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Ungewöhnliche Entdeckung
Ermittler untersuchen Knochenfund im Limmattal

Der Fund von Knochen löste am Freitag einen grösseren Einsatz der Polizei in Weiningen aus.
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Der Anruf ging am Freitag gegen 9 Uhr bei der Polizei ein. Kurz zuvor waren in Weiningen im Zürcher Limmattal bei Bauarbeiten in der Landwirtschaftszone Knochen entdeckt worden. Da es sich dabei um menschliche Überreste aus einem möglichen Verbrechen handeln könnte, war die Kantonspolizei Zürich mit einem Grossaufgebot vor Ort.

Neben einem eigens von der Polizei angeforderten Bagger waren zahlreiche Beamte sowie Experten des Forensischen Instituts Zürich am Fundort. Sie arbeiteten hinter einem weissen Sichtschutzzelt, das bei solchen Funden laut Polizei üblich ist. «Ob es sich bei dem Fund um menschliche Knochen handelt, müssen Spezialisten klären», sagt Ralph Hirt, Sprecher der Kantonspolizei Zürich. Wie genau das ermittelt wird, konnte er auf Nachfrage nicht sagen. 

DNA-Test für Unterscheidung Mensch–Tier

Laut dem deutschen Kriminalbiologen Mark Benecke werden bei Knochenfunden üblicherweise DNA-Tests durchgeführt, um zweifelsfrei festzustellen, ob es sich bei den Überresten um einen Menschen oder um ein Tier gehandelt hat. Das Ergebnis zum Fund in Weiningen soll in der kommenden Woche vorliegen. 

Denkbar ist dabei auch, dass es sich zwar um menschliche Gebeine handelt, diese aber aus längst vergangener Zeit stammen. «Wenn es sich herausstellt, dass es etwa römische Knochen sein sollten, dann werden sie zu einem Fall für die Archäologen. Unsere Arbeit wäre dann beendet», sagt Polizeisprecher Hirt.

Vermisstenfall vor fünf Jahren

Sollten sich die aufgefundenen Knochen von Weiningen einem oder mehreren Menschen aus unserer Zeit zuordnen lassen, würden die Ermittler versuchen, die Gebeine mit einem möglichen Verbrechen oder mit Meldungen von Vermissten abzugleichen. 

Tatsächlich hatte es in der 5000 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Gemeinde Weiningen im Jahr 2018 einen Vermisstenfall gegeben. Damals verschwand ein dementer Rentner spurlos. Auch zwei Monate nach dem Verschwinden war er laut Medienberichten noch nicht gefunden. Bis heute ist eine Vermisstmeldung zu dem Mann bei der Kantonspolizei Zürich online. Für gewöhnlich werden solche Aufrufe gelöscht, sobald der Gesuchte aufgefunden wird.

Ob der Mann noch immer vermisst wird und ob es mit dem Knochenfund einen Zusammenhang geben könnte, konnte der Polizeisprecher nicht beantworten. «Wenn dem so wäre, dann würde das bestimmt in die Untersuchung einfliessen», sagt Ralph Hirt von der Kantonspolizei.

Knochenfund fünf Jahre nach Mord

Für Aufsehen sorgte ein Fund im Jahr 2021: Damals entdeckte ein Landwirt menschliche Knochen an der deutsch-schweizerischen Grenze bei Hohentengen. Ein DNA-Abgleich ergab, dass es sich bei den Überresten um einen seit fünf Jahren vermissten Schweizer Geschäftsmann handelte. Er war 2016 im zürcherischen Rafz getötet worden. Ein damals 34-jähriger Tatverdächtiger starb fünf Wochen vor Prozessbeginn im Flughafengefängnis in Kloten.