. (AFP)
Erzbischof: Krönung ist Symbol der modernen britischen Gesellschaft
Der Erzbischof von Canterbury hat die bevorstehende Krönung von König Charles III. als Symbol des modernen Grossbritannien gelobt. Die Zeremonie am Samstag in London diene als «kraftvolle Reflexion und Feier dessen, wer wir heute sind, in all unserer wunderbaren Vielfalt», sagte Justin Welby in einer am Freitagabend veröffentlichten Botschaft. Er wird den Gottesdienst in der Westminster Abbey leiten sowie Charles und Queen Camilla salben und krönen.
Die Krönung werde «schön, fröhlich und historisch» werden, sagte das geistliche Oberhaupt der Anglikanischen Kirche. Welby zeigte sich überzeugt, dass die Menschen von der «Majestät und dem heiligen Wunder» des Gottesdienstes beeindruckt sein würden. Er hoffe aber auch, dass sie «alte Weisheit und neue Hoffnung» finden. Erstmals werden auch Vertreter anderer Religionen bei der Krönung eine wichtige Rolle spielen und auch weibliche Bischöfe dabei sein.
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Premierminister Rishi Sunak sagte, die Zeremonie werde nicht nur ein Spektakel, sondern «stolzer Ausdruck» der britischen Geschichte und «Moment aussergewöhnlichen nationalen Stolzes» sein. Die Krönung sei eine Möglichkeit für «Hoffnung und Optimismus». «Kein anderes Land könnte ein so schillerndes Schauspiel bieten – die Prozessionen, der Prunk, die Zeremonien und Strassenfeste», sagte der konservative Politiker. «Es ist eine anschauliche Demonstration des modernen Charakters unseres Landes und ein geschätztes Ritual, durch das eine neue Ära geboren wird.» (SDA)
Feierliche Zeremonie in der Westminster Abbey
In der Londoner Westminster Abbey findet am Samstag die feierliche Krönung des britischen Königs Charles III. statt. Charles und seine Frau Camilla fahren um 10.20 Uhr (Ortszeit, 11.20 Uhr MESZ) in einer Kutsche vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey, die Zeremonie dort beginnt um 12 Uhr MESZ. An der etwa zweistündigen, jahrhundertealten Traditionen folgenden Zeremonie nehmen etwa 2300 Gäste teil, darunter Mitglieder anderer Königshäuser sowie Staats- und Regierungschefs.
Die meisten Britinnen und Briten erleben zum ersten Mal eine Krönungszeremonie in ihrem Land mit. Charles' Mutter Elizabeth II. war 1953 gekrönt worden. Nach ihrem Tod am 8. September vergangenen Jahres war Charles III. nach Jahrzehnten im Wartestand zum König von Grossbritannien und 14 weiteren Commonwealth-Staaten geworden. Die Krönungsfeierlichkeiten zu seinen Ehren dauern insgesamt drei Tage. (AFP)
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Charles nimmt vor seinem grossen Tag ein Bad in der Menge
A m Tag vor seiner feierlichen Krönung hat der britische König Charles III. erneut Volksnähe demonstriert. Der 74-Jährige nahm am Freitag vor dem Buckingham-Palast in London ein Bad in der Menge. Zu Ehren des Monarchen stimmten die Menschen bei seinem Erscheinen spontan die Nationalhymne «God Save The King» an.
Der König, der einen dunkelblauen Anzug trug, wurde von seinem älteren Sohn, Thronfolger Prinz William, und dessen Frau Catherine begleitet. Charles wandte sich der einen Seite der wartenden Menge zu, William und seine Frau der anderen. Alle drei schüttelten Hände und posierten bereitwillig für Fotos mit den versammelten Royals-Fans. Königin Camilla war hingegen nicht mit von der Partie. Nach etwa 20 Minuten kehrten Charles, William und Kate in den Palast zurück.
