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Rüeschliker Wartehäuschen für Bau des Jahres nominiert

Das runde Wartehaus an der Rüeschliker Schiffsstation soll mit seiner Form an eine Seerose erinnern.
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Die Internetplattform Swiss-Architects, auf der sich ausgewählte Schweizer Architekturbüros gegen Bezahlung präsentieren dürfen, lädt zurzeit zu einer Online-Abstimmung ein. Gesucht wird der «Bau des Jahres 2016». Zur Wahl stehen dabei 50 verschiedene Bauprojekte: vom Hochhaus über ein Châlet bis zum Schulgebäude. Der Online-Wettbewerb dauert noch bis Ende Januar.

Nominiert sind auch drei Bauwerke aus dem Bezirk. Da wäre zum einen der Erweiterungsbau des Horgner Kindergartens Käpfnach, der während eines Jahres renoviert und letzten August wiedereröffnet wurde. Ebenfalls zur Wahl steht der Campus Moos, das neue Schulhaus der Sekschüler aus Kilchberg und Rüschlikon. Anfangs des laufenden Schuljahres nahmen sie den sechststöckigen, kubischen Bau in Beschlag.

Für einmal etwas Organisches

Doch keines der beiden genannten Projekte sticht unter den 50 Kandidaten so hervor wie das dritte nominierte Bauwerk aus dem Bezirk Horgen: das neue Wartehäuschen an der Schiffstation Rüschlikon. Das Gebäude mit dem seerosenblattförmigen Dach ist das Schmuckstück der neuen Seeuferanlage, die letzten Juli von Gemeinde und Bevölkerung feierlich eingeweiht und von Gemeindepräsident Bernhard Elsener (CVP) stolz als «Rüschlikons neue Visitenkarte am See» bezeichnet wurde. Einst umstritten gefällt es seither Passanten und Schiffspassagieren gleichermassen.

Dass «ihr» Wartehäuschen nominiert wurde, freut die Zürcher Architektin Naomi Hajnos: «Das ist eine Ehre und eine Bestätigung für das eigene Schaffen.» Speziell sei an diesem Projekt, dass es fast exakt so gebaut werden konnte, wie es die Pläne vorgesehen hatten. «Bei Holzbauten ist das nicht selbstverständlich.» Für ihr Architekturbüro sei das Bauwerk ohnehin ein aussergewöhnliches. «Fast alle unserer Bauten haben kubische Formen, das organische und filigrane Wartehäuschen tanzt deshalb aus der Reihe.»

Das neue Wartehäuschen soll sich an der Rüeschliker Rose, die sich im Gemeindewappen befindet, orientieren. Das war eine der Vorgaben, die Hajnos von der Gemeinde erhalten hatte. «Weil das Gebäude am See steht, lag es auf der Hand, ihm ein seerosenförmiges Dach zu verleihen», sagt die Architektin. Den Fussboden liess sie ausserdem mit dem Muster der Blattadern einer Seerose verzieren. Neben dem pflanzlichen Stil sei die Gestaltung aber auch an die klassische Wartehaustypologie angelehnt, erklärt Hajnos. So ähnle der Raum den klassischen Warteräumen Zürcher Tramstationen.

«Keine alltägliche Aufgabe»

Jedes der zur Wahl stehenden Projekte wurde auf der Internetplattform im Laufe des vergangenen Jahres bereits einmal als «Bau der Woche» vorgestellt. «Das Spektrum der Bauten ist bewusst breit gewählt», sagt Jenny Keller von Swiss-Architects. «Das Wartehäuschen gehört zu den ausgewählten Projekten, weil es keine alltägliche Bauaufgabe war.»

Gewinnt Hajnos die Online-Abstimmung, darf sie ihr Architekturbüro ein Jahr lang kostenlos auf der Internetplattform präsentieren. Es wäre nicht Hajnos' erster Preis. Sie gewann beispielsweise bereits einmal den Preis für die schönste Schweizer Küche, die sich in einem Zuger Hochhaus befindet.

In der Gemeinde Rüschlikon hat Hajnos ihre Spuren nicht nur am Seeufer hinterlassen, sondern auch schon andernorts. So hat die Architektin unter anderem mehrere Anbauten an Rüeschliker Mehrfamilienhäusern realisiert. «Irgendwie zieht mich dieses Rüschlikon immer wieder an», sagt Naomi Hajnos.

Die Abstimmung «Bau des Jahres 2016» findet sich unter: www.swiss-architects.com