Biografie über Meghan und Harry Erneuter Angriff auf Herzogin Meghan
Heute erscheint «Revenge: Meghan, Harry and the War Between the Windsors». Das Paar kommt darin nicht zu Wort, dafür aber angebliche Opfer. Bereits gibt es erste Dementi.
Es geht um Rache und um «Krieg» beziehungsweise um Meghan, Harry und die Windsors. Das jedenfalls verspricht der Titel des neuen Buches «Revenge: Meghan, Harry and the War Between the Windsors», das jetzt erschienen ist. Geschrieben hat es der einstige BBC-Journalist Tom Bower, der bekannt ist für seine unautorisierten Biografien unter anderem über Prinz Charles, Bernie Ecclestone und Boris Johnson. Auf dem Buchcover wird er als «Grossbritanniens Top-Investigativautor» bezeichnet.
Seit einigen Tagen tröpfeln Auszüge aus dem Buch an britische Medien durch. Und die Schlagzeilen deuteten darauf hin, dass sich vor allem eine Sorgen machen muss: Meghan Markle. Von «explosiven Enthüllungen» ist die Rede. Was besonders zu reden gibt:
Hat Meghan Mitarbeiterinnen gemobbt?
Es ist einer der allerersten Vorwürfe überhaupt, die gegenüber Meghan Markle erhoben worden sind: Sie soll während ihrer Zeit als Mitglied der königlichen Familie Angestellte gemobbt haben. Eindeutig bestätigen liessen sich die Anschuldigungen bisher aber nicht.
Zwar wurde erst kürzlich eine interne Untersuchung des Palastes dazu abgeschlossen. Aber die Resultate werden zum Unverständnis vieler unter Beschluss gehalten.
Die einen vermuten, das sei als Friedensangebot der königlichen Familie gegenüber Meghan und Harry zu verstehen. Allerdings sollen die beiden ebenfalls enttäuscht darüber sein, dass die Resultate nicht veröffentlicht werden. Das wiederum könnte man als Beweis dafür deuten, dass Meghan sich doch nicht hat zuschulden kommen lassen, was allgemein angenommen wird.
Tom Bower hält in seinem Buch derweil als Tatsache fest, dass sich die 40-Jährige in ihrer Zeit als offizielles Mitglied der britischen Königsfamilie ruppig und aggressiv verhalten habe, vor allem vier Mitarbeiterinnen gegenüber. Einmal soll gar eine Teetasse durch die Luft geflogen sein, schreibt er.
Queen: «Gott sei Dank kommt Meghan nicht»
Anfang April des vergangenen Jahres starb Prinz Philip im Alter von 99 Jahren. Auch Harry reiste für das Begräbnis seines geliebten Grossvaters aus den USA an – und halb Grossbritannien hielt den Atem an. Denn es war das erste Aufeinandertreffen mit seinen Verwandten nach dem brisanten TV-Interview mit Talkmasterin Oprah Winfrey. Darin hatten er und Meghan den Royals unter anderem Rassismus und mangelnde Unterstützung vorgeworfen.
Viele interpretierten seine geduldete Anwesenheit als ersten Schritt der Annäherung. Die damals mit Töchterchen Lili schwangere Meghan und Sohn Archie waren hingegen in den USA geblieben. Angeblich zur grossen Erleichterung der Queen. «Gott sei Dank kommt Meghan nicht», soll sie im Vorfeld der Trauerfeier gesagt haben. Das will Tom Bower von Bediensteten erfahren haben. Elizabeth II. habe nicht gewollt, dass alle Aufmerksamkeit auf Meghan statt auf ihrem verstorbenen Gatten sein würde.
Der Buckingham Palace hat diese Aussage bisher weder dementiert noch bestätigt. Aber das ist nicht ungewöhnlich. Man äussert sich in der Regel nicht zu derartigen Behauptungen, ganz nach der Strategie, an die sich schon die Queen Mum gehalten haben soll: «Never complain, never explain.» Also sich nie über etwas beschweren und sich nie erklären.