In Erwartung der Krönung und dem anschliessenden Auftritt von Charles III. auf dem Balkon des Buckingham Palace haben sich schon zahlreiche Menschen vor dem Schloss versammelt. Einige campieren bereits seit Tagen vor dem Palast, um am Samstag die perfekte Sicht auf den Monarchen und seine Familie zu haben. (AFP)
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Lichtinstallation: King Charles trifft über dem Eiger die Queen
Der Schweizer Lichtkünstler Gerry Hofstetter hat anlässlich Charles’ Krönung ein imposantes Projekt erschaffen.
Über dem Himmel bei Grindelwald erhellte eine Installation, welche die goldene Staatskutsche zeigte, die aus einem Wolkentunnel in Richtung Westminster Abbey fuhr. Die Kutsche wurde von acht Pferden der Rasse Windsor Grey gezogen.
Dazu schrieb Hofstetter auf Instagram: «König Charles III erhält die Zepter für seine Krönung […] über Grindelwald […], wo seine verstorbene Mutter Queen Elisabeth II zu den Sternen reiste. Dort beim Eiger trifft der König auf seine Eltern, erhält die Zepter und reist wieder zurück westwärts nach England für die Krönungszeremonie.»
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Hofstetter realisierte das Projekt zusammen mit der britischen Botschaft in Bern. Der ehemalige Banker ist bekannt für seine spektakulären Lichtinstallationen. Unter anderem hat er schon das Matterhorn, die Pyramiden von Gizeh, einen Eisberg in Grönland und den Markusturm in Venedig zum Leuchten gebracht.
Auch dem britischen Königshaus hat er schon gehuldigt: im Juni 2022, als die Queen ihr 70. Thronjubiläum feierte, bestrahlte er das Berner Dreigestirn mit der Krone sowie mit den Flaggen des Vereinigten Königreichs und der Schweiz. Zum Tod der Queen im darauffolgenden September projizierte er Charles' Mutter zusammen mit seinem ebenfalls verstorbenen Vater, Prinz Philip, an den Himmel und liess das Ehepaar durch die Wolken schreiten.
Prinz Harry offenbar in London gelandet
Laut englischen Medienberichten ist Prinz Harry einen Tag vor der Krönung in London gelandet. So sei auf dem britischen Flugplatz Farnborough ein Privatjet aus Los Angeles angekommen. Laut «Daily Mail» handelt es sich dabei um eine Gulfstream G550 mit 20 Sitzplätzen.
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Seine Frau Meghan und die zwei Kinder sind jedoch bekanntlich nicht mitgeflogen – Sohn Archie feiert am Krönungssamstag seinen vierten Geburtstag. Wie «The Sun» berichtet, wird Harry deshalb nur wenige Stunden in London bleiben und schon kurz nach der Krönung wieder abreisen.
Durch die Zeitverschiebung könne er dann trotz des elfstündigen, 9000 Kilometer langen Rückfluges noch am Samstagabend in Kalifornien sein, um den Geburtstag seines Sohnes nicht komplett zu verpassen. Ein Sprecher des Paares soll das bestätigt haben.
Britische Boulevardmedien berichteten vor zwei Wochen vor einem klärenden Vieraugengespräch zwischen dem Prinzen und seinem Vater. Viele Fans der Royals sind besonders gespannt darauf, wie Harry und William miteinander umgehen werden. Grosse Interaktionen werden zwischen den beiden bei der Krönungsfeier nicht erwartet.
Dekan von Westminster: Charles vor Krönung entspannt
Der britische König Charles III. ist laut dem Dekan von Westminster, David Hoyle, kurz vor der am Samstag geplanten Krönung «entspannt und sehr freundlich». Das sagte der Geistliche, der als Leiter der Westminster Abbey gemeinsam mit dem Erzbischof von Canterbury für den Krönungsgottesdienstes zuständig ist, dem Sender Sky News am Donnerstag.
Der Geistliche erzählte von einer Probe der Zeremonie, die am Mittwoch unter Teilnahme des Königs und weiterer Royals in der Kirche durchgeführt wurde. «Der König war entspannt und sehr freundlich, er hat sich Zeit genommen, den ganzen Menschen zu danken, die das alles möglich machen», so Hoyle. Obwohl er eine grosse Bürde trage mit all den Dingen, die er tun müsse, mache er nicht den Eindruck, nervös zu sein.
