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Erlenbacher Schwimmbad als Bau des Jahres nominiert

Das Schwimmbad Allmendli wurde von einer Architekturplattform für den Preis «Bau des Jahres 2016» nominiert.
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So vielfältig wie aufsehenerregend sind die Projekte, die für den Preis «Bau des Jahres 2016» nominiert sind. Die Internetplattform Swiss-Architects, auf welcher sich ausgewählte Schweizer Architekturbüros gegen Bezahlung präsentieren dürfen, lädt zurzeit zu einer Onlineabstimmung. Mit dem Erlenbacher Schwimmbad Allmendli hat es auch ein Bau aus dem Bezirk Meilen in die Auswahl geschafft.

Speziell am Schwimmbad, das letzten April eröffnet wurde, ist, dass das Becken in die Kubatur einer unterirdischen Zivilschutzanlage hineingehängt wurde. Diese Umnutzung sei eine sehr spannende Aufgabe gewesen, erzählt Petra Meng, die das Allmendli gemeinsam mit Stephanie Wögrath und Sabrina Mehlan, für das Büro Illiz Architektur entworfen hat. «Die Verwandlung des Gebäudes verblüfft», urteilt die Architektin. «Die Halle entwickelt sich aus der Zivilschutzanlage heraus.»

Symbolische Farbgebung

Auch die Farbgebung des Schwimmbads ist aussergewöhnlich. «Betritt man über die Eingangshalle das ehemalige Untergeschoss, assoziieren die Wandplatten den Moment des Eintauchens in einen schattigen, klaren See», sagt Meng dazu im Interview mit Swiss-Architects. «Erst wenn man über den schmalen Treppenraum im Innern der Badehalle wieder an die Oberfläche steigt, wird auch die Wandgestaltung lichter – auf Höhe der Wasseroberfläche gleicht sie einem sonnigen Ufer in silbrig-grün und zartrosa.» Für den Preis «Bau des Jahres» von Swiss Architects war die Illiz Architektur GmbH noch nie nominiert. Besonders ist die Nominierung für die Erlenbacher Liegenschaftenvorständin Nicole Lauener (CVP). «Die Nominierung ist eine grosse Auszeichnung für das Architektinnenteam und den Generalplaner», lobt die Gemeinderätin. «Der Pavillon wirkt mit seiner offenen Bauform von aussen sehr schön.» Erlenbach habe immer wieder Bauwerke, die Aufsehen erregten, sagt Lauener und verweist auf die Aufbahrungshalle am See. «Wir bauen nicht nur funktional, auch die Ästhetik ist uns wichtig.»

Ob das Schwimmbad Allmendli seine Konkurrenz auf die Plätze verweist, darauf können die Erlenbacher ganz direkt Einfluss nehmen, indem sie online abstimmen. Heute ist der letzte Tag, an welchem dies noch möglich ist.

Botschaftsbau als Konkurrenz

Angesichts der Konkurrenz dürfte es aber schwierig werden, dem Schwimmbad zum Sieg zu verhelfen. Solch unterschiedliche Bauten wie das Portal zum Skigebiet Churwalden, die schweizerische Botschaft in Côte d'Ivoire und der Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel stehen zur Wahl. Unter den 50 Bauten gibt es auch solche auf der anderen Seeseite, etwa das Wartehäuschen der Rüeschliker Schiffsstation und das neue Sekschulhaus Campus Moos in Rüschlikon. Jedes der zur Wahl stehenden Projekte wurde auf der Internetplattform im Laufe des vergangenen Jahres bereits als «Bau der Woche» vorgestellt.

«Das Spektrum der Bauten ist bewusst breit gewählt», sagt Jenny Keller von Swiss-Architects. «Heutzutage, wo Ressourcen knapp sind, müssen sich Architekten vermehrt mit Umnutzungen beschäftigen und in Erlenbach ist dies sehr ansehnlich gelöst worden», erklärt sie die Gründe für die Nominierung. Der Sieger darf sein Architekturbüro ein Jahr lang kostenlos auf der Internetplattform präsentieren.

Für die Öffentlichkeit zugänglich ist das Schwimmbad Allmendli übrigens nicht. Es wurde für den Schwimmunterricht der Erlenbach Schüler sowie für hiesige Vereine gebaut. Am Nachmittag des 4. Februar können allerdings auch Interessierte, die nicht mehr die Schulbank drücken, die Architektur von innen geniessen und am Tag der offenen Tür schwimmen gehen.

Davon, dass die Architektur des Allmendli nachahmungswürdig ist, zeugt der Umstand, dass Illiz Architekten erneut einen alten Zivilschutzbunker umbauen: Dieses Mal allerdings zu einem Feuerwehrgebäude und mit Blick auf den Boden- statt den Zürichsee.

Die Abstimmung «Bau des Jahres 2016» findet sich unter: www.swissarchitects.com