War Meghan Harrys Freunden zu woke?
Die britische «Times» publizierte am Wochenende verschiedene Auszüge aus dem Buch. Darunter eine Episode, in der Meghan an einem Wochenende das erste Mal auf eine Gruppe von Harrys Freunden traf – die meisten ehemalige Schulkollegen aus dem Internat. Harry habe sich darauf gefreut, ausgiebig mit seinen Kumpels zu plaudern, zu trinken und Witze zu reissen.
Dies sei allerdings bei Meghan überhaupt nicht gut angekommen, schreibt die «Times» mit Bezug auf das Enthüllungsbuch. Sie habe sich enerviert über die sexistischen Witze, die Sprüche gegen den Feminismus und Transgender. Und habe Harrys Freunde «wegen der kleinsten unangemessenen Nuance» getadelt.
Die wiederum sollen sich über Meghans «Wokeness» geärgert und sie als Partydämpfer empfunden haben. Auf der Heimfahrt vom Wochenende sollen die Gruppenchats der Freunde heissgelaufen sein. «OMG, was ist mit ihr los?», soll etwa in einer der Nachrichten gestanden haben. In einer anderen: «Harry muss verdammt verrückt sein.»
Neidisch auf Schwägerin Kate?
Im Interview mit Oprah Winfrey betonte Meghan Markle, ihre Schwägerin Catherine habe sie einst zum Weinen gebracht und nicht umgekehrt, wie lange gemunkelt worden sei. Auslöser soll ein Streit um die Kleider der Blumenmädchen bei der Hochzeit gewesen sein.
Kate habe sich anschliessend aber rührend entschuldigt, versicherte Markle, und überhaupt sei ihre Schwägerin eine sehr nette Person. Tom Bower hingegen will in Erfahrung gebracht haben, dass Meghan neidisch auf Kate gewesen sei und es gehasst habe, mit ihr, diesem Abbild von Perfektion, verglichen zu werden.
Camilla vs. Meghan
Wenn eine Meghan Markle sofort durchschaut habe, dann Camilla. Da ist sich Tom Bower sicher. Diese habe sich vom «koketten Lächeln» der amerikanischen Schauspielerin nicht irritieren lassen und ihre «taktischen Fähigkeiten» erkannt. Insbesondere habe Camilla es ihrer Schwiegertochter nicht abgenommen, dass sie tatsächlich ihre Unabhängigkeit aufgeben würde, um sich wie alle anderen am Hof als Teamplayerin zu verhalten.
Die Differenzen zwischen den beiden erklärt sich Bower damit, dass Meghan als «hart arbeitende amerikanische Studierte und Feministin» ganz anders erzogen worden sei als Camilla, die aus einer «klassengeprägten Jagdwelt stammte, die ausnahmslos durch die englischen Grafschaften galoppierte». Auch zu diesen Behauptungen gibt es weder ein Dementi noch eine Bestätigung des Buckingham Palace.
Serena Williams: Enge Freundin oder flüchtige Bekanntschaft?
Sind sie nun befreundet oder nicht? Geht es nach Meghan Markle, ist Serena Williams eine ihrer engsten Freundinnen. Glaubt man hingegen Tom Bower, betrachtet die Tennisspielerin Markle bloss als Bekanntschaft, mehr nicht. Fakt ist: Williams zählte gemeinsam mit ihrem Mann Alexis Ohanian zu den geladenen Gästen an der royalen Märchenhochzeit im Mai 2018. Auch hat sie für Meghan in New York eine Baby Shower organisiert, als diese mit Söhnchen Archie schwanger war.
Es existieren zudem mehrere Interviews, in denen Williams über die Freundschaft zu Markle schwärmt, und zudem diverse Bilder, auf denen die beiden gemeinsam zu sehen sind. Sie kennen sich seit über einem Jahrzehnt. In diesem Punkt hat der «Top-Investigativjournalist» Tom Bower eindeutig schlecht recherchiert. Er beruft sich im Buch auf eine Aussage von Williams über Markle, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen wurde.