Geprobt werde mit Repliken der Kronen. Erstmals seien aber das echte Zepter und Stäbe zum Einsatz gekommen. Er erwarte, dass die Zeremonie am Samstag «ganz schön atemberaubend» werde.
William und Kate stimmen sich im Pub auf die Zeremonie ein
Der britische Thronfolger Prinz William und Prinzessin Kate haben sich in einem Londoner Pub auf die anstehende Krönung von König Charles III. eingestimmt. Das Paar zeigte sich am Donnerstag volksnah und reiste mit der U-Bahn-Linie Elizabeth Line, die erst im vergangenen Jahr noch von Queen Elizabeth II. eröffnet wurde, ins Londoner Ausgehviertel Soho. Dort besuchten sie den Pub «Dog and Duck» und tauschten sich mit den Gastronomen über die Vorbereitungen für die Krönung aus. Die Branche erwartet ein verkaufsstarkes Wochenende, zumal Pubs und Bars länger öffnen dürfen als üblich.
Auch die Royals selbst stecken noch mitten in den Vorbereitungen, wie Kate – mit offiziellem Titel mittlerweile Prinzessin von Wales – verriet. «Es wird eine trubelige Zeit. Aber wir kommen der Sache näher. Noch fühlt es sich an, als würden wir versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen.» (SDA)
Polizei erwägt bei Krönung Einsatz von Gesichtserkennungstechnik
Vor einem ihrer grössten Einsätze bei der Krönung von König Charles III. prüft die Londoner Polizei den Einsatz einer umstrittenen Live-Gesichtserkennungstechnik.
«Wir ziehen das sehr stark in Erwägung», sagte der bei der Metropolitan Police für Grossevents zuständige Kommissar, Ade Adelekan, kurz vor dem Grossereignis bei einem Briefing in London. Man wolle bis zuletzt abwägen, ob der Einsatz verhältnismässig sei.
Mit der sogenannten Live-Gesichtserkennung werden Gesichter auf Filmaufnahmen analysiert und mit polizeiinternen Systemen abgeglichen. So sollen etwa gesuchte Personen oder Verdächtige erfolgreicher gefunden werden.
Datenschutz-Organisation: «Autoritäres Werkzeug der Massenüberwachung»
Die geplante Massnahme löst jedoch bereits vorab Kritik aus: Es sei «extrem besorgniserregend», dass die Live-Gesichtserkennung bei den Krönungsfeiern genutzt werden solle, sagte die Aktivistin Emmanuelle Andrews von der Menschenrechtsorganisation Liberty dem «Guardian».
Die Organisation Big Brother Watch, die sich für Datenschutz und Privatsphäre stark macht, beschreibt die Technik als «autoritäres Werkzeug der Massenüberwachung, der die Bürger zu Personalausweisen auf zwei Beinen» mache. Die Krönung solle keine Ausrede sein, um die «diskriminierende und gefährliche Technologie» anzuwenden.
Der Überwachungsexperte Pete Fussey geht davon aus, dass es der weitreichendste Einsatz der Technik in der britischen Geschichte sein könnte. Sorgen darüber gibt es auch bei Protestgruppen. Kurz vor der Krönung hat die konservative Regierung der Polizei weitreichendere Befugnisse verschafft, um härter gegen Demonstranten vorgehen und diese länger inhaftieren zu können. (SDA)
Indigene fordern Entschuldigung von Charles III. für britischen Kolonialismus
Kurz vor der Krönung von König Charles III. haben Vertreter indigener Gruppen aus ehemaligen britischen Kolonien den Monarchen am Donnerstag aufgefordert, sich für «Jahrhunderte des Rassismus» und das «Erbe des Völkermordes» zu entschuldigen. In einem Brief rufen die Vertreter aus zwölf Commonwealth-Staaten zudem zu finanziellen Entschädigungen und der Rückgabe gestohlener Kulturschätze auf.
Unterschrieben wurde der Brief von Gruppen aus Australien, mehreren karibischen Staaten und Vertretern aus Kanada, Neuseeland und Papua-Neuguinea. Die Unterzeichner erklärten, sie hätten sich zusammengeschlossen, um ihren Völkern zu helfen, sich nach «Jahrhunderten des Rassismus, der Unterdrückung, des Kolonialismus und der Sklaverei» Wiedergutmachung zu erlangen.
Angesichts früherer Verbindungen der britischen Monarchie zum Sklavenhandel hatte Charles III. in den vergangenen Jahren verstärkt versucht, mit Vertretern indigener Gruppen zusammenzuarbeiten. Er räumte ein, dass die Krone «das Unrecht anerkennen muss, das unsere Vergangenheit geprägt hat». In dem Brief wird Charles III. jedoch dazu aufgefordert, eine förmliche königliche Entschuldigung anzubieten.
Indigene Gruppen haben das britische Königshaus in der Vergangenheit mitverantwortlich für Kolonialverbrechen gemacht. Anfang Februar hatte die Zentralbank Australiens erklärt, dass nach dem Tod von Elizabeth II., der Mutter von Charles III., künftig keine britischen Monarchen mehr auf Geldscheinen erscheinen sollen. Stattdessen soll ein Indigenen-Motiv abgebildet werden. (AFP)
Charles-Biografin: Prinz Andrew auf Balkon wäre «furchtbarer Schock»
Die Charles-Biografin Catherine Mayer will einen Auftritt des in Verruf geratenen Prinzen Andrew (63) auf dem Balkon des Buckingham-Palasts nach der Krönung nicht ausschliessen. Sollte Andrew tatsächlich dabei sein, wäre das ein «furchtbarer Schock», sagte die Autorin des Buchs «Charles III. – mit dem Herzen eines Königs» der Deutschen Presse-Agentur. Ähnlich wie bei anderen grossen Anlässen wird sich die Royal Family nach der Krönung von König Charles III. am Samstag auf dem Balkon des Schlosses zeigen.
Erwartet wird, dass Andrew nicht bei dem öffentlichen Auftritt dabei sein wird. Er musste seine royalen Aufgaben wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den inzwischen toten US-Multimillionär Jeffrey Epstein zwangsweise niederlegen.
Es wird ausserdem damit gerechnet, dass der jüngere Sohn von Charles, Prinz Harry, ebenfalls nicht auf dem Balkon auftreten wird. Er und Andrew sind aus dem engeren Kreis der Royals ausgeschieden. Prinz Harry gab aus freien Stücken seinen Platz im Kern der Königsfamilie auf. Er lebt inzwischen mit seiner Frau Meghan (41) und seinen Kindern Archie (3) und Lilibet (1) im US-Bundesstaat Kalifornien. Sein Verhältnis zu den anderen Royals gilt als zerrüttet.
Sie gehe davon aus, dass Harry und Andrew in ähnlicher Weise behandelt werden und in Zivilkleidung auftreten und ihnen Plätze zugewiesen werden, «die ihrer Position als Familienmitglieder entspricht, aber nicht als professionelle Royals», sagte Mayer.
Zugleich verwies sie aber auf einen «grotesken Fehler» des Palasts, der die Bevölkerung dazu aufgerufen hatte, dem König während der Krönungszeremonie die Gefolgschaft zu beschwören. Die Aufforderung führte jedoch zu einem Shitstorm auf sozialen Medien. Die Fehleinschätzung des Palasts zeige, wie weit die Royals und ihr Umfeld von der Realität der Menschen entfernt seien, so Mayer.
Mann am Buckingham-Palast festgenommen – Verdächtige Tasche gesprengt
Wenige Tage vor der Krönung des britischen Königs Charles III. hat die Polizei einen Mann festgenommen, nachdem dieser Gegenstände, mutmasslich Schrotflintenpatronen, auf das Gelände des Buckingham-Palastes in London geworfen haben soll. Der Mann habe sich den Toren des Palastes genähert und dann mehrere Objekte auf das Grundstück geworfen, erklärte die Londoner Polizeibehörde am Dienstag. Der Vorfall werde derzeit jedoch nicht als «terrorismusbezogen» behandelt.