Ausraster wegen eines «Vanity Fair»-Artikels?
Im September 2017 sprach Meghan Markle im US-Magazin «Vanity Fair» erstmals öffentlich über ihre Beziehung zu Prinz Harry. «Meghan Markle, Wild About Harry!» lautete der Titel des Artikels, den der Journalist Sam Kashner geschrieben hat.
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Was nach der Veröffentlichung des Artikels angeblich hinter den Kulissen abgelaufen ist, beschreibt Tom Bower in seinem «Revenge»-Buch. Meghan soll erbost auf der Redaktion angerufen haben und ausgerastet sein, weil Kashner ihr politisches Engagement im Artikel nicht angemessen gewürdigt habe.
Der Journalist wiederum soll sich von Meghan ausgenutzt gefühlt haben. Das steht in einem der Buchauszüge, die am Wochenende in der «Times» erschienen sind.
«Ich fand Frau Markle aussergewöhnlich warmherzig und liebenswürdig.»
Sam Kashner reagierte diesen Dienstag in einem öffentlichen Schreiben an die «Times» auf die Behauptungen Tom Bowers, die er entkräftete. Bower habe seine Bewunderung und seinen Respekt für Meghan Markle im veröffentlichten Buchauszug nicht zum Ausdruck gebracht, hielt Kashner fest. «Ich fand Frau Markle aussergewöhnlich warmherzig und liebenswürdig und bewunderte ihre Intelligenz und ihren bemerkenswerten Mut. Das tue ich immer noch.» Im Schreiben war keine Rede von einem angeblichen Ausraster und Streit zwischen ihm und der 40-Jährigen.
Wie glaubwürdig sind Tom Bowers Enthüllungen?
Tom Bower ist mit «Revenge: Meghan, Harry and the War Between the Windsors» in seinem Element. Es ist die jüngste in einer Reihe von mehreren meist unautorisierten Biografien, die der Brite in den vergangenen Jahren geschrieben hat. «Ich suche mir Leute aus, die nicht wollen, dass über sie geschrieben wird», erzählte der 75-Jährige diese Woche in einer Radiosendung. Er konzentriere sich dabei gern auf einflussreiche Personen. «Ich liebe es einfach, herauszufinden, was die uns verheimlichen wollen.»
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Sein Trick: Er sucht Menschen, die von seinen Protagonisten verletzt worden sind. Und die gebe es immer, wenn es eine Person zu grosser Berühmtheit schaffe, da ist sich der Autor sicher. Sein Job bestehe darin, diese Opfer zu finden, um von ihnen die Wahrheit zu erfahren. So auch im Falle von Meghan Markle.
«Meghan Markle ist eine Frau, die aus dem Nichts kam, jetzt eine Weltfigur ist und auf dem Weg dorthin alle niedergetrampelt hat.»
Mit insgesamt rund 80 Quellen habe er für sein Buch gesprochen. Allerdings musste Tom Bower im Radiointerview zugeben, dass er nur «mit wenigen von ihren Freunden» gesprochen habe, weil Meghan diesen gedroht habe. «Ich habe Dutzende und Dutzende von Mails verschickt. Aber die meisten haben nicht mal geantwortet.» Auf den Kommentar des Radiomoderators, er müsse bestimmt sehr gute Anwälte haben, antwortete Bower: «Ich habe sehr gute Anwälte, und was noch wichtiger ist, ich stelle sicher, dass das, was ich schreibe, der Wahrheit entspricht.»
Dass es sich dabei allerdings einzig um die Wahrheit von Meghans angeblichen «Opfern» handelt, blendet er dabei aus. Dass es auch noch eine ganz andere Wahrheit gibt, darauf deuten die diversen Dementi hin und womöglich auch das Schweigen der Royals.
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