Der verdächtige Mann sei unter dem Verdacht des Besitzes einer Angriffswaffe festgenommen worden, erklärte die Polizeibehörde weiter. Die Festnahme sei gegen 19.00 Uhr erfolgt, hiess es. Später sei als Vorsichtsmassnahme eine verdächtig wirkende Tasche kontrolliert zur Explosion gebracht worden.
Polizeichef Joseph McDonald zufolge gebe es «keine Berichte über abgefeuerte Schüsse oder Verletzungen von Polizisten oder der Bevölkerung», erklärte McDonald. Die Untersuchungen dauerten demnach an, die von dem Mann auf das Gelände des Buckingham-Palasts geworfenen Gegenstände würden durch Spezialisten untersucht.
Britischen Medien zufolge hielten sich weder Charles noch dessen Frau Camilla zum Zeitpunkt des Vorfalls im Palast auf. Palastvertreter wollten den Vorfall nicht kommentieren.
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Die Londoner Prachtstrasse The Mall, die zum Buckingham-Palast führt, ist wegen der Vorbereitungen für die am Samstag stattfindende Krönung für den Verkehr gesperrt. Für die Prozession vom Palast zur Westminster Abbey wird eine riesige Menge Schaulustige erwartet. Der Sicherheitseinsatz für den Schutz der Route ist einer der grössten der vergangenen Jahre. Er beinhaltet Scharfschützen und Polizeibeamte in zivil sowie Körperscanner, Spürhunde und eine Flugverbotszone über Londons Stadtmitte.
Mit der Armbrust ins Schloss Windsor
Es ist nicht das erste Mal, dass Bewaffnete versuchen, auf das Gelände von Schlössern der britischen Royals vorzudringen. Am Weihnachtstag 2021 hatte sich ein Mann mit einer geladenen Armbrust Zugang zum Gelände von Schloss Windsor verschafft. Er wollte eigenen Angaben zufolge die inzwischen gestorbene Queen Elizabeth II. töten. Die Queen und weitere Mitglieder der Royal Family waren damals im Schloss. Ein Polizist stoppte den Maskierten. Der Mann wurde unter anderem wegen Hochverrats verurteilt. Die Strafmassverkündung steht noch aus.
Erste Royal-Fans campen entlang der Krönungsroute
Vier Tage vor der Krönung von König Charles III. und seiner Frau Camilla haben erste Royal-Fans bereits ihr Lager entlang der Prozessionsroute aufgeschlagen
«Ich warte darauf, mit meinen eigenen Augen zu sehen, wie sie beide Kronen tragen, das wird für mich der wichtigste Moment der Krönung sein», sagte einer der Campenden, John Loughrey, am Dienstag dem Sender Sky News.
Loughrey sagte, er sei bereits zehn Tage vor der Krönung am 6. Mai angereist, um sich den besten Platz entlang des Boulevards «The Mall» vor dem Buckingham-Palast zu sichern. Nach eigenen Angaben hat er in den vergangenen 26 Jahren kein royales Ereignis – ob Hochzeiten, Geburten oder Beerdigungen – verpasst.
Die hartgesottenen Fans haben sich mit Zelten, Toilettenpapier, Snacks, Kissen und vielen royalen Fan-Artikeln ausgestattet, um bis zum Wochenende auszuhalten. Loughrey und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter kennen sich bereits von vergangenen Events. Es sind häufig dieselben Gesichter, die zum harten Kern der strapazierfähigen Royal-Camper gehören.
«Man hat die Krönung der Queen in Schwarzweiss im Fernsehen gesehen, aber jetzt hier zu sein und es mit eigenen Augen zu verfolgen, die Atmosphäre, die Kameradschaft mit den Leuten – es wird einfach magisch sein», sagte Marie Scott aus Newcastle dem Sender Sky News.
Prinzessin Anne verteidigt die Monarchie
Kurz vor der Krönung ihres Bruders King Charles hat Prinzessin Anne die Bedeutung der britische Monarchie für die Gesellschaft verteidigt. «Ich möchte betonen, dass die Monarchie – zusammen mit der Verfassung – ein Mass an langfristiger Stabilität schafft, die auf andere Art und Weise nur schwer zu erreichen ist», sagte die 72-Jährige in einem aktuellen Interview mit dem kanadischen Sender CBC. Dennoch sei es richtig, zum aktuellen Zeitpunkt diese Debatten zu führen.
Einige Umfragen hatten zuletzt eine sinkende Zustimmung zur Monarchie in der britischen Gesellschaft ergeben. In einer aktuellen Befragung von mehr als 11 400 Briten im Auftrag der «Daily Mail», über die das Blatt am Dienstag berichtete, gaben jedoch immerhin 56 Prozent an, sie würden in einem morgigen Referendum für den Erhalt der Monarchie stimmen. Allerdings waren fast drei Viertel der Meinung, das Königshaus müsse sich modernisieren, um zu überleben.
Aus einer weiteren Umfrage im Auftrag der «Times» geht hervor, dass König Charles III. in der Gunst seines Volkes gestiegen ist: 62 Prozent der Befragten gaben aktuell an, der 74-Jährige sei gut für die Monarchie. Im März des vergangenen Jahres – vor der Thronbesteigung von Charles – hatte dieser Wert der Zeitung zufolge bei nur 39 Prozent gelegen.
Prinzessin Anne geht davon aus, dass ihr Bruder sich in seiner neuen Rolle als König selbst treu bleiben wird. «Man weiss, was man bekommt, denn er hat eine ganze Weile lang geübt, und ich glaube nicht, dass er sich verändern wird», sagte die Prinzessin im Fernsehinterview.
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Proteste gegen König Charles geplant
Selten wird die Monarchie so pompös und unübersehbar gefeiert wie bei der Krönung von König Charles III.: Zum royalen Grossereignis wollen daher auch die Gegner der Monarchie ihrer Ablehnung Sichtbarkeit verschaffen.
«Es wird die grösste Protestaktion sein, die wir je gemacht haben – aber nicht die letzte», kündigte Graham Smith, der Chef der Anti-Monarchie-Organisation Republic, in der britischen Zeitung «The Times» an. Bislang haben demnach mehr als 1350 Menschen für den Protest am 6. Mai zugesagt.
Während der Krönungsparade von Charles (74) und seiner Frau Camilla (75) will die Gruppe am Trafalgar Square sowie entlang der Prozessionsroute mit gelben Plakaten sichtbar sein und mit «Not my King»-Rufen (deutsch: «Nicht mein König») auf sich aufmerksam machen.
Man werde jedoch keine Taktiken einsetzen, die die Abläufe blockieren oder stark stören würden. Das sehe nicht gut aus und helfe auch dem Ziel nicht, so Smith. «Wir wollen auffallen und klarmachen, dass es eine republikanische Bewegung gibt und wir keine Nation von Royalisten sind. Wir haben Megafone und einen Verstärker. Wir sollten nicht zu überhören sein.»
Prinz Harry reist alleine nach Grossbritannien
Die Vorbereitungen für die Krönung werden vom andauernden Zwist mit Charles› jüngerem Sohn Prinz Harry überschattet. Der 38-Jährige, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Herzogin Meghan schwere Vorwürfe vor allem gegen Stiefmutter Camilla und Bruder William erhoben hatte, reist zwar alleine zu der Krönung aus den USA an, wo er lebt.
Wie die Zeitung «Sun on Sunday» berichtete, wird Harry aber nach der Zeremonie in der Westminster Abbey umgehend zurückfliegen. Sohn Archie wird am selben Tag vier Jahre alt.
Beim traditionellen Gruss der Royal Family vom Balkon des Buckingham-Palasts wäre ohnehin kein Platz für ihn vorgesehen. Immerhin in der Londoner Touristenattraktion Madam Tussauds rückt Harry der Familie wieder näher: Seine Wachsfigur wurde vorübergehend wieder neben die von Charles und Camilla gestellt.
AFP/SDA/lif/dje
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